AN ALLE FOLLOWER UND INFLUENCER: EROBERT EUER LEBEN ZURÜCK!
Wir leben inmitten einer kapitalistischen Aufmerksamkeitsökonomie, die unsere Sinne und unser politisches Bewusstsein verkümmern lässt. "Nichts tun" ist der wohlüberlegte Aufruf, unser Leben fernab von Effizienzdenken und Selbstoptimierung zurückzuerobern. Ein provokatives, zeitgemäßes und glänzend geschriebenes Buch, das die Leser_innen aufrütteln wird.
Unsere Aufmerksamkeit stellt die wertvollste Ressource dar, über die wir verfügen. Im Effektgewitter kommerzieller Internetplattformen wie Facebook, Twitter, Instagram oder TikTok wird sie jedoch permanent überspannt. Jenny Odell plädiert in ihrem Buch auf eindrückliche Weise für ein radikales Innehalten, statt unsere kostbare Freizeit weiter an die kurzfristigen Verlockungen der Aufmerksamkeitsökonomie zu verschwenden. Nur über bewusste Formen des Nichtstuns finden wir heute noch zu uns selbst: etwa wenn wir uns phasenweise wieder in unsere natürliche Umgebung zurückziehen lernen, die Kunst der Naturbeobachtung kultivieren und authentische Begegnungen mit anderen zulassen. Odell versteht ihre Anleitung zum Nichtstun gleichsam als Akt des politischen Widerstandes, um der notorischen Selbst- und Naturzerstörung im Kapitalismus etwas entgegenzusetzen und die Forderung nach demokratischer Partizipation und Solidarität mit Leben zu erfüllen.
Eine fulminante Kritik an unserem Umgang mit sozialen Medien
Wir wir uns leichtfertig von Twitter, Instagram und Co. instrumentalisieren lassen
Auf der Liste von Barack Obamas "Favorite Books of 2019"
THE NEW YORK TIMES-Bestseller
Wir leben inmitten einer kapitalistischen Aufmerksamkeitsökonomie, die unsere Sinne und unser politisches Bewusstsein verkümmern lässt. "Nichts tun" ist der wohlüberlegte Aufruf, unser Leben fernab von Effizienzdenken und Selbstoptimierung zurückzuerobern. Ein provokatives, zeitgemäßes und glänzend geschriebenes Buch, das die Leser_innen aufrütteln wird.
Unsere Aufmerksamkeit stellt die wertvollste Ressource dar, über die wir verfügen. Im Effektgewitter kommerzieller Internetplattformen wie Facebook, Twitter, Instagram oder TikTok wird sie jedoch permanent überspannt. Jenny Odell plädiert in ihrem Buch auf eindrückliche Weise für ein radikales Innehalten, statt unsere kostbare Freizeit weiter an die kurzfristigen Verlockungen der Aufmerksamkeitsökonomie zu verschwenden. Nur über bewusste Formen des Nichtstuns finden wir heute noch zu uns selbst: etwa wenn wir uns phasenweise wieder in unsere natürliche Umgebung zurückziehen lernen, die Kunst der Naturbeobachtung kultivieren und authentische Begegnungen mit anderen zulassen. Odell versteht ihre Anleitung zum Nichtstun gleichsam als Akt des politischen Widerstandes, um der notorischen Selbst- und Naturzerstörung im Kapitalismus etwas entgegenzusetzen und die Forderung nach demokratischer Partizipation und Solidarität mit Leben zu erfüllen.
Eine fulminante Kritik an unserem Umgang mit sozialen Medien
Wir wir uns leichtfertig von Twitter, Instagram und Co. instrumentalisieren lassen
Auf der Liste von Barack Obamas "Favorite Books of 2019"
THE NEW YORK TIMES-Bestseller
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
In einem ausufernden Essay, der sehr viel von der Aufmerksamkeit verlangt, die das Internet uns angeblich raubt, würdigt Katharina Laszlo den viel gefeierten kulturkritischen Essay der amerikanischen Künstlerin Jenny Odell, die eine Art pragmatische Radikalkritik des Internets anzustreben scheint. Das Internet stellt Laszlo dabei als eine "spätkapitalistische" Veranstaltung dar, die uns nicht nur die besagte Aufmerksamkeit, sondern auch alle Achtsamkeit raubt. Odell unterscheide sich aber von anderen Internetkritikerinnen wie Shoshana Zuboff darin, dass sie keine staatliche Intervention oder eine Abschaffung von Werbung oder Ähnliches fordert, erklärt Laszlo - sie predige viel mehr eine Ethik des individuellen Verzichts, von der sie sich eine Graswurzelbewegung erhoffe. Odell macht es vor, so die Rezensentin, indem sie das Internet nutzt, um sich ihm zu entziehen: Mittels Handyapps und Google Maps identifiziert sie in bewusst zweckfreien Spaziergängen Pflanzen. Laszlo kann der Autorin in den meisten Diagnosen des Essays folgen, beklagt aber seine "reaktionäre kulturkritische" Seite, die Odell für bestimmte, auch positive Aspekte der Internets blind mache.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.03.2021Kampf den digitalen Bewusstseinsfressern
Jenny Odells sprunghafter Aktivismus fürs Nichtstun
Dass das Nichtstun im Angesicht der sogenannten Aufmerksamkeitsökonomie ein großes Thema ist, versteht man sofort. Wenn die digitalen Plattformen noch die letzten Bewusstseinsströme von einem haben wollen, um sie gewinnbringend weiterzuverwerten, ist die einzig angemessene Antwort die des Schreibers Bartleby aus der gleichnamigen Erzählung von Herman Melville: Ich möchte lieber nicht. Kulturkritisch groß dagegen anwettern hilft erst mal nicht viel, weil auch das sofort eingespeist wird in den "Content" der Industrie. Was also tun, um nichts zu tun?
