Die fotokünstlerischen Arbeiten von Inge Morath zu New York umfassen einen Bogen von über vier Jahrzehnten. Das erste Mal kommt sie 1957 für eine Amerika-Serie; 1960 ist sie Standfotografin bei den Feilarbeiten "The Misfits".
Die faszinierende Metropole bleibt weiterhin ein kontinuierliches Motiv in ihrem Schaffen. 1997 bis 1999 macht sie erneut zahlreiche neue Aufnahmen der Stadt.
Die faszinierende Metropole bleibt weiterhin ein kontinuierliches Motiv in ihrem Schaffen. 1997 bis 1999 macht sie erneut zahlreiche neue Aufnahmen der Stadt.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Für das Auffälligste an Inge Moraths New Yorker Bildern hält Rezensent Daniel Kothenschulte die Scheu, mit der sich die Fotografin den Menschen genähert habe. Die Grenzüberschreitung, der Wille, einem Menschen sein Bild zu entreißen, sei ihre Sache nicht gewesen. Morath sei es um Würde gegangen. "Kein Wunder also, dass ihre berühmtesten Reportagefotografien keine Menschenbilder sind", schreibt der Rezensent, sondern etwa die Fensterputzer weit oben am Rockefeller-Center. Das Unglück sei nur, meint Kothenschulte, der Morath durchaus als große Fotografin und als Humanistin schätzt, dass die Indiskreten einfach besser für diesen Job geeignet seien. Denn mit zunehmender Scheu habe Morath auch die Suche nach dem Besonderen aufgegeben. Und noch mehr bedauert Kothenschulte, dass Moraths Mann Arthur Miller aus dem Nachlass so wenige neue Bilder herausgegeben habe. Gern nämlich hätte er mehr von Moraths letztem Projekt gesehen: Die Dokumentation von privaten Gedenkstätten, die Angehörige der Opfer vom 11. September errichtet hätten.
© Perlentaucher Medien GmbH
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