"Nippes - wat es dat eijentlich?" Reinhold Kruse beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Geschichte seines Veedels. In seinem neuen Buch geht er der Frage nach dem Ursprung der Bezeichnung nach. Mit Sicherheit ist damit nicht die Ansammlung von dummen Menschen gemeint. Dass es diese Bedeutung des Wortes "Nippes" aber auch gibt, verschweigt Kruse nicht. Denn er ist gleich auf sechzehn verschiedene Erklärungen gestoßen, witzige und abwegige. Die älteste Deutung stammt aus dem Jahr 1881. Unter den alteingesessenen Bewohnern hält sich seit jeher die Behauptung, Nippes sei Ausland. Warum das so ist und woher die Bezeichnung kommt, auch diese Frage untersucht Kruse. Weitere spannende Histörchen fördert Kruse zutage. So pilgerten z.B. die Kölner bereits im 17. Jahrhundert zum Biertrinken gerne nach Nippes. Das Dollbier zog die Kölner regelrecht in Scharen dorthin. Diese "Sauftouren" nahmen solche Ausmaße an, dass der Rat der Stadt die Ausflüge sogar wiederholt verbot - allerdings verg eblich. Auch das Vergnügen der Kirmesbesuche im 19. Jahrhundert ließen sich die Kölner nicht entgehen. Diese und andere unterhaltsame Anekdoten hat Reinhold Kruse in dem dritten Band seiner Edition Nippes vergnüglich und informativ aufbereitet und zusammengestellt. Der Leser erfährt, worauf sich der Ruf von Nippes als dem etwas anderen Kölner Stadtteil historisch zurückführen lässt.