"Was machst du?" "Ich bin Hartz IV!"
M., die Hauptfigur, zu 100 Prozent autobiographisch, ist über 50 Jahre alt, arbeitslos seit langem, und irgendwie aus der Welt herausgerissen. Er verbringt seine Zeit vorwiegend am PC, versucht, mit kleinen Einnahmen nebenbei über die Runden zu kommen. Und er will wieder einmal ein Buch schreiben. Aber worüber? Die Zeichen stehen auf Krise, Dauerkrise. Leben als Krise. Seine Therapie sind die Spaziergänge durch die Felder mit seinem Freund, dem Hund Harri. Und dabei erscheint erst als Andeutung, später immer deutlicher, der Inhalt des Buches im Buch.
Lin Hö, ein dummer chinesischer Junge, tritt im 16. Jahrhundert seine lebenslange Reise durch die Welt und die Zeit an. Vom erwarteten Dorfdeppen gelingt ihm der Schritt zu den buddhistischen Mönchen ins Kloster. Später reist der zu Fuß und mit Karawanen nach Westen, lernt Persien kennen, wird zum Kaufmann und zu einer Art isoliertem Gelehrten, der aber zu seinem und des Lesers Glück niemals seine Wurzeln vergisst. Dann erreicht er sein Ziel, Europa, und findet doch immer nur das Gleiche, so als seien alle Menschen nach einem einzigen Prototypen angefertigt. Auf Kreta, der ersten Station, findet er eine Geliebte und Seelenverwandte, Katharina, natürlich auch wieder eine Händlerin.
Die Geschichten durchkreuzen sich. Aus Lin Hö wird in Europa der Händler und Gelehrte Nihilio Greco. Er tritt in die Rahmengeschichte zu M. ein, und M. gelingt es für eine Weile, an Nihilios Geschichte teilzunehmen.
M. schreibt die Geschichte so, "wie er sie findet". Nihilio verkörpert den Außenstehenden, den Fremden, der mit seiner offenen, toleranten Sicht die gesellschaftlichen Verhältnisse im gerühmten Westen erschließt. Wenn auch an die Zeit um 1600 gebunden, geht es beiden doch vielmehr um das Bleibende, das, was unsere Gesellschaften prägt. Ein Aufschrei gegen religiöse Intoleranz, gegen Fanatismus, Manipulation und Barbarei, die für den Fremden bereits beim "Fleisch fressen" beginntund mit Scheiterhaufen, Steinigungen und Denkverboten endet.
M. geht einen weiten Weg vom Kapitalismuskritiker und Agnostiker, vom Verlorenen und Verzweifelten, hin zu einem etwas unbestimmten, unsicheren Heilungsprozess, behaftet mit einem Maß an Resignation aus der Erkenntnis, dass er allerhöchstens sich selbst und nur für eine Weile heilen kann, nicht aber die Welt, die irre Gesellschaft und die kranke Umwelt. Fast lächerlicherweise erscheint im Verlauf der Geschichte gerade das kritisierte Händlertum als einziger Weg zu einem gewissen Grad von Freiheit und Versorgtheit. Nihilio gelingt es - "vielleicht nur, weil es ein Buch ist" - trotz größter innerer Distanz, mit dem Handel ein kleines Vermögen aufzubauen, und M. träumt davon, gleichermaßen angewidert und fasziniert.
Das Buch gibt keine Empfehlung für eine bestimmte Religion oder Weltanschauung ab. Es stellt aber in Aussicht, dass man sich helfen kann, wenn man bereit ist, sich von ungeprüften, vorgefertigten Meinungen und Glaubenssätzen zu lösen. Und ohne werben zu wollen, neigt sich M. gegen Ende gewissen buddhistischen Ansichten zu, so weit er sie verstehen kann.
Nihilio kehrt niemals in seine Heimat zurück. Am Ende seiner langen Reise akzeptiert auch er, dass er keinen Einfluss auf das Geschehen hat, dass niemand seine Weisheiten hören will, und er zieht sich zurück auf die "Insel der Glückseeligen", die Kanarischen Inseln, damals noch dünn besiedelt, um sich dort gemeinsam mit seiner langjährigen Freundin dem Frieden von Meditation, Gartenbau und Liebe zu widmen.
M. bleibt zurück an seinem PC, allein, doch mit der Ahnung, dass alles auch ganz anders sein kann, auch sein "Nihilismus".
Ein Roman über Arbeitslosigkeit, Sitzen am PC, Isolation, und ebenso ein fast philosophischer . Und ein langer Weg durch die Geschichte auf der Suche nach Sinn, nach Bindung, und keine Antwort in Religion und Gesellschaft, außer vielleicht ganz im Osten.
