Mit der Globalisierungsthematik sind seit den 1990er Jahren Nichtregierungsorganisationen (NGOs) in den Mittelpunkt des Interesses sowohl der Politik als auch der Sozialwissenschaften gerückt. Oftmals wurden NGOs dabei als Träger der Hoffnungen auf Entfaltung zivilgesellschaftlicher Entwicklungen in der Weltgesellschaft betrachtet. Die vorliegende Studie analysiert die inzwischen ausdifferenzierte Debatte um NGOs und zeigt kritisch deren theoretische Defizite auf, indem verschiedene Theorien der Weltgesellschaft sowie der herrschaftskritischen Organisationstheorie auf innovative Weise zusammengeführt werden. NGOs erscheinen so eben nicht als Gegenspieler der Globalisierung, sondern als Vermittler der universalistisch-rationalistischen Grundstruktur der Moderne. Ihre Einbettung in das hegemoniale Doppelkonzept von "dialogischen Verfahren" und "formaler Organisierung" verhindert, dass emanzipatorische Alternativen auf globaler Ebene relevant werden.