Das Buch "Nichts tun" der amerikanischen Künstlerin Jenny Odell verspricht da jetzt "eine praktische Anleitung zum Nichtstun als Akt des politischen Widerstands". Das ist sehr willkommen. Tatsächlich ist ja gerade die Kunst auf eine solche Verweigerung angewiesen, will sie nicht ihrerseits zu einer bloßen Zulieferindustrie der Plattformen werden. Zentrale Fragen werden in diesem Buch angetippt, die hinter der Frage nach der richtigen Weise des Nichtstuns stecken: Wie kann man das Bewusstsein erden? Wie kann man Freiheit erringen, ohne sich isolieren zu müssen? Was sind die Zugänge zur Wirklichkeit, die einem gegenüber den digitalen Medien Souveränität verschaffen könnten?
Am nächsten kommt Odell einer Antwort darauf bei der Beschreibung einiger Kunstwerke, die sie als "Aufmerksamkeitstrainingsgeräte" bezeichnet. Der Maler David Hockney hatte bei der Herstellung seiner digitalen Videoinstallation "Seven Yorkshire Landscapes" etwa zwölf Kameras seitlich an sein Auto montiert und war damit langsam mehrere Straßen in seiner Heimat Yorkshire entlanggefahren. Das Ergebnis war eine Wand von Bildschirmen, auf denen die Betrachter die Fahrt anhand der aufgenommenen Videos nachvollziehen konnten - doch sowohl die nicht ganz abgestimmten, etwas versetzten Bildausschnitte als auch die extreme Langsamkeit der Bewegung erzeugten ein ganz ungewohntes Wahrnehmungserlebnis. "Und dabei kann man sich so vieles genauer anschauen, dass einem nicht langweilig wird", sagte Hockney dazu: "Der Prozess des Betrachtens selbst ist die Schönheit." Odell berichtet von den Reaktionen vieler Museumsbesucher, die danach auch die Wirklichkeit draußen ganz anders betrachteten: Sie sahen den Botanischen Garten in der Nähe des Museums "neu, in all seiner kaleidoskopischen Schönheit".
Das ist wie ein optisches Pendant zu jenem "Deep Listening", das die Komponistin Pauline Oliveros in den siebziger Jahren lehrte und das eine erhöhte Aufmerksamkeit auch für die Geräusche des täglichen Lebens und der Natur umfasste. Odell selbst hat eine ähnliche Erfahrung bei der Vogelbeobachtung gemacht, die einem tatsächlich abverlange, nichts zu tun: "Vogelbeobachtung ist das Gegenteil davon, online nach etwas zu suchen." Man könne da nur leise gehen und warten, bis man etwas hört.
Der Performance-Künstler Tehching Hsieh hat 1978 eine existentiell noch eingreifendere Installation geschaffen, als er für sein Werk "Cage Piece" einen nur wenige Quadratmeter großen Käfig in seinem Atelier aufbaute. Die Performance bestand darin, dass sich Hsieh ein ganzes Jahr lang in diesem Käfig einschloss und sich selbst dazu verpflichtete, in dieser Zeit nicht zu sprechen, zu lesen, zu schreiben oder Fernsehen zu gucken. Ein- oder zweimal im Monat durfte ihn das Kunstpublikum in seinem Käfig besichtigen. In einem Interview beschrieb Hsieh das Verhalten der Leute draußen: Sie füllen ihre Zeit aus und versuchen damit, "ihr Leben mit Sinn zu erfüllen". Er aber sei am Gegenteil interessiert: "Was würde passieren, wenn er alles leeren würde?"
Auf eine weitere Pointe dieses Experiments weist Odell an anderer Stelle hin. Hsieh habe nach seinem Jahr im Käfig gesagt, sein Geist sei während dieser Zeit nicht im Gefängnis gewesen. Odell zieht daraus den Schluss, dass immerhin der "geistige Raum" die Möglichkeit biete, durch einen inneren Vorbehalt die Bande der digitalen Plattformen zu lösen. Wenn die Firmen einen auch dazu bewegen können, sich eine bestimmte Werbung anzusehen, dann wissen sie noch lange nicht, wie man sie sich ansieht. Man könnte sie sich zum Beispiel wie eine Aikidokämpferin anschauen, die ihren Gegner besser kennenlernen möchte, um ihn mit seiner eigenen Energie zu überwinden.
