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Nietzsches Bedeutung für die grossen evangelischen wie katholischen Entwürfe des 20. Jahrhunderts, die von so unterschiedlichen Theologen wie Karl Barth, Paul Tillich, Albert Schweitzer oder auch von den Vertretern der Befreiungstheologie stammen, wurde im Rahmen der akademischen Theologie kaum eigens thematisiert. Der vorliegende Band versucht, das Phänomen der theologischen Hinterlassenschaft Nietzsches wissenschaftlich aufzuarbeiten.Die Aufsätze sind zu einem Teil historisch-systematische Erörterungen zur theologischen Rezeption Nietzsches, zu einem anderen Teil zeigen sie, dass man…mehr

Produktbeschreibung
Nietzsches Bedeutung für die grossen evangelischen wie katholischen Entwürfe des 20. Jahrhunderts, die von so unterschiedlichen Theologen wie Karl Barth, Paul Tillich, Albert Schweitzer oder auch von den Vertretern der Befreiungstheologie stammen, wurde im Rahmen der akademischen Theologie kaum eigens thematisiert. Der vorliegende Band versucht, das Phänomen der theologischen Hinterlassenschaft Nietzsches wissenschaftlich aufzuarbeiten.Die Aufsätze sind zu einem Teil historisch-systematische Erörterungen zur theologischen Rezeption Nietzsches, zu einem anderen Teil zeigen sie, dass man Nietzsche nicht mehr eine versteckte Christlichkeit unterstellen muss, um mit ihm über den Nutzen und Nachteil des Glaubens für das Leben ins Gespräch zu kommen. Gerade seine mühsam und unter grossen Opfern erkämpfte Freiheit gegenüber einer sich zunehmend entchristlicht wähnenden, dabei aber doch christlich verbleibenden Umwelt lässt ihn schärfer, aber auch erbarmungsloser hinschauen. Dabei fallen
die Unbestimmtheit und Harmlosigkeit des vorgeblich dezidiert Antikirchlichen oder gar Antichristlichen ebenso unter seine Kritik wie die Selbsttäuschungen der theologischen Wissenschaft: etwa zu glauben, man könne die Historisierung der eigenen Glaubensgrundsätze und ihrer Lebensvollzüge vorantreiben, ohne dass diese dabei selbst zum historischen Gegenstand werden und somit folgerichtig keine Grundlage mehr für eine christliche Existenzweise zu geben vermögen.Die Beiträge gehen auf eine Vortragsreihe im Kolleg Friedrich Nietzsche der Stiftung Weimarer Klassik zurück und wurden für den vorliegenden Band überarbeitet und aktualisiert.Die Autoren und ihre BeiträgeWerner Stegmaier, Nietzsches Theologie. Perspektiven für Gott, Glaube und GerechtigkeitUlrich Willers, Nietzsche und seine theologischen Interpreten. Erfahrungen - Einsichten - IrritationenHorst Georg Pöhlmann, Nietzsche und wir Christen. Versuch einer kritischen Rezeption seines DenkensEugen Biser, Der Zuspruch im Widerspruch: Nietzsches provokative Kritik des ChristentumsGerd-Günther Grau, «Oh Zarathustra, du bist frömmer als du glaubst». Nietzsches christliche Kritik des ChristentumsHermann Braun, Wanderer auf Erden, nicht Reisender nach einem letzten Ziel. Nietzsches philosophischer Abgesang auf das ChristentumAndreas Urs Sommer, Theologie nach Nietzsches «Antichrist?»Daniel Mourkojannis, Christus oder Dionysos: Zu Karl Barths Nietzsche-RezeptionHermann-Peter Eberlein, Nietzsches «Tod Gottes» und Overbecks «Ende des Christentums» - eine Analogie
Autorenporträt
Rüdiger Schmidt, geb. 1952. Zusammenarbeit mit Gelehrten und Nietzsche-Herausgeber Mazzino Montinari. 1980 Promotion über das Frühwerk Nietzsches. Seit 1993 Mitarbeiter der Stiftung Weimarer Klassik, verantwortlich für die wissenschaftliche Konzeption der internationalen Nietzsche-Veranstaltungen und des Nietzsche-Forums.