In einem Internat im kleinen Ort Kuchelmiß wird die 17jährige Hanne Weidner tot in der Badewanne aufgefunden. “FREI” steht in blutroten Buchstaben an den Fliesen. Während eine Lehrerin versucht, das Mädchen aus dem Wasser zu ziehen, macht eine Mitschülerin Fotos und teilt sie in den sozialen Medien.
Kommissar Milan Bukovic findet das Tagebuch des Mädchens und muss mit Entsetzen feststellen, dass…mehrIn einem Internat im kleinen Ort Kuchelmiß wird die 17jährige Hanne Weidner tot in der Badewanne aufgefunden. “FREI” steht in blutroten Buchstaben an den Fliesen. Während eine Lehrerin versucht, das Mädchen aus dem Wasser zu ziehen, macht eine Mitschülerin Fotos und teilt sie in den sozialen Medien.
Kommissar Milan Bukovic findet das Tagebuch des Mädchens und muss mit Entsetzen feststellen, dass Hanne von Mitschülerinnen auf die schlimmste Weise gemobbt und gequält wurde. Hat das Mädchen ihrem Leid selbst ein Ende bereitet oder war es am Ende doch Mord?
Am nächsten Tag sind zwei Mädchen aus der Clique verschwunden, die Hanne so gedemütigt haben. Kurz darauf werden ihre Leichen entdeckt; die verunstalteten Gesichter erinnern an einem Mordfall vor vielen Jahren.
Im Laufe der Ermittlungen tauchen verschiedene Tatverdächtige auf und Bukovic gerät immer tiefer in einen Sumpf aus Hass, Manipulation, Gewalt und Verzweiflung.
Ella Friedrichs hat hier nicht bloß einen Krimi geschrieben, sondern Themen aufgegriffen, die in der heutigen Gesellschaft leider zum Alltag gehören: Mobbing, Gewalt, Hass und vor allem Macht. Hier geht es nicht nur um schnöde Hänseleien unter Jugendlichen, sondern um Vorurteile, psychischen Missbrauch und Ausgrenzung, vor denen auch Erwachsene nicht Halt machen.
Wer hört die Opfer, wo bekommen sie Hilfe und wie können sie mit dieser Erfahrung leben?
Hannes Tagebucheinträge, die immer wieder in den Verlauf der Handlung eingespielt werden, sind hier nur ein Beispiel. Aber sie ist nicht das einzige Opfer.
Der Schreibstil ist klar und flüssig und ich habe das Buch regelrecht verschlungen. Die Spannung war hoch bis zum Schluss und es geht teilweise wirklich Schlag auf Schlag. Die Figur des Ermittlers ist sehr symphatisch, manchmal jedoch, nicht ohne Grund, sehr emotional dargestellt. Aber auch die Beschreibung der anderen Charaktere fand ich hier wirklich sehr gut gelungen in ihrer Überheblichkeit, Wut, Betroffenheit oder Verzweiflung.
Von mir eine klare Leseempfehlung!
“Je mehr Leute aufstehen und gegen Mobbing kämpfen, desto mehr können wir denen helfen, die zu schwach sind, um sich gegen andere zu wehren.” S.386
Erwähnen möchte ich an dieser Stelle auch das Vorwort von Carsten Stahl, dem Gründer von “ Bündnis KinderSchutz” und “Stoppt Mobbing”, der sich unermüdlich für Prävention und Aufklärung einsetzt.