M., die Hauptfigur, zu 100 Prozent autobiographisch, ist über 50 Jahre alt, arbeitslos seit langem, und irgendwie aus der Welt herausgerissen. Er verbringt seine Zeit vorwiegend am PC, versucht, mit kleinen Einnahmen nebenbei über die Runden zu kommen. Und er will wieder einmal ein Buch schreiben. Aber worüber? Die Zeichen stehen auf Krise, Dauerkrise. Leben als Krise. Seine Therapie sind die Spaziergänge durch die Felder mit seinem Freund, dem Hund Harri. Und dabei erscheint erst als Andeutung, später immer deutlicher, der Inhalt des Buches im Buch.
Lin Hö, ein dummer chinesischer Junge, tritt im 16. Jahrhundert seine lebenslange Reise durch die Welt und die Zeit an. Vom erwarteten Dorfdeppen gelingt ihm der Schritt zu den buddhistischen Mönchen ins Kloster. Später reist der zu Fuß und mit Karawanen nach Westen, lernt Persien kennen, wird zum Kaufmann und zu einer Art isoliertem Gelehrten, der aber zu seinem und des Lesers Glück niemals seine Wurzeln vergisst. Dann erreicht er sein Ziel, Europa, und findet doch immer nur das Gleiche, so als seien alle Menschen nach einem einzigen Prototypen angefertigt. Auf Kreta, der ersten Station, findet er eine Geliebte und Seelenverwandte, Katharina, natürlich auch wieder eine Händlerin.
Die Geschichten durchkreuzen sich. Aus Lin Hö wird in Europa der Händler und Gelehrte Nihilio Greco. Er tritt in die Rahmengeschichte zu M. ein, und M. gelingt es für eine Weile, an Nihilios Geschichte teilzunehmen.
M. schreibt die Geschichte so, "wie er sie findet". Nihilio verkörpert den Außenstehenden, den Fremden, der mit seiner offenen, toleranten Sicht die gesellschaftlichen Verhältnisse im gerühmten Westen erschließt. Wenn auch an die Zeit um 1600 gebunden, geht es beiden doch vielmehr um das Bleibende, das, was unsere Gesellschaften prägt. Ein Aufschrei gegen religiöse Intoleranz, gegen Fanatismus, Manipulation und Barbarei, die für den Fremden bereits beim "Fleisch fressen" beginntund mit Scheiterhaufen, Steinigungen und Denkverboten endet.
M. geht einen weiten Weg vom Kapitalismuskritiker und Agnostiker, vom Verlorenen und Verzweifelten, hin zu einem etwas unbestimmten, unsicheren Heilungsprozess, behaftet mit einem Maß an Resignation aus der Erkenntnis, dass er allerhöchstens sich selbst und nur für eine Weile heilen kann, nicht aber die Welt, die irre Gesellschaft und die kranke Umwelt. Fast lächerlicherweise erscheint im Verlauf der Geschichte gerade das kritisierte Händlertum als einziger Weg zu einem gewissen Grad von Freiheit und Versorgtheit. Nihilio gelingt es - "vielleicht nur, weil es ein Buch ist" - trotz größter innerer Distanz, mit dem Handel ein kleines Vermögen aufzubauen, und M. träumt davon, gleichermaßen angewidert und fasziniert.
Das Buch gibt keine Empfehlung für eine bestimmte Religion oder Weltanschauung ab. Es stellt aber in Aussicht, dass man sich helfen kann, wenn man bereit ist, sich von ungeprüften, vorgefertigten Meinungen und Glaubenssätzen zu lösen. Und ohne werben zu wollen, neigt sich M. gegen Ende gewissen buddhistischen Ansichten zu, so weit er sie verstehen kann.
Nihilio kehrt niemals in seine Heimat zurück. Am Ende seiner langen Reise akzeptiert auch er, dass er keinen Einfluss auf das Geschehen hat, dass niemand seine Weisheiten hören will, und er zieht sich zurück auf die "Insel der Glückseeligen", die Kanarischen Inseln, damals noch dünn besiedelt, um sich dort gemeinsam mit seiner langjährigen Freundin dem Frieden von Meditation, Gartenbau und Liebe zu widmen.
M. bleibt zurück an seinem PC, allein, doch mit der Ahnung, dass alles auch ganz anders sein kann, auch sein "Nihilismus".
Ein Roman über Arbeitslosigkeit, Sitzen am PC, Isolation, und ebenso ein fast philosophischer . Und ein langer Weg durch die Geschichte auf der Suche nach Sinn, nach Bindung, und keine Antwort in Religion und Gesellschaft, außer vielleicht ganz im Osten.