Produktdetails
- Verlag: Eichborn
- Seitenzahl: 153
- Deutsch
- Abmessung: 18mm x 130mm x 218mm
- Gewicht: 276g
- ISBN-13: 9783821806907
- ISBN-10: 3821806907
- Artikelnr.: 09406081
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Die Neuerscheinung von Tobias O. Meissner hat bei Stephan Maus einiges Erstaunen ausgelöst. Nachdem der Berliner Autor mit dem Roman "Todestag" im letzten Jahr der Littérature engagée gehuldigt hat, wartet er nun nur ein gutes halbes Jahr später mit einem Werk auf, dass man dem sogenannten Cyberpunk zuordnen kann. Amerikanischer Cyberpunk, klärt der Rezensent den Unkundigen auf, kombiniere High-Tech-Welten mit archaischen Mythen und Verhaltensmustern. Dies geschieht wohl auch in "Neverwake", wo sich mit Simultanbrillen ausgestattete Datencowboys Duelle gegen ihresgleichen oder wie auch immer geartete Titanen liefern. Maus unterstreicht, wie Meissner in diesem "spielerisch montierten Text" von einem Stil-Level zum anderen zu springen vermag. Auch habe der Autor mit akribischer Sammelwut alle Begriffe aus dem Entertainement-Marketing und dem Techno-Vokabular der Spielentwickler zusammengetragen und durch eigene amüsante Wortschöpfungen ergänzt. Dieses barock überladene Flickwerk spiegelt die überfrachtete Ästhetik der digitalen Spielkulturen wider, findet Maus. Und dennoch kann er sich mit dem Text nicht anfreunden: Der klassische Cyberpunk, erklärt er, ist nämlich vom ähnlichen Geiste des zivilen Widerstandes geprägt wie die Littérature engagée, in "Neverwake" spüre man hingegen eher Meissners Faszination von der digitalen Welt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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