An solchen Stellen merkt man, was für ein großartiges Buch das hätte werden können, wenn seine Autorin versucht hätte, dem Nichtstun auf den Grund zu gehen. Aber leider hat Jenny Odell das nicht getan, sie hat das große Thema verschenkt. Weshalb das so ist, wird schon von den ersten Seiten an klar. Es geht erst mal los mit einem Walter-Benjamin-Zitat ("Die Rettung hält sich an den kleinen Sprung in der kontinuierlichen Katastrophe"). Zu Recht wird dann die Enteignung der gelebten Erfahrung durch Algorithmen beklagt, aber nur ganz knapp, um dann schon auf der zweiten Seite zu Robert Louis Stevenson überzugehen, der "bereits 1877" "extreme Emsigkeit" als "Zeichen für mangelnde Lebenskraft" bezeichnete. Dann ist der Weg nicht weit zu Seneca ("frage dich, wie viel dir von deinem Leben durch andere weggenommen worden"), der so klinge, wie die Autorin nicht unterlässt anzumerken, als sei er gerade "aus dem Stupor einer auf Facebook vertanen Stunde erwacht".
So geht's 273 Seiten lang weiter in einem fort: Ein Zitat von Gilles Deleuze, Thoreau, Diogenes, John Cage und so vielen anderen beliebten Zitatlieferanten reiht sich an das nächste, unterbrochen nur von Überleitungen, bei denen das Ich der Autorin oft eine große Rolle spielt, wenn dieses etwas hört, ihm im Rosengarten etwas auffällt, es Studenten etwas erklärt. Zusammengehalten wird das alles nur dadurch, das es in einem irgendwie gefühlten Zusammenhang zu den Themen sinnvolles Leben, Muße und Kapitalismuskritik steht. Eine zwingende Argumentation aber, die der beanspruchten Radikalität gerecht würde, unterbleibt.
Weder setzt sich Odell näher mit der spezifischen Bedrohung des Bewusstseins durch die digitalen Plattformen und deren politischen Konsequenzen auseinander. Noch prüft sie die einschlägigen Ansätze aus der Geistesgeschichte darauf, inwieweit sie in der Konfrontation mit den Aufmerksamkeitsfressern heute fruchtbar sein können - die Muße-Theorien der antiken Philosophie, die buddhistischen Überlegungen zu einer Geistesgegenwart, die sich den Gedankenschleifen entzieht, der taoistische Begriff des "Wu wei" (Nicht-Handelns), all das wird allenfalls gestreift. Immerhin stellt dieses Buch das Nichtstun als ein neues Feld des Aktivismus vor, und das ist ja schon einiges. MARK SIEMONS
Jenny Odell: "Nichts tun. Die Kunst, sich der Aufmerksamkeitsökonomie zu entziehen". Aus dem Englischen von Annabel Zettel. C. H. Beck, 296 Seiten, 24 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Jenny Odells sprunghafter Aktivismus fürs Nichtstun
Dass das Nichtstun im Angesicht der sogenannten Aufmerksamkeitsökonomie ein großes Thema ist, versteht man sofort. Wenn die digitalen Plattformen noch die letzten Bewusstseinsströme von einem haben wollen, um sie gewinnbringend weiterzuverwerten, ist die einzig angemessene Antwort die des Schreibers Bartleby aus der gleichnamigen Erzählung von Herman Melville: Ich möchte lieber nicht. Kulturkritisch groß dagegen anwettern hilft erst mal nicht viel, weil auch das sofort eingespeist wird in den "Content" der Industrie. Was also tun, um nichts zu tun?
Das Buch "Nichts tun" der amerikanischen Künstlerin Jenny Odell verspricht da jetzt "eine praktische Anleitung zum Nichtstun als Akt des politischen Widerstands". Das ist sehr willkommen. Tatsächlich ist ja gerade die Kunst auf eine solche Verweigerung angewiesen, will sie nicht ihrerseits zu einer bloßen Zulieferindustrie der Plattformen werden. Zentrale Fragen werden in diesem Buch angetippt, die hinter der Frage nach der richtigen Weise des Nichtstuns stecken: Wie kann man das Bewusstsein erden? Wie kann man Freiheit erringen, ohne sich isolieren zu müssen? Was sind die Zugänge zur Wirklichkeit, die einem gegenüber den digitalen Medien Souveränität verschaffen könnten?
Am nächsten kommt Odell einer Antwort darauf bei der Beschreibung einiger Kunstwerke, die sie als "Aufmerksamkeitstrainingsgeräte" bezeichnet. Der Maler David Hockney hatte bei der Herstellung seiner digitalen Videoinstallation "Seven Yorkshire Landscapes" etwa zwölf Kameras seitlich an sein Auto montiert und war damit langsam mehrere Straßen in seiner Heimat Yorkshire entlanggefahren. Das Ergebnis war eine Wand von Bildschirmen, auf denen die Betrachter die Fahrt anhand der aufgenommenen Videos nachvollziehen konnten - doch sowohl die nicht ganz abgestimmten, etwas versetzten Bildausschnitte als auch die extreme Langsamkeit der Bewegung erzeugten ein ganz ungewohntes Wahrnehmungserlebnis. "Und dabei kann man sich so vieles genauer anschauen, dass einem nicht langweilig wird", sagte Hockney dazu: "Der Prozess des Betrachtens selbst ist die Schönheit." Odell berichtet von den Reaktionen vieler Museumsbesucher, die danach auch die Wirklichkeit draußen ganz anders betrachteten: Sie sahen den Botanischen Garten in der Nähe des Museums "neu, in all seiner kaleidoskopischen Schönheit".
