"Nicht so wie unsere Eltern!" Ein neues kulturelles Modell? Wenn wir mit Eltern von Jugendlichen im Alter von 18 bis 25 Jahren spre chen und sie fragen, wie es damals war, als sie so jung waren und sie sich abends mit ihren gleichaltrigen Freunden treffen wollten, dann werden die Eltern antworten, daß sie sich - meist problemlos und schnell - auf eine Uhrzeit und einen Ort geeinigt haben und daß sie sich dann halt um 20 Uhr zum Beispiel im Cafe Bauer getroffen haben. Daß der Abend dann spät in der Nacht in der ,Mexicana' endete, spielt hier keine Rolle. Und jetzt wird es spannend, denn nun werden die Eltern schildern, wie eine solche Verabredung bei ihren Kindern abläuft; heute ist alles ganz an ders: Heute findet ein intensiver kommunikativer Prozeß mit vielen Unge wißheiten statt. Irgendwann am Nachmittag, manchmal schon früher, be ginnt in der Clique ein Prozeß des Telefonierens, der Vermutungen, des an dere Aufsuchens, der Vereinbarungen, kurz der Kommunikation, der meist erst nach langen Stunden, sagen wir um 21 Uhr, damit endet, daß die Grup pe sich bei Christian trifft. Allerdings fehlt Britta noch, und deshalb fährt Peter, der zur Zeit am meisten Kontakt zu Brittas Freund Ingo hat, mit sei nem Auto zu Britta, um sie abzuholen. Natürlich begleitet ihn Ingo - und so weiter und so fort. Kommunikation, die früher eher problemlose Verständigung war, ist nun schwierig, ist mühsam geworden, macht aber Spaß, wenn sie dann doch klappt.
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