One Dress, Three Weeks, Eight Countries,Zero Baggage Newly recovered from a quarter-life meltdown, Clara Bensen decided to test her comeback by signing up for an online dating account. She never expected to meet Jeff, a wildly energetic university professor with a reputation for bucking convention. They barely know each other's last names when they agree to set out on a risky travel experiment spanning eight countries and three weeks. The catch? No hotel reservations, no plans, and best of all, no baggage. Clara's story will resonate with adventurers and homebodies alike,it's at once a romance, a travelogue, and a bright modern take on the age-old questions: How do you find the courage to explore beyond your comfort zone? Can you love someone without the need for labels and commitment? Is it possible to truly leave your baggage behind?
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.10.2016Im Gepäck nur zarte Liebe
Cover und Titel sehen aus, als handelte es sich um eine romantische Kinokomödie - und nicht unbedingt die beste, schon gar nicht originellste. Aber wenn man zu lesen beginnt, stellt man einigermaßen überrascht fest, dass hier eine ziemlich intelligente und scharfsinnige Erzählerin am Werk ist. Auf ihrer Reise von Austin über Istanbul, Athen, den Balkan, Schottland und London mit ihrem ziemlich hyperaktiven, genial-verrückten und brandneuen Freund und Geliebten Jeff schreibt Clara Bensen ihre Beobachtungen erstaunlich klug, ja beinahe philosophisch nieder. Die antiken Ruinen Izmirs und Athens verleiten sie zum Nachdenken über die Praxis des Verewigens, der Ewigkeit und was daraus wurde - nämlich virtuelle Denkmäler in sozialen Medien. Istanbul nennt sie "ein Bewegtbild der urbanen Erfahrung". Und vor dem Orakel in Delphi sinniert sie über dessen einstige Inschrift "Erkenne dich selbst", was Voraussetzung war, um den Orakelspruch der Priesterin überhaupt zu verstehen. Die Tatsache, dass die beiden ohne Gepäck unterwegs sind, nimmt Clara Bensen zum Anlass, über Besitz, Konsum und Freiheit nachzudenken. Dabei behauptet sie keineswegs, mit ihrer Aktion etwas Neues erfunden zu haben, und sie weiß sehr genau, dass sie beide selbst ohne Gepäck noch immer zwei recht privilegierte Amerikaner sind. Dabei wird sie in ihrem Buch weder je überheblich, noch beginnt sie zu missionieren. An vielen Stellen erzählt Bensen stattdessen von ihrer privaten Leidensgeschichte einer tiefen Depression, und, ja, sie beschreibt, wie es zu der Romanze mit dem Wissenschaftler Jeff gekommen ist und wie verliebt sie sind - an manchen Stellen genauer, als es einen interessiert. Doch verzeiht man es ihr wegen all der leisen, klugen Betrachtungen der Reise, des Reisens selbst und all den damit einhergehenden Zufällen und Erwartungen. Dass es am Schluss der Reise zu einem Happy End kommt, die beiden auch drei Jahre danach noch immer miteinander glücklich sind und auch weiterhin gemeinsam reisen, lässt einen das Buch zufrieden zuschlagen - fast so, als habe man im Kino eine romantische Komödie gesehen.
kari
"No Baggage. Ein Date, drei Wochen, acht Länder - und kein Gepäck" von Clara Bensen. Bastei Lübbe, Köln 2016. 300 Seiten. Broschiert, 14,99 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Cover und Titel sehen aus, als handelte es sich um eine romantische Kinokomödie - und nicht unbedingt die beste, schon gar nicht originellste. Aber wenn man zu lesen beginnt, stellt man einigermaßen überrascht fest, dass hier eine ziemlich intelligente und scharfsinnige Erzählerin am Werk ist. Auf ihrer Reise von Austin über Istanbul, Athen, den Balkan, Schottland und London mit ihrem ziemlich hyperaktiven, genial-verrückten und brandneuen Freund und Geliebten Jeff schreibt Clara Bensen ihre Beobachtungen erstaunlich klug, ja beinahe philosophisch nieder. Die antiken Ruinen Izmirs und Athens verleiten sie zum Nachdenken über die Praxis des Verewigens, der Ewigkeit und was daraus wurde - nämlich virtuelle Denkmäler in sozialen Medien. Istanbul nennt sie "ein Bewegtbild der urbanen Erfahrung". Und vor dem Orakel in Delphi sinniert sie über dessen einstige Inschrift "Erkenne dich selbst", was Voraussetzung war, um den Orakelspruch der Priesterin überhaupt zu verstehen. Die Tatsache, dass die beiden ohne Gepäck unterwegs sind, nimmt Clara Bensen zum Anlass, über Besitz, Konsum und Freiheit nachzudenken. Dabei behauptet sie keineswegs, mit ihrer Aktion etwas Neues erfunden zu haben, und sie weiß sehr genau, dass sie beide selbst ohne Gepäck noch immer zwei recht privilegierte Amerikaner sind. Dabei wird sie in ihrem Buch weder je überheblich, noch beginnt sie zu missionieren. An vielen Stellen erzählt Bensen stattdessen von ihrer privaten Leidensgeschichte einer tiefen Depression, und, ja, sie beschreibt, wie es zu der Romanze mit dem Wissenschaftler Jeff gekommen ist und wie verliebt sie sind - an manchen Stellen genauer, als es einen interessiert. Doch verzeiht man es ihr wegen all der leisen, klugen Betrachtungen der Reise, des Reisens selbst und all den damit einhergehenden Zufällen und Erwartungen. Dass es am Schluss der Reise zu einem Happy End kommt, die beiden auch drei Jahre danach noch immer miteinander glücklich sind und auch weiterhin gemeinsam reisen, lässt einen das Buch zufrieden zuschlagen - fast so, als habe man im Kino eine romantische Komödie gesehen.
kari
"No Baggage. Ein Date, drei Wochen, acht Länder - und kein Gepäck" von Clara Bensen. Bastei Lübbe, Köln 2016. 300 Seiten. Broschiert, 14,99 Euro.
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