"Neuschnee" ist nicht leicht zu durchschauen. Klar ist, das die Abgeschiedenheit der Hütte in den Highlands ideal genutzt werden kann, um Partys zu schmeißen und sich vielleicht hier und da näher zu kommen. Zumindest wäre dieses der Idealfall und der ursprüngliche Wunsch der Menschen, die in diesem
Konstrukt aus Lügen und Intrigen beieinander sind. Die Freunde, die sich rund um Sylvester zu einem…mehr"Neuschnee" ist nicht leicht zu durchschauen. Klar ist, das die Abgeschiedenheit der Hütte in den Highlands ideal genutzt werden kann, um Partys zu schmeißen und sich vielleicht hier und da näher zu kommen. Zumindest wäre dieses der Idealfall und der ursprüngliche Wunsch der Menschen, die in diesem Konstrukt aus Lügen und Intrigen beieinander sind. Die Freunde, die sich rund um Sylvester zu einem gemeinsamen Urlaub treffen, sind vom Charakter her sehr unterschiedlich, sodass es interessant ist, die Geschehnisse aus unterschiedlicher Sicht zu begleiten. Hinzu kommen der Wildhüter und Heather, die selbst ihre eigenen Nöte und Erlebnisse teilen. Viele Personen und ein Mord. Alle sind verdächtig und was am meisten fasziniert ist die Tatsache, dass Lucy Foley für mich als Leserin jede Menge Überraschungen bereit hält. Da die Story in Gegenwart und dem Davor erzählt wird, baut sich rasch ein hoher Spannungsbogen auf. Ein sehr unblutiger Thriller, der den Überraschungseffekt für sich nutzt, dennoch voll ist von Lügen und Intrigen, die sich erst zum Ende hin offenbaren und daher absolut erschlagen.
Zunächst sah es so aus, dass nur eine Person unsympathisch wirkt, nur auf ihren Vorteil bedacht und durch Aussagen und Leben absolut negativ erscheint. Mir ist oftmals nicht klar, warum solche Menschen Freunde haben, da diese nur benutzt und ausgenutzt werden. Trotzdem ist diese diejenige, die den Partys den richtigen Rahmen verschafft, sei es durch Drogen, Alkohol oder andere Ausschweifungen. Es zeigt sich, dass sie genügend geliebt wird, um nachgeeifert zu werden, was letztendlich die Wende der Story einnimmt. Mir hat der psychologische Aspekt, der irgendwann Überhand nimmt, sehr gefallen.
Es gibt eine Tote und es lässt sich zunächst nur erahnen, welche der Freundinnen einen gewaltsamen Tod gestorben ist, wobei Freundinnen in dem Moment der Erkenntnis, nicht mehr zutreffend ist, da es zu einigen Zerwürfnissen gekommen ist. Der Aufbau des Thrillers ist absolut gekonnt und baut echte Spannung auf, da sich nun jeder verdächtig macht. Insgesamt ein sehr gelungenes Konstrukt der Verwirrung, sodass ich sehr gerne eine Leseempfehlung vergeben möchte. Gerade dadurch, dass sich vieles erst zum Ende hin klärt und auch die interessant dargestellten Charaktere der Protagonisten, die zuerst nur im Schatten Mirandas erscheinen, bekommen ihre Rolle zugeteilt, die nicht gleich ersichtlich ist. Mich hat "Neuschnee" letztendlich überzeugt, wobei die Schönheit der Highlands in meinen Augen etwas zu kurz gekommen ist, da sich die Story mehr im Inneren der Berghütte abspielt als in der schottischen Wildnis. Trotzdem wurde das Setting gut erwählt, da die Abgeschiedenheit der Hütte, Dinge hervorbringt, die Freundschaft zerbrechen lässt und auch vor Mord nicht zurückschreckt.