Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Großartig findet es Rezensent Roman Bucheli, dass Phillis Wheatleys Gedichtband 250 Jahre nach der Ersterscheinung nun auch auf Deutsch verfügbar ist. Bucheli skizziert die Lebensgeschichte der Autorin, die 1761 als Kind von Sklavenhändlern in Westafrika gefangen genommen und in die amerikanischen Kolonien verschifft wurde. 1773 fährt sie, die inzwischen, ihrer Unfreiheit zum Trotz, eine umfangreiche Bildung genossen hat, nach London, wo sie sich mit Gegnern der Sklaverei trifft und wo auch ihr Gedichtband erscheint, erzählt der Rezensent, der aus Wheatleys Versen deutlich ein Bewusstsein für das historische Unrecht der Sklaverei und Freiheitssehnsucht heraushört. Daneben ist der Band laut Bucheli jedoch auch ein Beispiel für den Aufbruch der Literatur in der Moderne, etwa wenn neben der Vernunft auch der poetischen Macht des Traums gehuldigt wird. Schließlich findet auch die Übersetzung Florian Bissigs, der auch als Herausgeber fungiert, das Lob des Kritikers.
© Perlentaucher Medien GmbH
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