Das Buch ist die längst fällige Auseinandersetzung mit einem wichtigen zeithistorischen Ereignis in Schleswig-Holstein. Es zeigt, mit welchen Methoden die Nationalsozialisten Landgewinnung und Siedlungsbau zu Instrumenten der Verführung machten.Deichreif war das Land auf der schleswig-holsteinischen Seite der Elbmündung schon lange. Als ab 1933 die Nationalsozialisten regierten, realisierten sie mit dem Adolf-Hitler-Koog, dem heutigen Dieksanderkoog, ein Landgewinnungsvorhaben, das zu einem propagandistischen Vorzeigeobjekt allerersten Ranges wurde: Der Reichsarbeitsdienst kam zum Einsatz, der Ort wurde auf dem Reißbrett entworfen, es sollte eine "Volksgemeinschaft" aus Bauern, Handwerkern und Arbeitern im nationalsozialistischen Sinn konstruiert werden. Als zentrales Gebäude entstand die Neulandhalle - topographisch herausragend, künstlerisch aufwändig ausgestattet und ideologisch aufgeladen. Höhepunkt der propagandistischen Inszenierung der Neulandgewinnung war der Besuch AdolfHitlers im Jahr 1935.Der neue Koog war Auftakt zu einem Plan des Gauleiters Hinrich Lohse, der in zehn Jahren 11.000 Hektar Neuland in Schleswig-Holstein schaffen sollte. Die Bedeutung der ersten Landgewinnungsmaßnahme reichte damit weit über Dithmarschen hinaus. Mit modernen Kommunikationsmitteln der Zeit, Bildreportagen, Filmen und Rundfunksendungen, wurden der Adolf-Hitler-Koog und seine Besiedlung "reichsweit" bekannt gemacht und zum Ziel eines nationalsozialistischen Propaganda-Tourismus.Die "friedliche Lebensraumgewinnung", die Neubildung "deutschen Bauerntums" und die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit wurden miteinander verknüpft, die "Blut-und-Boden"-Ideologie nahm Gestalt an und wurde zu Werbezwecken vorzeigbar gemacht.
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