Die nächste Zeit gehört nicht den Menschen, sondern den Computern. Zwanzig Datenpunkte sind ausreichend, um einen Menschen berechnen zu können. Wo wir leben, was wir kaufen, wohin wir reisen, mit wem wir sprechen, was wir mögen, wen wir lieben: all das ist in den Computernetzwerken längst über uns gespeichert und wird so ausgewertet, dass wir vorhersagbar werden. Der Computer weiß, wie wir entscheiden werden, bevor wir das selbst wissen. Wir kaufen Bücher, die Amazon uns vorschlägt, wir hören Musik, die Apple uns empfiehlt, wir befreunden uns mit Menschen, die Facebook für passend hält. Und das ist erst der Anfang einer Zukunft, die irgendwann ohne uns auskommt. "NEXT" erzählt Miriam Meckel aus zwei Perspektiven. Aus der eines menschlichen Algorithmus und aus der eines letzten Menschen. Ein faszinierendes Gedankenspiel. Eine irritierende Reise in unsere digitale Zukunft. Das Buch entwirft die Utopie einer Welt, in der das menschliche Ermessen, der Zufall, die Gefühle und die Fehlertoleranz keine Rolle mehr spielen. Alles wird analysierbar. Um welchen Preis?
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Nur Gutes mag Götz Hamann über dieses Buch der Medienwissenschaftlerin Miriam Meckel sagen, die darin einen jener Computer zu Wort kommen lässt, die sich gerade die Menschheit einverleibt haben. Ein überzeugendes Statement zum Thema Big Data findet Hamann das, und wenn Meckel die menschliche Inkonsequenz brandmarkt, die sich nicht kontrollieren lassen will, aber freudig ihre Daten an soziale Netzwerke weitergibt, kommt der Rezensent regelrecht ins Säuseln: "Meckels Algorithmus hat offensichtlich Psychologie studiert." Zum Glück schlägt sich im Buch die Software selbst, das System stürzt ab, die Menschheit siegt.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
Ein Buch voller Gedankenspiele, die oft amüsieren, teils bestürzen und vor allem nachdenklich machen. APA - Austria Presse Agentur