Masterarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Journalismus, Publizistik, Note: 1,6, Universität Hamburg (Institut für Journalistik und Kommunikationswissenschafft), Sprache: Deutsch, Abstract: Euphoriker preisen sie als 'Kulturrevolution' in den Redaktionen, sehen in ihnen die Zauberformel für eine erfolgreiche Zukunft der Zeitung. Ulrich Reitz spricht von der Erfindung der "edlen Großküche", Uwe Vorkötter von einer "Kathedrale des Journalismus". Die Rede ist von "Newsrooms": modernen, zentralisierten Redaktionen, die mithilfe eines "Newsdesk" als 'Herzstück' ressort- und medienübergreifend arbeiten. Bislang voneinander unabhängig operierende Arbeitsbereiche werden hier zusammengeführt, Themen gemeinsam geplant und in Teams bearbeitet, Inhalte für Print und Online aufbereitet und zunehmend auch als Audio- und Videoformate produziert.Ziel dieser innovativen Redaktionsstrukturen ist, Barrieren zwischen den Ressorts abzubauen, Kommunikation und Arbeitsabläufe zu optimieren, Themen multiperspektivisch zu erfassen und über mehrere Kanäle auszuspielen, und somit sowohl Effizienz als auch Qualität zu steigern. Was an der Schwelle zum 21. Jahrhundert begann, hat sich mittlerweile großflächig zu einem tiefgreifenden Reformprozess entwickelt, der über Jahrzehnte tradierte Arbeitsweisen umkrempelt. In den Redaktionen werden Wände niedergerissen, um die architektonischen Bedingungen für die Umstrukturierung zu schaffen. Nicht selten entstehen hierbei Newsrooms gewaltigen Ausmaßes.Das Spektrum ist vielfältig wie die Redaktionslandschaft selbst: Die Modelle reichen von einfachen Produktionstischen bis hin zu Arbeitsbereichen, in denen Dutzende Mitarbeiter verschiedene Ressorts und Plattformen bedienen. Immer mehr Zeitungen verstehen sich nicht länger 'nur' als gedrucktes Medium, sondern als multimediale Akteure, die ihre Zielgruppen über mehrere Kanäle erreichen wollen. Die Branche reagiert damit auf sinkende Auflagen und Anzeigenerlöse sowie den durch das Internet verschärften Wettbewerb. Kritiker monieren hingegen, dass mit Newsrooms vor allem Kosten gespart werden sollen - zulasten der Redakteure.Sind die Ursachen für die Einführung eines Newsrooms schnell zu ergründen, so steht die Analyse möglicher Folgen der Umbauwelle erst am Anfang. Eine tiefergehende Untersuchung und Systematisierung der Vor- und Nachteile der innovativen Redaktionsmodelle steht noch aus. Die vorliegende Analyse arbeitet die zentralen Vor- und Nachteile von Newsrooms systematisch heraus. Als Forschungsziel entsteht eine strukturierte Übersicht, die als Grundlage für zukünftige empirische Arbeiten dienen kann - welche zweifelsfrei wünschenswert wären.
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