Das ist wie ein optisches Pendant zu jenem "Deep Listening", das die Komponistin Pauline Oliveros in den siebziger Jahren lehrte und das eine erhöhte Aufmerksamkeit auch für die Geräusche des täglichen Lebens und der Natur umfasste. Odell selbst hat eine ähnliche Erfahrung bei der Vogelbeobachtung gemacht, die einem tatsächlich abverlange, nichts zu tun: "Vogelbeobachtung ist das Gegenteil davon, online nach etwas zu suchen." Man könne da nur leise gehen und warten, bis man etwas hört.
Der Performance-Künstler Tehching Hsieh hat 1978 eine existentiell noch eingreifendere Installation geschaffen, als er für sein Werk "Cage Piece" einen nur wenige Quadratmeter großen Käfig in seinem Atelier aufbaute. Die Performance bestand darin, dass sich Hsieh ein ganzes Jahr lang in diesem Käfig einschloss und sich selbst dazu verpflichtete, in dieser Zeit nicht zu sprechen, zu lesen, zu schreiben oder Fernsehen zu gucken. Ein- oder zweimal im Monat durfte ihn das Kunstpublikum in seinem Käfig besichtigen. In einem Interview beschrieb Hsieh das Verhalten der Leute draußen: Sie füllen ihre Zeit aus und versuchen damit, "ihr Leben mit Sinn zu erfüllen". Er aber sei am Gegenteil interessiert: "Was würde passieren, wenn er alles leeren würde?"
Auf eine weitere Pointe dieses Experiments weist Odell an anderer Stelle hin. Hsieh habe nach seinem Jahr im Käfig gesagt, sein Geist sei während dieser Zeit nicht im Gefängnis gewesen. Odell zieht daraus den Schluss, dass immerhin der "geistige Raum" die Möglichkeit biete, durch einen inneren Vorbehalt die Bande der digitalen Plattformen zu lösen. Wenn die Firmen einen auch dazu bewegen können, sich eine bestimmte Werbung anzusehen, dann wissen sie noch lange nicht, wie man sie sich ansieht. Man könnte sie sich zum Beispiel wie eine Aikidokämpferin anschauen, die ihren Gegner besser kennenlernen möchte, um ihn mit seiner eigenen Energie zu überwinden.
An solchen Stellen merkt man, was für ein großartiges Buch das hätte werden können, wenn seine Autorin versucht hätte, dem Nichtstun auf den Grund zu gehen. Aber leider hat Jenny Odell das nicht getan, sie hat das große Thema verschenkt. Weshalb das so ist, wird schon von den ersten Seiten an klar. Es geht erst mal los mit einem Walter-Benjamin-Zitat ("Die Rettung hält sich an den kleinen Sprung in der kontinuierlichen Katastrophe"). Zu Recht wird dann die Enteignung der gelebten Erfahrung durch Algorithmen beklagt, aber nur ganz knapp, um dann schon auf der zweiten Seite zu Robert Louis Stevenson überzugehen, der "bereits 1877" "extreme Emsigkeit" als "Zeichen für mangelnde Lebenskraft" bezeichnete. Dann ist der Weg nicht weit zu Seneca ("frage dich, wie viel dir von deinem Leben durch andere weggenommen worden"), der so klinge, wie die Autorin nicht unterlässt anzumerken, als sei er gerade "aus dem Stupor einer auf Facebook vertanen Stunde erwacht".
So geht's 273 Seiten lang weiter in einem fort: Ein Zitat von Gilles Deleuze, Thoreau, Diogenes, John Cage und so vielen anderen beliebten Zitatlieferanten reiht sich an das nächste, unterbrochen nur von Überleitungen, bei denen das Ich der Autorin oft eine große Rolle spielt, wenn dieses etwas hört, ihm im Rosengarten etwas auffällt, es Studenten etwas erklärt. Zusammengehalten wird das alles nur dadurch, das es in einem irgendwie gefühlten Zusammenhang zu den Themen sinnvolles Leben, Muße und Kapitalismuskritik steht. Eine zwingende Argumentation aber, die der beanspruchten Radikalität gerecht würde, unterbleibt.
Weder setzt sich Odell näher mit der spezifischen Bedrohung des Bewusstseins durch die digitalen Plattformen und deren politischen Konsequenzen auseinander. Noch prüft sie die einschlägigen Ansätze aus der Geistesgeschichte darauf, inwieweit sie in der Konfrontation mit den Aufmerksamkeitsfressern heute fruchtbar sein können - die Muße-Theorien der antiken Philosophie, die buddhistischen Überlegungen zu einer Geistesgegenwart, die sich den Gedankenschleifen entzieht, der taoistische Begriff des "Wu wei" (Nicht-Handelns), all das wird allenfalls gestreift. Immerhin stellt dieses Buch das Nichtstun als ein neues Feld des Aktivismus vor, und das ist ja schon einiges. MARK SIEMONS
Jenny Odell: "Nichts tun. Die Kunst, sich der Aufmerksamkeitsökonomie zu entziehen". Aus dem Englischen von Annabel Zettel. C. H. Beck, 296 Seiten, 24 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 16.03.2021Digitale
Ödnis
Jenny Odells Anleitung
zum aktiven Nichtstun
Jenny Odell ist in Cupertino aufgewachsen, im Silicon Valley. Cupertino ist eine konturlose Stadt, in der etwa der Tech-Gigant Apple seinen Hauptsitz hat, den sogenannten Apple Park, der wie ein bizarrer Weltall-Donut in der akkurat geformten kalifornischen Landschaft liegt. Cupertino ist Heimat der überdrehten Tech-Welt und gleichzeitig so nah an der wilden Natur der kalifornischen Berge, dass ein so ausführliches Nachdenken über das Leben zwischen Digitalität und Wirklichkeit, wie in „Nichts tun: Die Kunst sich der Aufmerksamkeitsökonomie zu entziehen“, vielleicht nur in Cupertino hätte seinen Anfang nehmen können.
