Mit den 15 Erzählungen des vorliegenden Bandes, allesamt aus den frühen sechziger Jahren, nähert sie sich Stück um Stück ihrem großen, ihrem eigentlichen Thema an: der irritierenden südafrikanischen Wirklichkeit, die im Zeichen der Apartheid steht. Und in diese Wirklichkeit vermag die Fiktion tiefere Einsichten zu vermitteln als jedes flammende Pamphlet, jeder zündende Appell. Minuziös beschreibt Gordimer scheinbar belanglose Alltagsszenen, schildert liebevoll-ironisch ihre Protagonisten, greift signifikante Einzelheiten heraus, beleuchtet stille und bewegte Zustände. Polemik ist ihr fremd: wichtig ist das Ungesagte, nur Angedeutete, das, was zwischen den Zeilen steht. Der Leser tut gut daran, sich nicht zu rasch von der (geschliffenen) Sprache hinwegtragen zu lassen über die Hintergründigkeit der Handlungen, die sich in scheinbar so ruhigen Bahnen bewegen.