Meine bislang beste Neuerwerbung für 2022! Ich habe das Buch im Frühjahr direkt nach seinem Erscheinen in Englisch gekauft, da ich viele englische Kochbuchautorinnen mag, bin ich es gewohnt aus dem Englischen zu kochen. Doch wird das Buch ja 2023 auch in Deutsch erscheinen.
Das Buch hat
fantastische Rezepte, ich koche mich nun schon einige Zeit durch fast das ganze Buch durch und viele Gerichte…mehrMeine bislang beste Neuerwerbung für 2022! Ich habe das Buch im Frühjahr direkt nach seinem Erscheinen in Englisch gekauft, da ich viele englische Kochbuchautorinnen mag, bin ich es gewohnt aus dem Englischen zu kochen. Doch wird das Buch ja 2023 auch in Deutsch erscheinen.
Das Buch hat fantastische Rezepte, ich koche mich nun schon einige Zeit durch fast das ganze Buch durch und viele Gerichte sind in mein Alltagsrepertoire übergegangen.
Georgina Hayden hat Fastenrezepte aus dem Raum der orthodoxen Kirche gesammelt - das klingt vielleicht nach Entsagung und leeren Tellern. Doch weit gefehlt! Diese "immer schon veganen Rezepte" - früher nannte man es nicht unbedingt vegan, man verzichtete eben für eine bestimmte Zeit auf den Konsum bestimmter Lebensmittel - sind üppig, gehaltvoll und voller Geschmack. Eine Freude sie zuzubereiten, eine Freude sie zu essen. Ein Hinweis für vegan lebende Menschen: Einige Rezepte verwenden Honig oder Joghurt oder auch Käse. Doch es gibt immer die Möglichkeit, das Gericht komplett vegan zuzubereiten - sie schreibt es häufig auch dazu.
Es sind immer wieder einzelne Zutaten, die in Kombination eine neue Geschmacksexplosion hervorbringen. Muhammara, die Paste aus gerösteten Paprikaschoten und Walnüssen, gibt es hier auch schon im Supermarkt. Doch selbst gemacht und mit Granatapfelsirup (nicht aus dem Supermarkt, sondern aus einem Geschäft der Mittelmeerküche oder aus dem Iran. Dann nicht süß, sondern fruchtig-säuerlich, lässt sich auch als Essigersatz verwenden), Granatapfelkernen und Minze auf ein Fladenbrot gestrichen: himmlisch.
Aber keine Angst, man benötigt nicht eine Riesenauswahl an "exotischen Zutaten", die Rezepte von Georgina Hayden sind deutlich einfacher nachzukochen als die Rezepte von YO (dem großen Kochbuchautor, der schon viele, viele Bücher zur Küche des arabischen Mittelmeerraumes veröffentlicht hat). Es ist nicht immer eine große Liste an Zutaten, die zuerst mühsam besorgt werden muss, wer gerne kocht, wird vieles schon in seiner Küche haben. Sich dann die eine oder andere Zutat doch zu kaufen - ein Gewürz, den Granatapfelsirup - ist eine kleine Alltagsfreude.
Das Buch beginnt mit vielen Brotrezepten, davon bitte nicht abschrecken lassen! Es ist immer schön, wenn man selbst Fladenbrot u.Ä. backt. Doch es geht auch mit gekauftem, man hat nicht immer die Zeit alles selbst zu machen.
Was mir besonders gut gefällt, ist, dass viele Rezepte in größeren Mengen zubereitet werden und sich im Kühlschrank mehrere Tage halten. Dadurch hat man schnell eine Vielfalt an kleinen Speisen, die mit einem frischen Fladenbrot gegessen im Sommer oder zum Mitnehmen perfekt sind.
Zum Teil werden die Gemüsegerichte sehr lange geschmort, dies war zuerst ziemlich ungewohnt für mich. Doch entwickelt sich dadurch häufig eine Geschmackstiefe, die sonst nicht zum Vorschein kommt. Wer Sorge wegen den Energiekosten hat, benötigt einen dickwandigen Topf und dazu einen Wonderbag oder eine Kochkiste - darin garen die Gerichte dann langsam durch ihre eigene Wärme.
Die Fotos sind stimmungsvoll, die gesamte Aufmachung des Buches finde ich sehr schön, eher reduziert (es gibt nicht zu jedem Rezept ein Foto) doch mit viel Liebe gemacht und vor allem geschrieben! Die Einleitungen zu den Rezepten sind sehr persönlich, durch die kleinen Geschichten dahinter bekommt man einen Bezug zu den Rezepten, etwas, dass ich gerne mag. Und auch die Einführung, der Teil zum Fasten in der orthodoxen Kirche (oder in anderen Religionen) fand ich sehr interessant und gut zu lesen.
Für mich definitiv DIE Kochbuchveröffentlichung des Jahres, ich freue mich schon darauf, weiter daraus zu kochen - bis ich alle Rezepte einmal gekocht habe.