Mit dieser Einordnung tritt man der Autorin und Stanford-Dozentin sicher nicht zu nahe, denn die Aufmerksamkeit für Orte beschreibt Jenny Odell in „Nichts tun“ als zentrale Strategie für ein besseres Leben, was bei Odell in erster Linie ein aufmerksameres, bewussteres Leben bedeutet, und eines, in der diese Aufmerksamkeit selbstbestimmt verteilt ist. Ein Leben, in dem es weniger um Produktivität geht und mehr um Erdung. „Nichts tun“ wurde in den USA ein großer Erfolg, nachdem es 2019 Barack Obama empfahl. Odell beschreibt es einleitend als „aktivistisches Buch im Gewand eines Selbsthilfebuchs“.
Und so beginnt „Nichts tun“ hippiesk, mit Vogelbeobachtung und langem Sitzen in Rosengärten. Lauter Tätigkeiten, bei denen Odell ihre Aufmerksamkeit für die reale Umwelt schärft, für den Klang von Krähen, für die Beeren, die Zedernseidenschwänze lieben. Je länger sie beobachtet, desto mehr sieht, hört und spürt sie. Doch es geht hier nicht nur um Achtsamkeit. Der Text ist auch eine eindrucksvoll kundige große Vorlesung, mit unzähligen Beispielen aus Kunst, Geschichte und Philosophie – und sehr vielen kalifornischen Vogelarten. Odell erkundet Wege aus den Hamsterrädern der modernen Welt, aber immer mit dem Ziel, dabei nicht unsere Verantwortung für ebendiese Welt aus dem Blick zu verlieren. Es geht ihr also nicht einfach nicht um Alltagsflucht, Selbstsorge und Aussteigertum, sondern bewusste Verweigerung.
Wandel könne nur durch Innehalten entstehen, so Odell. Weshalb sie Verbindungen zieht von den gescheiterten amerikanischen Kommunen der Sechziger zu den libertären Träumen der neuen Mogule im Silicon Valley. In den von ihnen erschaffenen virtuellen Welten fehle der Platz für das „Tier Mensch“. Eine süchtig machende digitale Ödnis, in der Menschen und Informationen aus ihrem Zusammenhang gerissen werden. Einem Zusammenhang, den man wiederfinden könne, wenn man sich auf seine echte Umgebung konzentriere, auf die Bäume zum Beispiel, oder Vögel, Gebäude, Menschen, die in direkter Nachbarschaft leben. Odell beschreibt ihre Position dabei als „selbstverständlich antikapitalistisch“, aber für echte Technikfeindlichkeit lebt sie glücklicherweise viel zu sehr in der Gegenwart. Wer wirklich nichts tun möchte, muss also mehr tun. Zwischendurch zum Beispiel mal den Vögeln zuhören.
AURELIE VON BLAZEKOVIC
Aussteigen kann jeder, die
wirklich zeitgemäße Kunst ist
die bewusste Verweigerung
Jenny Odell:
Nichts tun.
C.H. Beck,
München 2021.
296 Seiten, 24 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Ödnis
Jenny Odells Anleitung
zum aktiven Nichtstun
Jenny Odell ist in Cupertino aufgewachsen, im Silicon Valley. Cupertino ist eine konturlose Stadt, in der etwa der Tech-Gigant Apple seinen Hauptsitz hat, den sogenannten Apple Park, der wie ein bizarrer Weltall-Donut in der akkurat geformten kalifornischen Landschaft liegt. Cupertino ist Heimat der überdrehten Tech-Welt und gleichzeitig so nah an der wilden Natur der kalifornischen Berge, dass ein so ausführliches Nachdenken über das Leben zwischen Digitalität und Wirklichkeit, wie in „Nichts tun: Die Kunst sich der Aufmerksamkeitsökonomie zu entziehen“, vielleicht nur in Cupertino hätte seinen Anfang nehmen können.
Mit dieser Einordnung tritt man der Autorin und Stanford-Dozentin sicher nicht zu nahe, denn die Aufmerksamkeit für Orte beschreibt Jenny Odell in „Nichts tun“ als zentrale Strategie für ein besseres Leben, was bei Odell in erster Linie ein aufmerksameres, bewussteres Leben bedeutet, und eines, in der diese Aufmerksamkeit selbstbestimmt verteilt ist. Ein Leben, in dem es weniger um Produktivität geht und mehr um Erdung. „Nichts tun“ wurde in den USA ein großer Erfolg, nachdem es 2019 Barack Obama empfahl. Odell beschreibt es einleitend als „aktivistisches Buch im Gewand eines Selbsthilfebuchs“.
