Der größte Teil der Literatur zu Nietzsches politischer Philosophie bewegt sich in Extremen: einerseits ereilt Nietzsche das Verdikt "Zerstörung der Vernunft", andererseits gibt es zahlreiche Versuche, das Idol rein zu waschen. Taurecks differenzierte, mit präzisen Belegen fundierte Darstellung grenzt sich von den Pauschalurteilen ab und verdeutlicht die Ambivalenz von Nietzsches Philosophie. Weder Idealisierung noch Verteufelung können ihr gerecht werden. Taureck arbeitet ihre zentralen politischen Motive heraus. Er zeigt, wie sie für die Bewegungen des deutschen und italienischen Faschismus verwendbar waren.
"Was Taurecks Buch so wertvoll macht, ist, dass es nicht im simplen Pro und Contra aufgeht, dass es den Sinn für die entscheidenden Differenzen wahrt und dass es ehrlicherweise mit offenen Fragen endet. Hier wurde ein enormes Lektürepensum bewältigt, und aus der Detailkenntnis des Werkes von Nietzsche argumentiert." (Wilhelm Schmid, Süddeutsche Zeitung.)