Masterarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Organisation und Verwaltung, Note: 1,0, FOM Hochschule für Oekonomie und Management gemeinnützige GmbH, Hochschulstudienzentrum Hamburg, Veranstaltung: Public Management, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit den späten 1970er Jahren hat eine Welle von Reformen die öffentliche Verwaltung in Ländern aller Erdteile tiefgreifend verändert. Unter dem Schlagwort New Public Management (NPM) führen staatliche Organisationen unternehmerische und marktwirtschaftliche Elemente in ihre Planungs-, Steuerungs-, Leistungs- und Kontrollabläufe ein. Die Reformen zielen vor allem auf die Steigerung der Effizienz und der Effektivität staatlichen Handelns ab und reichen von der Ausrichtung der Organisationen auf neue strategische Grundsätze (Kunden-, Output-, Wettbewerbs-, Qualitätsorientierung) bis zu konkret-technischen Neuerungen, die sich aus dieser Neuausrichtung ableiten (E-Government, Umstellung von kameralem auf doppisches Rechnungswesen, leistungsorientierte Bezahlung des Personals usw.). In Lateinamerika setzte die Reformwelle Ende der 1980er Jahre ein.
Es drängt sich jedoch die Frage auf, ob NPM in Ländern wie den lateinamerikanischen, in denen die Bürokratie im Sinne Max Webers nie real existiert hat, überhaupt sinnvoll und erfolgreich sein kann. Dies wird in der vorliegenden Arbeit sowohl überblicksartig für Lateinamerika, als auch detailliert anhand des Länderfalls Mexiko untersucht. Im Mittelpunkt der Analyse zu Mexiko steht dabei ein gesellschaftliches und politisches Phänomen, das als eines der zentralen Legitimitäts-, Effektivitäts- und Effizienzdefizite staatlichen Handelns in jenem Land gilt: der Klientelismus.
Bei der Beurteilung der Sinnhaftigkeit und des Erfolgs von NPM-Reformen in lateinamerikanischen Ländern ist zu berücksichtigen, dass dort neben der angestrebten Effizienz- und Leistungssteigerung immer auch die Vertiefung der Demokratie zu den Zielen der NPM-Verfechter gehört. Diese demokratieorientierte Zielsetzung von NPM haben die lateinamerikanischen Regierungen selbst explizit formuliert: 1998 veröffentlichten sie eine Art Manifest mit einem starken Bekenntnis zu NPM; darin heißt es unter anderem, NPM habe "a direct impact on the consolidation of democracy." Die Resultate der NPM-Reformen in Lateinamerika müssen sich folglich auch an dieser demokratiebezogenen Zielsetzung messen lassen.
Die gegenseitige Beeinflussung von NPM und (defekter) Demokratie in Lateinamerika ist Gegenstand dieser Arbeit. Die zentrale These lautet, dass das Wechselverhältnis von NPM und Demokratie in Lateinamerika stark durch die Existenz informeller Institutionen wie des Klientelismus geprägt ist.
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Es drängt sich jedoch die Frage auf, ob NPM in Ländern wie den lateinamerikanischen, in denen die Bürokratie im Sinne Max Webers nie real existiert hat, überhaupt sinnvoll und erfolgreich sein kann. Dies wird in der vorliegenden Arbeit sowohl überblicksartig für Lateinamerika, als auch detailliert anhand des Länderfalls Mexiko untersucht. Im Mittelpunkt der Analyse zu Mexiko steht dabei ein gesellschaftliches und politisches Phänomen, das als eines der zentralen Legitimitäts-, Effektivitäts- und Effizienzdefizite staatlichen Handelns in jenem Land gilt: der Klientelismus.
Bei der Beurteilung der Sinnhaftigkeit und des Erfolgs von NPM-Reformen in lateinamerikanischen Ländern ist zu berücksichtigen, dass dort neben der angestrebten Effizienz- und Leistungssteigerung immer auch die Vertiefung der Demokratie zu den Zielen der NPM-Verfechter gehört. Diese demokratieorientierte Zielsetzung von NPM haben die lateinamerikanischen Regierungen selbst explizit formuliert: 1998 veröffentlichten sie eine Art Manifest mit einem starken Bekenntnis zu NPM; darin heißt es unter anderem, NPM habe "a direct impact on the consolidation of democracy." Die Resultate der NPM-Reformen in Lateinamerika müssen sich folglich auch an dieser demokratiebezogenen Zielsetzung messen lassen.
Die gegenseitige Beeinflussung von NPM und (defekter) Demokratie in Lateinamerika ist Gegenstand dieser Arbeit. Die zentrale These lautet, dass das Wechselverhältnis von NPM und Demokratie in Lateinamerika stark durch die Existenz informeller Institutionen wie des Klientelismus geprägt ist.
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