Und so beginnt „Nichts tun“ hippiesk, mit Vogelbeobachtung und langem Sitzen in Rosengärten. Lauter Tätigkeiten, bei denen Odell ihre Aufmerksamkeit für die reale Umwelt schärft, für den Klang von Krähen, für die Beeren, die Zedernseidenschwänze lieben. Je länger sie beobachtet, desto mehr sieht, hört und spürt sie. Doch es geht hier nicht nur um Achtsamkeit. Der Text ist auch eine eindrucksvoll kundige große Vorlesung, mit unzähligen Beispielen aus Kunst, Geschichte und Philosophie – und sehr vielen kalifornischen Vogelarten. Odell erkundet Wege aus den Hamsterrädern der modernen Welt, aber immer mit dem Ziel, dabei nicht unsere Verantwortung für ebendiese Welt aus dem Blick zu verlieren. Es geht ihr also nicht einfach nicht um Alltagsflucht, Selbstsorge und Aussteigertum, sondern bewusste Verweigerung.
Wandel könne nur durch Innehalten entstehen, so Odell. Weshalb sie Verbindungen zieht von den gescheiterten amerikanischen Kommunen der Sechziger zu den libertären Träumen der neuen Mogule im Silicon Valley. In den von ihnen erschaffenen virtuellen Welten fehle der Platz für das „Tier Mensch“. Eine süchtig machende digitale Ödnis, in der Menschen und Informationen aus ihrem Zusammenhang gerissen werden. Einem Zusammenhang, den man wiederfinden könne, wenn man sich auf seine echte Umgebung konzentriere, auf die Bäume zum Beispiel, oder Vögel, Gebäude, Menschen, die in direkter Nachbarschaft leben. Odell beschreibt ihre Position dabei als „selbstverständlich antikapitalistisch“, aber für echte Technikfeindlichkeit lebt sie glücklicherweise viel zu sehr in der Gegenwart. Wer wirklich nichts tun möchte, muss also mehr tun. Zwischendurch zum Beispiel mal den Vögeln zuhören.
AURELIE VON BLAZEKOVIC
Aussteigen kann jeder, die
wirklich zeitgemäße Kunst ist
die bewusste Verweigerung
Jenny Odell:
Nichts tun.
C.H. Beck,
München 2021.
296 Seiten, 24 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
"Zentrale Fragen werden in diesem Buch angetippt, die hinter der Frage nach der richtigen Weise des Nichtstuns stecken: Wie kann man das Bewusstsein erden? Wie kann man Freiheit erringen, ohne sich isolieren zu müssen? Was sind die Zugänge zur Wirklichkeit, die einem gegenüber den digitalen Medien Souveränität verschaffen könnten?"
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Mark Siemons
"Jenny Odell (hat) einen Vorschlag. (...) Dieser Vorschlag lautet schlicht: sich selbst für einige Zeit ins Abseits begeben, abschalten, die Fixierung auf das Spektakel des Moments unterbrechen." Süddeutsche Zeitung, Bernhard Pörksen
"Jenny Odell ist eine mit scharfem Blick Suchende (...) ein großartiger Kompass." Kleine Zeitung, Thomas Golser
"Gibt Ratschläge, wie wir unsere Aufmerksamkeit zurückgewinnen und im digitalen Zeitalter glücklich werden."
ZEIT Magazin, Maria Exner
"Einen äußerst lehrreichen und inspirierenden Ausflug in die Geschichte der Verweigerung."
Deutschlandfunk Kultur, Vera Linß
"'Nichts tun' ist wie eine Trainingsanleitung zum Wiederfinden einer oft unter dem permanenten Bombardement äußerer Reize verschütt gegangenen Selbst-Bewusstheit." Frankfurter Neue Presse
"Genau dafür plädiert Odell: sich zu entziehen. Der Welt abhandenzukommen - und sich auf eine neue Weise auf sie und auf sich selbst einzulassen."
Neue Zürcher Zeitung
"Plädiert für mehr Widerstand gegen die Aufmerksamkeitsökonomie. Denn digitale Zerstreuung und das Gebot permanenter Optimierung gefährden unser politisches Bewusstsein." Frankfurter Allgemeine Zeitung, Katharina Laszlo
"Unsere Aufmerksamkeit auf unsere natürliche Umgebung zurückzulenken - das ist (Odells) Strategie gegen ein Produktivitätsdiktat, dem wir längst nicht mehr nur im Job, sondern rund um die Uhr an unseren Handys und Rechnern unterworfen sind." Brigitte, Christine Hohwieler
"Odells an Philosophie und Literatur geschulte anti-kapitalistische Position (...) ist eine Hinwendung an das Leben: Vor uns, hier, jetzt oder draußen in der Natur." SWR 2, Sandra Hoffmann
"Es beginnt als Selbstratgeber und wandelt sich zum politischen Manifest (...) 'Nichtstun' ist nicht nur ein ungemein waches Buch, sondern auch ein zutiefst idealistisches."
