Emma Lennartz schreibt unter dem Pseudonym Gemma Lennart sehr erfolgreich Erotikromane, in denen sie ihrer Fantasie Flügel verleiht. Ihr wahres Leben dagegen sieht ganz anders aus. In ihrer Wohnung vergraben hat sie fast nur virtuellen Kontakt zu Freunden und Lesern und gibt sich des Öfteren ihren
Frust-Fressattacken hin, was nicht ohne Auswirkung auf ihre Figur blieb. Von einem erfüllten Sexleben…mehrEmma Lennartz schreibt unter dem Pseudonym Gemma Lennart sehr erfolgreich Erotikromane, in denen sie ihrer Fantasie Flügel verleiht. Ihr wahres Leben dagegen sieht ganz anders aus. In ihrer Wohnung vergraben hat sie fast nur virtuellen Kontakt zu Freunden und Lesern und gibt sich des Öfteren ihren Frust-Fressattacken hin, was nicht ohne Auswirkung auf ihre Figur blieb. Von einem erfüllten Sexleben kann sie nur träumen und ihre Minderwertigkeitsgefühle haben einen Höhepunkt erreicht, als sie dem äußerst attraktiven Samuel Wagner begegnet. Ihm wird schnell klar, dass Emma die Frau fürs Leben sein könnte, was dieser einfach nicht in den Kopf will. Doch wer sagt, dass es leicht ist, um sein Glück zu kämpfen?
Meine Meinung:
Nach „Eine zweite Chance für den ersten Eindruck“, erschienen im AAVAA-Verlag, legt Melanie Hinz hier nun ihren zweiten Roman vor. Ich würde ihn vom Genre her als erotischen Liebesroman einordnen wollen, denn eine gefühlvolle Liebesromanze, die fast schon märchenhaft anmutet, wird perfekt umrahmt von heißen und niveauvoll beschriebenen Erotikszenen.
Gleich auf den ersten Seiten ist mir besonders der feinsinnige und selbstironische Humor aufgefallen, den die Autorin ihrer Ich-Erzählerin Emma verliehen hat. Und dann natürlich ist da das hohe Identifikationspotential. Ich habe selbst so viel gemeinsam mit der Protagonistin, ohne hier jetzt näher darauf eingehen zu wollen, dass es schon fast unheimlich ist. Aus dem Grund kann ich ihre Scheu, ihren Unglauben und die Weigerung, ihr Glück zu akzeptieren, so gut nachvollziehen.
Das Buch hat einen relativ geringen Umfang, da sich aber die Handlung fast ausschließlich auf das Paar Emma und Sam bezieht, ist die Seitenzahl durchaus passend gewählt. Die Nebencharakter wie die Eltern der beiden oder ihre Freunde Nadine Prinz sowie Markus Paul sind trotzdem liebevoll skizziert. Und dann ist da noch Sam. Nun, dieser exotische Typ mit seinen Tattoos ist fast zu gut, um wahr zu sein. Da wünscht Frau sich doch sofort, mal so einem Exemplar über den Weg zu laufen. Mit viel Einfühlungsvermögen, Verständnis, aber auch Hartnäckigkeit durchbricht er Emmas Schutzwall und gewinnt ihre Liebe.
Die Tattoo-Szene gibt dem Ganzen einen leicht verruchten Touch und die Convention für Autoren und Leser gegen Ende des Buches hat in mir schöne Erinnerungen an die LoveLetter Convention im letzten Juni in Berlin geweckt. Der flüssige, humorvolle Schreibstil schließlich hat den Roman für mich zu einem außerordentlichen Lesevergnügen werden lassen und den Wunsch erweckt, weitere Werke der Autorin lesen zu wollen. Daumen hoch für diesen talentierten Schreibnachwuchs.