Seit über 20 Jahren schreibt Franz Dodel an seinem einzigartigen Endlos-Poem "Nicht bei Trost", das inzwischen auf über 40.000 Verse mit abwechselnd 5 und 7 Silben angewachsen ist. Täglich arbeitet der Autor an dem sich wie von selbst fortspinnenden Textgewebe, das sich nicht an Ende, Ziel und suspekten Trostangeboten orientiert, sondern an der Offenheit schweifender Reflexion und sinnlich genauer Betrachtung. Durch den ruhigen rhythmischen Wortstrom fügen sich die Fülle von Dodels Bildern und Zitaten, biografische Erinnerungsbruchstücke und Naturbetrachtung zu einer leichtfüßigen Meditation über Gott, die Welt und das Ich. Der nun vorliegende achte Teil "Nicht bei Trost. Sondagen" umfasst die Verse 42.001-48.000 und erscheint in derselben Ausstattung wie die bisherigen Bände: feinstes Dünndruckpapier im geschmeidigen Lederfasereinband.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Der hier rezensierende Literaturwissenschaftler Maximilian Mengeringhaus lässt sich gerne treiben im endlosen Bewusstseinsstrom, der ihm Franz Dodels Langgedicht ist. Mit dem Haiku als Grundform, also immer einen fünfsilbigen mit einem siebensilbigen Vers abwechselnd, dichtet der Bibliothekar und Theologe auch in diesem nun neu erschienenen achten Band des Opus Magnum im Grunde über Gott und die Welt, vermittelt Mengeringhaus - aber nicht auf eine belanglose oder prätenziöse Weise, sondern irgendwie angenehm weltzugewandt: So geht es um Musik und Fotografie ebenso wie um die Landschaft in der Schweiz, Corona oder den Ukraine-Krieg. Trotz Gegenwartsbezugs rutsche der Text aber nie ins tagebuchartige Dokumentieren, sondern biete mit den auf jeder linken Buchseite gelieferten Zitatnachweisen und Illustrationen von Serafine Frey ein angenehm "antilogarithmisches" Assoziationsnetz, in das man an jeder beliebigen Stelle eintauchen könne - und wieder daraus auftauchen, denn lesen lasse sich dieses Langgedicht nur ausschnittsweise, betont Mengeringhaus. Für den Kritiker bestaunenswert offene und dabei "wunderschöne Poesie", die Trost spendet, ohne weltvergessen zu sein.
© Perlentaucher Medien GmbH
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