Marktplatzangebote
4 Angebote ab € 2,82 €
  • Broschiertes Buch

"Stimm-Bilder aus drei Dutzend Lebensgeschichten drängen sich zum faszinierenden Sittenbild." Literaturen
Hans Schröder ist auf der verzweifelten Suche nach Lebensglück. Und er ist nicht der einzige: Da ist Ulla Langen, eine kinderlose Ärztin, die völlig entnervt nach einem Kinderbesuch über die Lärmresistenz von Müttern sinniert; da sind Kerstin und ihr Gerdschatz, der nach einem Besuch bei seiner lesbischen Schwägerin eine Haßtirade auf Frauen "dieser Art" losläßt; ein pubertierendes Mädchen ekelt sich, wenn die Mutter die Zigarette neben dem Aschenbecher ausdrückt, und beweist sich…mehr

Produktbeschreibung
"Stimm-Bilder aus drei Dutzend Lebensgeschichten drängen sich zum faszinierenden Sittenbild." Literaturen

Hans Schröder ist auf der verzweifelten Suche nach Lebensglück. Und er ist nicht der einzige: Da ist Ulla Langen, eine kinderlose Ärztin, die völlig entnervt nach einem Kinderbesuch über die Lärmresistenz von Müttern sinniert; da sind Kerstin und ihr Gerdschatz, der nach einem Besuch bei seiner lesbischen Schwägerin eine Haßtirade auf Frauen "dieser Art" losläßt; ein pubertierendes Mädchen ekelt sich, wenn die Mutter die Zigarette neben dem Aschenbecher ausdrückt, und beweist sich selbst Disziplin, indem es seine 45 Kilo täglich trainiert ...
"Nimmersatt" ist eine kaleidoskopartige Prosa, in der Sabine Peters Personen vorstellt, die nichts anderes sind als ganz normale Zeitgenossen. Die Autorin gibt damit ein Gesellschaftsbild vom Ende des Jahrhunderts mit ganz normalem spießigem, kleinbürgerlichem Personal. Sie verzichtet ganz auf eine übergeordnete Erzählperspektive, stattdessen verleiht sie dem Bewusstseinsstrom und den inneren Monologen der locker episodisch verbundenen Figuren einen authentischen Ausdruck. Sabine Peters lässt Personen, Männer und Frauen, vorüberziehen und mit ihren Stimmen sprechen. Was sie sagen, woran sie denken, ist ein Panorama der Jahre, die wir kennen. Der Blick ist illusionslos, aber nicht kalt, einfühlend, jedoch ohne Mittleidsgeste, realistisch und dabei frei von anmaßender Kritik.
Autorenporträt
Sabine Peters, geboren 1961 in Neuwied, lebt in Hamburg; Studium der Literaturwissenschaft, Politologie und Philosophie in Hamburg; Preise, Stipendien (Auswahl):
1989 Ernst-Willner-Preis, Klagenfurt, Österreich
1991 Weissensteinpreis der Stadt Solothurn, Schweiz
1992 Aufenthaltsstipendium des LCB, Berlin
1995 Aufenthaltsstipendium der Akademie Schloß Solitude, Stuttgart
1998 Aufenthaltsstipendium im Ledig-House, Ghent, USA
1999 Förderpreis des Landes Niedersachsen
2012 Georg-K.-Glaser-Literaturpreis
Rezensionen
"Kennen wir sie nicht? Die erfolgreiche Ärztin, die über das tobende Kind der Nachbarin räsonniert, als handele es sich um einen zu vernichtenden Virus. Den Jugendlichen mit seinem Aufbegehren gegen die Behäbigkeit der Älteren? Kennen wir das nicht? Wenn man sich den ganzen Tag zusammengerissen hat, obwohl schon morgens Tränen hätten fließen können, und dann passiert etwas Klitzekleines und die Fassung ist hin, aber gründlich.
Wir fühlen uns mit den 32 Personen vertaut, die Sabine Peters in ihrem eben erschienenen Buch "Nimmersatt" versammelt. (...) Beim Lesen kommt die persönliche Sprachmelodie zum Schwingen, die Sabine Peters jeder Person auf den Leib geschrieben hat."
(Gabriele Boschbach, Ostfriesen-Zeitung) "Nimmersatt besticht durch eine Satzmelodie, durch einen Rhythmus, der den Leser sofort mit sich reißt. Fast ist es wie beim Achterbahnfahren, wenn der Wagen langsam anrollt und dann schneller und schneller wird, bis man das Gefühl hat, keine Luft mehr zu bekommen. Glücklicherweise sind die einzelnen Episoden nicht länger als drei Seiten, so dass man dem Erstickungstod gerade eben noch entgehen kann. Es ist einfach ein Vergnügen dieses Buch von Sabine Peters zu lesen, die sich darin als Sprachakrobatin par excellence erweist. Wer dennoch keine Lust hat, das Ganze zu lesen, kann es sich auch anhören. In Zusammenarbeit mit dem DeutschlandRadio Berlin hat der Wallstein-Verlag eine CD herausgebracht, auf der Sabine Peters und Dirk Witthuhn aus "Nimmersatt" lesen."
(Genau! Die große Veranstaltungszeitung Ostfrieslands)
…mehr

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Katrin Hillgruber bleibt in ihrem Urteil über den in 32 Abschnitte gegliederten Text zwiegespalten. Einerseits scheint sie fasziniert von dem "ernüchternden Chorgesang", den die Autorin inszeniert und lobt die große "Musikalität" der einzelnen Prosastücke. Einige Texte sind "erstaunliche poetische Epigramme", schwärmt die Rezensentin, die die erste und die letzte Episode als besonders gelungen heraushebt. Andererseits findet sie die einzelnen Texte, die jeweils einer anderen Person zugeordnet sind, meistens zu kurz, um wirklich Interesse für jede einzelne Figur aufzubringen. Obwohl sie der Autorin die "vollendete Fähigkeit zur Mimesis" zuerkennt, die den eigentlichen "Reiz" dieser Stücke ausmacht, muss sie gestehen, dass sie beispielsweise "die Sache mit Ullas Neffen" gar nicht so genau wissen wollte.

© Perlentaucher Medien GmbH