Produktdetails
- Bastei Lübbe Taschenbücher
- Verlag: Bastei Lübbe
- Originaltitel: Not Without My Daughter
- Seitenzahl: 543
- Gewicht: 344g
- ISBN-13: 9783404255900
- Artikelnr.: 24138572
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.02.1995Mit Lug und Trug nach Teheran
Aus einem Urlaub wird ein Albtraum / Hilfeschrei einer Mutter: "Nicht ohne meine Tochter"
"Nicht ohne meine Tochter!" schreit Betty scharf, als sie erfährt, daß sie Iran allenfalls ohne ihre Tochter Mahtap verlassen dürfe. Die Amerikanerin Betty Mahmoody ist in eine Lage geraten, aus der sie sich normalerweise nicht wieder befreien kann. Auch die amerikanische Botschaft kann ihr auf legalem Wege kaum helfen. Ihr persischer Ehemann Bozorg Mahmoody, ein Mediziner, den sie in den Vereinigten Staaten kennengelernt und geheiratet hat und der sich dort wie ein Amerikaner benommen hatte, nur aufmerksamer, hält Betty und Mahtap in Teheran fest. Dort müssen sie sich streng nach den iranischen Sitten richten. Sie leben in einem Land, wo die von Männern einseitig ausgelegte islamische Religion das Gesetz ist.
Betty war von ihrem Manne mit einer List nach Iran gelockt worden, wo sie, wie er vorgab, nur zwei Wochen Urlaub machen wollten. Doch der Urlaub verlief nicht, wie von Betty erhofft. "Moody" verwandelte sich daheim wieder in einen autoritären Iraner zurück, und diese (scheinbare?) Charakteränderung erlebt seine amerikanische Ehefrau wie ein Verhängnis, wie einen Albtraum. Ihr Mann kommt ihr schließlich wie ihr Gefängniswärter vor. Betty hat als Mutter in Iran wenig Rechte über ihre eigene Tochter. Falls der Mann stirbt, fallen die Kinder nicht seiner Witwe zu; vielmehr gehören sie dann der Familie des Mannes. Auch eine Scheidung brächte keine annehmbare Lösung für Betty, weil das Kind dem Vater zustünde und nicht der Mutter. Ohne Moodys Erlaubnis gibt es keinen legalen Weg für Betty und Mahtap, das Land gemeinsam zu verlassen.
"Nicht ohne meine Tochter" heißt das Buch, in dem die Autorin ihre eigenen Erfahrungen und Erlebnisse beschreibt. Sie konzentriert sich auf Probleme, die bei Partnern aus verschiedenen Kulturkreisen auftreten können. Der Buchtitel sagt schon viel aus, und das Titelbild dazu steigert die Wirkung: Es zeigt eine Frau, die nach islamischer Art einen Tschador um den Kopf gebunden hat; von ihrem Gesicht sind deshalb nur die Augen zu sehen. Finden diese Augen doch noch einen Weg aus Teheran zurück in den Westen?
Das Buch wurde 1987 von Betty Mahmoody in Zusammenarbeit mit William Hoffer verfaßt und 1991 von Herlind Grau und Klara D. Klein ins Deutsche übersetzt. Es ist leicht geschrieben und für jeden Leser verständlich. Zum Buch kann man sich den Film ansehen. Aber es empfiehlt sich, zuerst das Buch zu lesen. Inzwischen gibt es einen zweiten Band: "Aus Liebe zu meiner Tochter"; er schildert das schwierige Leben in der wiedergewonnenen Freiheit. SENEL AKTACÍ
Betty Mahmoody: "Nicht ohne meine Tochter". Lübbe Verlag, Bergisch Gladbach, 543 Seiten, 16,80 DM.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Aus einem Urlaub wird ein Albtraum / Hilfeschrei einer Mutter: "Nicht ohne meine Tochter"
"Nicht ohne meine Tochter!" schreit Betty scharf, als sie erfährt, daß sie Iran allenfalls ohne ihre Tochter Mahtap verlassen dürfe. Die Amerikanerin Betty Mahmoody ist in eine Lage geraten, aus der sie sich normalerweise nicht wieder befreien kann. Auch die amerikanische Botschaft kann ihr auf legalem Wege kaum helfen. Ihr persischer Ehemann Bozorg Mahmoody, ein Mediziner, den sie in den Vereinigten Staaten kennengelernt und geheiratet hat und der sich dort wie ein Amerikaner benommen hatte, nur aufmerksamer, hält Betty und Mahtap in Teheran fest. Dort müssen sie sich streng nach den iranischen Sitten richten. Sie leben in einem Land, wo die von Männern einseitig ausgelegte islamische Religion das Gesetz ist.
Betty war von ihrem Manne mit einer List nach Iran gelockt worden, wo sie, wie er vorgab, nur zwei Wochen Urlaub machen wollten. Doch der Urlaub verlief nicht, wie von Betty erhofft. "Moody" verwandelte sich daheim wieder in einen autoritären Iraner zurück, und diese (scheinbare?) Charakteränderung erlebt seine amerikanische Ehefrau wie ein Verhängnis, wie einen Albtraum. Ihr Mann kommt ihr schließlich wie ihr Gefängniswärter vor. Betty hat als Mutter in Iran wenig Rechte über ihre eigene Tochter. Falls der Mann stirbt, fallen die Kinder nicht seiner Witwe zu; vielmehr gehören sie dann der Familie des Mannes. Auch eine Scheidung brächte keine annehmbare Lösung für Betty, weil das Kind dem Vater zustünde und nicht der Mutter. Ohne Moodys Erlaubnis gibt es keinen legalen Weg für Betty und Mahtap, das Land gemeinsam zu verlassen.
"Nicht ohne meine Tochter" heißt das Buch, in dem die Autorin ihre eigenen Erfahrungen und Erlebnisse beschreibt. Sie konzentriert sich auf Probleme, die bei Partnern aus verschiedenen Kulturkreisen auftreten können. Der Buchtitel sagt schon viel aus, und das Titelbild dazu steigert die Wirkung: Es zeigt eine Frau, die nach islamischer Art einen Tschador um den Kopf gebunden hat; von ihrem Gesicht sind deshalb nur die Augen zu sehen. Finden diese Augen doch noch einen Weg aus Teheran zurück in den Westen?
Das Buch wurde 1987 von Betty Mahmoody in Zusammenarbeit mit William Hoffer verfaßt und 1991 von Herlind Grau und Klara D. Klein ins Deutsche übersetzt. Es ist leicht geschrieben und für jeden Leser verständlich. Zum Buch kann man sich den Film ansehen. Aber es empfiehlt sich, zuerst das Buch zu lesen. Inzwischen gibt es einen zweiten Band: "Aus Liebe zu meiner Tochter"; er schildert das schwierige Leben in der wiedergewonnenen Freiheit. SENEL AKTACÍ
Betty Mahmoody: "Nicht ohne meine Tochter". Lübbe Verlag, Bergisch Gladbach, 543 Seiten, 16,80 DM.
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