Milo hat zwei Mütter und theoretisch keinen Vater, doch das stört ihn gar nicht, wenn da nicht die lästigen Allergien wären, die ihm ein normales Leben verwehren. Hollis lebt in einem ähnlichen Verhältnis wie Milo, aufgezogen von zwei Müttern, wobei Pam leider verstorben ist. Auf den ersten Blick
verbindet die beiden Jugendliche nichts, bis auf die Tatsache, dass sie beide den selben Samenspender…mehrMilo hat zwei Mütter und theoretisch keinen Vater, doch das stört ihn gar nicht, wenn da nicht die lästigen Allergien wären, die ihm ein normales Leben verwehren. Hollis lebt in einem ähnlichen Verhältnis wie Milo, aufgezogen von zwei Müttern, wobei Pam leider verstorben ist. Auf den ersten Blick verbindet die beiden Jugendliche nichts, bis auf die Tatsache, dass sie beide den selben Samenspender hatten: No. 9677. Bei Milos Suche nach dem Mann der sein biologischer Vater ist, begegnet er nicht nur Hürden sondern auch anderen liebevollen Menschen.
Die Thematik von "No. 9877" ist fast schon einmalig in der Jugendbuchwelt, Natasha Friend schreibt einerseits darüber wie es ist, in einer homosexuellen Lebensgemeinschaft als Kind aufzuwachsen, und andererseits auch, wie man sich fühlt, wenn der eigene Vater nur ein Samenspender ist. Hollis als auch Milo, als unsere beiden Ich-Erzähler, gehen dabei ganz unterschiedlich mit dieser Problematik um.
Milo ist eher introvertiert, man merkt, dass er wegen seiner Allergien, die starke Schocks auslösen und sogar zum Tod führen können, den Kontakt mit Menschen nicht wirklich sucht. Dennoch springt er in seiner persönlichen "Heldenreise" über seinen Schatten und wird dafür, wie ich finde, mit vielen neuen Menschen in seinem Leben belohnt.
Hollis ist ganz anders, sie ist extrovertiert und gibt sich genau so wie sie ist, sich ändern für Andere kommt für sie nicht in Frage. Leider hat sie es wegen ihrer Lebenssituation schwer in der Schule, was mir beim Lesen immer wieder weh getan hat. Hollis hatte in meinen Augen viel mehr verdient, klar ist sie schwierig, aber ich glaube, genau das macht die Welt aus einem, wenn man immer wieder fertig gemacht wird. Um so schöner war es zu beobachten, dass zwischen Milo und Hollis die Chemie stimmte und hier eine tolle Freundschaft entstehen konnte.
Mit dem Plot und den Protagonisten konnte mich Natasha Friend absolut begeistern, einzig das Ende lässt mich absolut unbefriedigend zurück. Hier hätte ich mir eine "rundere" Lösung gewünscht, die sowohl mir als auch den Protagonisten mehr Fragen beantwortet. Dennoch konnte mich der Aufbau und die Übersetzung des Textes von Anfang bis Ende überzeugen.
Fazit:
Mit der Thematik trifft Natasha Friend genau den richtigen Ton, ihre Protagonisten sind gut durchdacht und haben ihre Ecken und Kante, aber dennoch genug Potenzial um Symphatieträger zu sein. Einen Abzug gibt es für das Ende, wo wie ich finde mehr Auflösung hätte stattfinden müssen. Und wenn es nur ein Epilog gewesen wäre, hier lässt uns die Autorin mit einigen Fragen zurück, die man als Leser, der die Protagonisten zu schätzen gelernt hat, einfach beantwortet haben will.