EIN MANN, der seine Freundin so sehr liebt, dass er sich nach ihremBetrug in ihr Muttermal verwandelt. Ein Tierarzt, der ein fremdesMädchen nach einem Autounfall beim Sterben begleitet und ihrnicht den erlösenden Satz sagt. Eine Frau, die ihren Mann und ihrDorf verlässt, um den Tod zu suchen, und fröhlich wiederkehrt.Tanja Maljartschuk verbindet in drei Teilen drei unterschiedlicheWelten: Die Welt des "Ichs" aus der Gegenwart, die archaischeWelt eines Dorfes außerhalb jeglicher Zeit und die Welt eines Kindes aus der späten Sowjet- und frühen Ukrainezeit der 80er- und 90er-Jahre. Sie erzählt in einem beinahe beiläufigen Ton über große Momente, die in einer Sekunde das Leben verändern. Es sindGeschichten über Sehnsüchte, Träume und subjektive Realität.Die Mosaiksteine in "Neunprozentiger Haushaltsessig" haben einesmiteinander gemein: die Beziehungslosigkeit zwischen den Menschen und die Grausamkeit des Moments. Leichtfüßig und imPlauderton kommen diese Geschichten daher, zwischen Wirklichkeitund Absurdität. Der kraftvolle, poetische Ruf einer ukrainischenjungen Autorin, der gehört werden muss.