Sabine Peters Prosa führt kaleidoskopartig eine locker gefügte Folge von Personen vor. Dabei gelingt es ihr, diese Personen mit ihren eigenen Stimmen sprechen zu lassen.»Nimmersatt« ist eine kaleidoskopartige Prosa, in der Sabine Peters Personen vorstellt, die nichts anderes sind als ganz normale Zeitgenossen. Die Autorin gibt damit ein Gesellschaftsbild vom Ende des 20. Jahrhunderts mit ganz normalem spießigem, kleinbürgerlichem Personal. Sie verzichtet auf eine übergeordnete Erzählperspektive, stattdessen verleiht sie dem Bewußtseinsstrom und den inneren Monologen der locker episodisch verbundenen Figuren einen authentischen Ausdruck. Sabine Peters läßt Personen, Männer und Frauen, vorüberziehen und mit ihren Stimmen sprechen. Was sie sagen, woran sie denken, ist ein Panorama der Jahre, die wir kennen. Der Blick ist illusionslos, aber nicht kalt, einfühlend, jedoch ohne Mitleidsgeste, realistisch und dabei frei von anmaßender Kritik.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Katrin Hillgruber bleibt in ihrem Urteil über den in 32 Abschnitte gegliederten Text zwiegespalten. Einerseits scheint sie fasziniert von dem "ernüchternden Chorgesang", den die Autorin inszeniert und lobt die große "Musikalität" der einzelnen Prosastücke. Einige Texte sind "erstaunliche poetische Epigramme", schwärmt die Rezensentin, die die erste und die letzte Episode als besonders gelungen heraushebt. Andererseits findet sie die einzelnen Texte, die jeweils einer anderen Person zugeordnet sind, meistens zu kurz, um wirklich Interesse für jede einzelne Figur aufzubringen. Obwohl sie der Autorin die "vollendete Fähigkeit zur Mimesis" zuerkennt, die den eigentlichen "Reiz" dieser Stücke ausmacht, muss sie gestehen, dass sie beispielsweise "die Sache mit Ullas Neffen" gar nicht so genau wissen wollte.
© Perlentaucher Medien GmbH
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