Zinzendorfs Reise nach St. Thomas 1739 war seine erste Reise in ein Missionsfeld außerhalb Europas und erfolgte in einer Situation, in der alle seine dortigen europäischen Mitarbeiter gefangen waren. Durch sein Erscheinen kamen sie frei und er konnte die Arbeit über Freunde in Dänemark durch den König für die Zukunft absichern. Sein Besuch in der reformierten Stadt Genf 1741 war der Versuch, die Anerkennung der Tätigkeit der Brüdergemeine durch eine reformierte Kirche zu erreichen, hatte aber keinen Erfolg. Die Darstellung der brüderischen Frömmigkeit gegenüber einer aufgeklärten Kirchenleitung und die geführten Gespräche und Schriftwechsel mit den Theologen Genfs beschreiben eindrücklich die Position der jungen Herrnhuter Bewegung. Seine Reise nach Pennsylvanien hatte drei Schwerpunkte, die Pflege des geistlichen Lebens unter den deutschen Siedlern, den Aufbau organisatorischer Strukturen der eigenen Arbeit und die Stärkung der Herrnhuter Missionsarbeit unter den indigenen indianischen Völkern. Sie wurde bedeutsam durch das Projekt einer ökumenischen Religionskonferenz, die die unterschiedlichen religiösen Gruppen zusammenführen wollte. Die Protokolle dieser Konferenzen und die Berichte über seine Reisen, auch zu den indianischen Stämmen, werden hier geboten.
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