ZEIT Online, Eva Biringer
"Odell streitet in 'Nichts tun' für die Nützlichkeit des Nutzlosen. Es ist ein anregendes, hoch politisches Buch."
MDR Kultur, Ulrich Rüdenauer
"Leben ohne ständiges Effizienzdenken und dauernde Selbstoptimierung: Jenny Odell erklärt, wie das geht." Stern, Judith Liere
"Eine eindrucksvoll kundige große Vorlesung, mit unzähligen Beispielen aus Kunst, Geschichte und Philosophie (...) Odell erkundet Wege aus den Hamsterrädern der modernen Welt, aber immer mit dem Ziel, dabei nicht unsere Verantwortung für ebendiese Welt aus dem Blick zu verlieren." Süddeutsche Zeitung, Aurelie von Blazekovic
"Ein wunderbar kluges und inspirierendes Buch inmitten des Digitalgeschwätzes der Gegenwart."
ZEIT Wissen, Niels Boeing
"Man entkommt den Tücken der Aufmerksamkeitsökonomie nicht allein durch Digital Detox und Ausloggen, das zeigt dieses Buch auf brillante Weise." Philosophie Magazin, Gert Scobel
"Odells ehrliche und wahrhaftige Suchbewegung regt an. (...) (liefert) Denkanstöße, ohne zu Ratgeberliteratur zu werden."
Falter, Kirstin Breitenfellner
"Sucht nach Auswegen aus der Realitätskrise, die das Internet hervorgebracht hat."
Der Tagesspiegel, Meike Feßmann
"(Jenny Odell ...) ist (...) auf der Suche nach dem richtigen Leben. Als Intellektuelle, die mittendrin ist, ermutigt sie uns zu kleinen Fluchten."
SRF2, Adrian Kohler
"Odell ist eine bemerkenswerte, genaue Beobachterin. (...) Spannt den Bogen von Selbstfürsorge über Ökologie hin zum politischen Manifest."
Handelsblatt, Julia Friedrichs
"Die Künstlerin Jenny Odell plädiert für den passiven Widerstand gegen Clickbait und Timeline (...) Ex-Präsident Barack Obama setzt »Nichts tun« zu Recht auf seine Literaturliste."
Galore, Edda Bauer
"Aufrüttelnder Essay (...) ein persönliches und politisches Manifest wider den Hunger des Spätkapitalismus, mit teilweise schön-einfachen Botschaften: Handy aus und Augen auf!"
Brigitte Woman, Ariane Heimbach
"Nichts tun ist wirklich lehrreich: Es entwickelt eine Philosophie der Lebenspraxis, die uns dabei helfen soll zu entschleunigen und zeitweise diejenigen Einflüsse zu meiden, die unserer mentalen Gesundheit und langfristig auch dem Überleben unserer Gattung schaden. Wir können der Hektik entrinnen - und sollten es auch."
LOS ANGELES TIMES
"Jenny Odell hat einen hoffnungsvollen Nerv des Möglichen getroffen, den ich schon lange nicht mehr gespürt habe."
The New Yorker
"Dieses Buch ist zweifelsohne das Werk einer Künstlerin und Schriftstellerin mit Gespür für gesellschaftliche Vorgänge und Achtsamkeit gegenüber der Reichhaltigkeit und Vielfalt dieser Welt als Gegenmittel zu all den technologischen Produkten und Plattformen mit ihrem Suchtpotential."
THE WASHINGTON POST
"Eine wortgewandte Streitschrift gegen den Effizienzkult, die mich sowohl getröstet als auch gestärkt hat."
THE NEW YORK TIMES BOOK REVIEW
"Der Weg zur Selbstbefreiung liegt zwischen diesen beiden Buchdeckeln."
Lauren Goode, WIRED
"Odell fordert (...) eine Art passiven Widerstand gegen das Leistungs-Effizienz-Selbstvermessungsdenken, das am Ende in der Vernichtung unserer natürlichen Lebensgrundlagen und einem von den US-Tech-Giganten angestrebten totalen Überwachungsstaat endet."
fvw.de, Oliver Graue
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Mark Siemons
"Jenny Odell (hat) einen Vorschlag. (...) Dieser Vorschlag lautet schlicht: sich selbst für einige Zeit ins Abseits begeben, abschalten, die Fixierung auf das Spektakel des Moments unterbrechen." Süddeutsche Zeitung, Bernhard Pörksen
"Jenny Odell ist eine mit scharfem Blick Suchende (...) ein großartiger Kompass." Kleine Zeitung, Thomas Golser
"Gibt Ratschläge, wie wir unsere Aufmerksamkeit zurückgewinnen und im digitalen Zeitalter glücklich werden."
ZEIT Magazin, Maria Exner
"Einen äußerst lehrreichen und inspirierenden Ausflug in die Geschichte der Verweigerung."
Deutschlandfunk Kultur, Vera Linß
"'Nichts tun' ist wie eine Trainingsanleitung zum Wiederfinden einer oft unter dem permanenten Bombardement äußerer Reize verschütt gegangenen Selbst-Bewusstheit." Frankfurter Neue Presse
"Genau dafür plädiert Odell: sich zu entziehen. Der Welt abhandenzukommen - und sich auf eine neue Weise auf sie und auf sich selbst einzulassen."
