Thomas Struths "Paradiese" haben Zuwachs bekommen: In Peru und Florida und auf den Hawaii-Inseln entdeckte der 1956 in Geldern am Niederrhein geborene Künstler, einer der prominentesten Vertreter der Düsseldorfer Photoschule, neue atemberaubende Motive für seine Serie von Naturbildern, die wir 2002 erstmals veröffentlichten. Elf zusätzliche Photographien ergänzen jetzt seine New Pictures from Paradise, langsam schließt sich der Kreis rund um den Globus. Ob in China oder Australien, in Japan, Südamerika, den USA oder sogar Deutschland: Das magische Halbdunkel von Wäldern und Urwäldern, das undurchdringliche oder auch lichte Grün von Bäumen, Buschwerk und Unterholz, tropische Blütenpracht, wuchernde Dschungelvegetation und bemooste Bachläufe entführen den staunenden Betrachter in scheinbar unberührte, vorzeitliche Gefilde, deren Existenz unsere zivilisierte Welt meist übersieht, wenn nicht ignoriert. Struth begab sich mitten hinein in die manchmal unheimliche, oft tief romantische Stille dieser Reservate "reiner" Natur und brachte faszinierende Bilder von den - letzten? - Paradiesen dieser Erde mit.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.08.2017Asphaltierte Pfade ins Paradies
Thomas Struth ist Künstler, kein Expeditionsfotograf, und wenn er seine Ausrüstung dennoch bei schweißtreibenden Temperaturen durch das Dickicht entlegener Weltgegenden schleppt und es aussieht, als habe er sich mit der Machete eine Schneise durchs Gestrüpp schlagen lassen, treibt ihn nie Hoffnung an zu gehen, wo noch niemand ging, um eine Terra incognita zu kartographieren und im Idealfall Spuren vergessener Kulturen zu entdecken. Was er sucht, ist die perfekte Komposition. Von der Natur arrangiert, von ihm nur wahrgenommen. Vor zwanzig Jahren hat er damit begonnen, zehn Jahre lang hat er das gemacht. Anfangs in China und Australien (unsere Abbildung aus dem besprochenen Band entstand im Daintree Rainforest in Queensland), zuletzt in Florida, Peru und auf Hawaii. Dass es für die Aufnahmen nicht immer einer Expedition bedarf, daraus macht Struth kein Geheimnis. Hin und wieder schlängelt sich ein Pfad, manchmal sogar ein asphaltierter Weg durchs Bild. Auch das Paradies war schließlich gut erschlossen. ("New Pictures from Paradise" von Thomas Struth. Mit Texten von Hans Rudolf Reust, Nigel Pitman und Jana-Maria Hartmann. Schirmer / Mosel Verlag, München 2017. 96 Seiten, 36 Abbildungen. Gebunden, 44 Euro.)
F.L.
Thomas Struth ist Künstler, kein Expeditionsfotograf, und wenn er seine Ausrüstung dennoch bei schweißtreibenden Temperaturen durch das Dickicht entlegener Weltgegenden schleppt und es aussieht, als habe er sich mit der Machete eine Schneise durchs Gestrüpp schlagen lassen, treibt ihn nie Hoffnung an zu gehen, wo noch niemand ging, um eine Terra incognita zu kartographieren und im Idealfall Spuren vergessener Kulturen zu entdecken. Was er sucht, ist die perfekte Komposition. Von der Natur arrangiert, von ihm nur wahrgenommen. Vor zwanzig Jahren hat er damit begonnen, zehn Jahre lang hat er das gemacht. Anfangs in China und Australien (unsere Abbildung aus dem besprochenen Band entstand im Daintree Rainforest in Queensland), zuletzt in Florida, Peru und auf Hawaii. Dass es für die Aufnahmen nicht immer einer Expedition bedarf, daraus macht Struth kein Geheimnis. Hin und wieder schlängelt sich ein Pfad, manchmal sogar ein asphaltierter Weg durchs Bild. Auch das Paradies war schließlich gut erschlossen. ("New Pictures from Paradise" von Thomas Struth. Mit Texten von Hans Rudolf Reust, Nigel Pitman und Jana-Maria Hartmann. Schirmer / Mosel Verlag, München 2017. 96 Seiten, 36 Abbildungen. Gebunden, 44 Euro.)
F.L.