Neue Zürcher Zeitung
"Plädiert für mehr Widerstand gegen die Aufmerksamkeitsökonomie. Denn digitale Zerstreuung und das Gebot permanenter Optimierung gefährden unser politisches Bewusstsein." Frankfurter Allgemeine Zeitung, Katharina Laszlo
"Unsere Aufmerksamkeit auf unsere natürliche Umgebung zurückzulenken - das ist (Odells) Strategie gegen ein Produktivitätsdiktat, dem wir längst nicht mehr nur im Job, sondern rund um die Uhr an unseren Handys und Rechnern unterworfen sind." Brigitte, Christine Hohwieler
"Odells an Philosophie und Literatur geschulte anti-kapitalistische Position (...) ist eine Hinwendung an das Leben: Vor uns, hier, jetzt oder draußen in der Natur." SWR 2, Sandra Hoffmann
"Es beginnt als Selbstratgeber und wandelt sich zum politischen Manifest (...) 'Nichtstun' ist nicht nur ein ungemein waches Buch, sondern auch ein zutiefst idealistisches."
ZEIT Online, Eva Biringer
"Odell streitet in 'Nichts tun' für die Nützlichkeit des Nutzlosen. Es ist ein anregendes, hoch politisches Buch."
MDR Kultur, Ulrich Rüdenauer
"Leben ohne ständiges Effizienzdenken und dauernde Selbstoptimierung: Jenny Odell erklärt, wie das geht." Stern, Judith Liere
"Eine eindrucksvoll kundige große Vorlesung, mit unzähligen Beispielen aus Kunst, Geschichte und Philosophie (...) Odell erkundet Wege aus den Hamsterrädern der modernen Welt, aber immer mit dem Ziel, dabei nicht unsere Verantwortung für ebendiese Welt aus dem Blick zu verlieren." Süddeutsche Zeitung, Aurelie von Blazekovic
"Ein wunderbar kluges und inspirierendes Buch inmitten des Digitalgeschwätzes der Gegenwart."
ZEIT Wissen, Niels Boeing
"Man entkommt den Tücken der Aufmerksamkeitsökonomie nicht allein durch Digital Detox und Ausloggen, das zeigt dieses Buch auf brillante Weise." Philosophie Magazin, Gert Scobel
"Odells ehrliche und wahrhaftige Suchbewegung regt an. (...) (liefert) Denkanstöße, ohne zu Ratgeberliteratur zu werden."
Falter, Kirstin Breitenfellner
"Sucht nach Auswegen aus der Realitätskrise, die das Internet hervorgebracht hat."
Der Tagesspiegel, Meike Feßmann
"(Jenny Odell ...) ist (...) auf der Suche nach dem richtigen Leben. Als Intellektuelle, die mittendrin ist, ermutigt sie uns zu kleinen Fluchten."
SRF2, Adrian Kohler
"Odell ist eine bemerkenswerte, genaue Beobachterin. (...) Spannt den Bogen von Selbstfürsorge über Ökologie hin zum politischen Manifest."
Handelsblatt, Julia Friedrichs
"Die Künstlerin Jenny Odell plädiert für den passiven Widerstand gegen Clickbait und Timeline (...) Ex-Präsident Barack Obama setzt »Nichts tun« zu Recht auf seine Literaturliste."
Galore, Edda Bauer
"Aufrüttelnder Essay (...) ein persönliches und politisches Manifest wider den Hunger des Spätkapitalismus, mit teilweise schön-einfachen Botschaften: Handy aus und Augen auf!"
Brigitte Woman, Ariane Heimbach
"Nichts tun ist wirklich lehrreich: Es entwickelt eine Philosophie der Lebenspraxis, die uns dabei helfen soll zu entschleunigen und zeitweise diejenigen Einflüsse zu meiden, die unserer mentalen Gesundheit und langfristig auch dem Überleben unserer Gattung schaden. Wir können der Hektik entrinnen - und sollten es auch."
LOS ANGELES TIMES
"Jenny Odell hat einen hoffnungsvollen Nerv des Möglichen getroffen, den ich schon lange nicht mehr gespürt habe."
The New Yorker
"Dieses Buch ist zweifelsohne das Werk einer Künstlerin und Schriftstellerin mit Gespür für gesellschaftliche Vorgänge und Achtsamkeit gegenüber der Reichhaltigkeit und Vielfalt dieser Welt als Gegenmittel zu all den technologischen Produkten und Plattformen mit ihrem Suchtpotential."
THE WASHINGTON POST
"Eine wortgewandte Streitschrift gegen den Effizienzkult, die mich sowohl getröstet als auch gestärkt hat."
THE NEW YORK TIMES BOOK REVIEW
"Der Weg zur Selbstbefreiung liegt zwischen diesen beiden Buchdeckeln."
Lauren Goode, WIRED
"Odell fordert (...) eine Art passiven Widerstand gegen das Leistungs-Effizienz-Selbstvermessungsdenken, das am Ende in der Vernichtung unserer natürlichen Lebensgrundlagen und einem von den US-Tech-Giganten angestrebten totalen Überwachungsstaat endet."
fvw.de, Oliver Graue