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"Wenn du etwas gut kannst, dann tue es nicht umsonst" Joker in "Batman 3" Rettet das Internet! Unsere Gratismentalität zerstört die Online-Wirtschaft, bevor sie wirklich existiert hat. Der Befund ist eindeutig: Die schöne neue Welt des World Wide Web ist untergegangen, bevor sie überhaupt richtig entstanden ist. Statt Überraschung und Vielseitigkeit dominieren Commercials und Online-Werbung, statt Orientierung und Information gibt es Pop-ups und Porno. Gisela Schmalz plädiert in ihrer scharfen Analyse der Medienwirklichkeit für digitale Nachhaltigkeit: Relevanz statt Beliebigkeit, Qualität…mehr

Produktbeschreibung
"Wenn du etwas gut kannst, dann tue es nicht umsonst" Joker in "Batman 3"
Rettet das Internet! Unsere Gratismentalität zerstört die Online-Wirtschaft, bevor sie wirklich existiert hat.
Der Befund ist eindeutig: Die schöne neue Welt des World Wide Web ist untergegangen, bevor sie überhaupt richtig entstanden ist. Statt Überraschung und Vielseitigkeit dominieren Commercials und Online-Werbung, statt Orientierung und Information gibt es Pop-ups und Porno.
Gisela Schmalz plädiert in ihrer scharfen Analyse der Medienwirklichkeit für digitale Nachhaltigkeit: Relevanz statt Beliebigkeit, Qualität statt Quantität, freier Markt statt Gratiskultur. Anders gesagt: Wenn wir als Nutzer die Zukunft des Internets nicht Big Playern wie Google, Amazon oder Ebay überlassen wollen, müssen wir die Urheber von digitalem Content direkt vergüten. Denn nur wenn wir lernen, Inhalte wertzuschätzen und zu honorieren, hat das World Wide Web eine Chance, dem Tod durch Datenoverkill zu entgehen. Als Ort der Innovation und als lebendiger Markt, der nicht von Monopolisten dominiert wird, sondern von der Fantasie, dem Erfindungsreichtum und der Risikobereitschaft vieler unabhängiger Online-Unternehmer.
Autorenporträt
Gisela Schmalz, geboren 1970, ist seit 2006 Professorin für Strategisches Management und Wirtschaftsethik an der Rheinischen Fachhochschule in Köln. Neben ihrer Lehrtätigkeit in Köln beteiligt sie sich an der Konzeption und am Aufbau der Datenbank zu internationalen Medienkonzernen im Rahmen des Instituts für Medien- und Kommunikationspolitik, Berlin, dem sie als Fellow angehört. Darüber hinaus verantwortet sie den wissenschaftlichen Arbeitskreis des Forschungsprojekts Ethisch-Ökologisches Rating , Frankfurt.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 14.08.2009

Gratisjunkies im Datendschungel
Die Zeiten sind schlecht. Die Einnahmen aus dem Werbemarkt decken die Kosten von Yahoo nicht mehr. Das Internetportal versucht, Premium-Dienste zu etablieren. Es sollte der Abschied von der Gratiskultur werden – und läutete den Abschwung für den Internetpionier ein. Diese Geschichte ist nicht neu: Schon 2001 kämpfte Yahoo-Chef Terry Semel mit bezahlten Inhalten gegen die Flaute an. Den Aufstieg einer jungen Suchmaschine namens Google verlor er darüber aus den Augen. Der Ausgang ist bekannt: Google deklassierte das Internetportal Yahoo, verdiente Milliarden mit Werbung, während der Rivale hohe Verluste machte und vor kurzem eine Zwangsehe mit Microsoft einging.
Jetzt, mitten im Jahr 2009, erlebt die Wirtschaft erneut einen Abschwung, schlimmer noch als 2001. Und wieder werden die Pläne aus den Schubladen geholt, um der Gratismentalität im Internet ein Ende zu bereiten. Ab sofort soll nicht mehr alles umsonst sein, ab sofort muss Qualität Geld kosten, lautet das Credo der Manager. Auch Medienmogul Rupert Murdoch hat erklärt, dass in Kürze auf allen Online-Seiten seiner Publikationen Geld verlangt werden soll.
In diese Zeiten bekommt das Buch No Economy – Wie der Gratiswahn das Internet zerstört von Gisela Schmalz viel Aufmerksamkeit. Die Medienwissenschaftlerin – Jahrgang 1970 – wirft einen Blick auf die Internet-Ökonomie: Kapitel für Kapitel untersucht sie die Anbieter, die Nutzer, den Ist-Zustand der Webwirtschaft und wagt einen Blick in die Zukunft. Doch eine tragfähige Lösung für die Netz-Ökonomie, in der Nutzer und Anbieter faire Preise vereinbaren, hat auch Schmalz nicht zu bieten.
Schon zu Beginn wird die Stoßrichtung des Buches klar: „Die Errungenschaften im Web werden vor allem dadurch aufs Spiel gesetzt”, schreibt sie auf den ersten Seiten, „dass viele Nutzer mit digitalen Ressourcen nicht bewusst umgehen und nur konsumieren, was es gratis gibt.” Sie spricht von „Gratisjunkies”. Diese Nutzer, die nur nach den kostenlosen Inhalten im Netz gieren, würden eine funktionsfähige Online-Ökonomie verhindern. „Mit ihrem Gratiskonsum stärken sie nicht ihre eigene Position im Web, sondern die der Monopolanbieter.”
Die 214 Seiten ihrer Analyse werden zum Feldzug gegen den „Gratiswahn”. Dabei schießt Schmalz über das Ziel hinaus. So sieht sie in ihrer Analyse der Gratisanbieter kein Ende der Umsonst-Kultur, „da das stabilisierende Auffangnetz von Staat, Stiftungen, Finanzkapitalgebern und Werbekunden noch eine Weile hält”. Finanziers als gemeinnützige Stützen von Gratisanbietern im Netz? Diese These ist gewagt. Später schreibt sie, Kapitalgeber „liefern das Unternehmen an die Werbewirtschaft oder dem Bankrott aus, was auf dasselbe hinauslaufen kann”. Diese Sicht ist wirtschaftsfeindlich und wenig kenntnisreich: So funktioniert das Zusammenspiel von Geldgebern und Web-Firmen nicht.
Hanebüchen gerät der Ausblick: „Folgt man der Gratisspirale, wird das Netz bald eine labyrinthische Müllhalde sein.” Das Netz versinkt laut ihrer Prognose in einem Gemisch aus Pornos, Chaos und Datendschungel. Demgegenüber setzt sie das Modell einer Yes-Economy: „Smarte Anbieter kooperieren mit smarten Nutzern”, umschreibt sie das – bleibt aber vage und, wie sie selbst zugibt, utopisch. Das Buch steigt zur richtigen Zeit in die Debatte um Gratiskultur im Netz ein – ohne eine Lösung aufzuzeigen. Für eine Auseinandersetzung mit den Thesen der Autorin reicht ein Blick auf die Web-Seite: Unter www.yeseconomy.net stellt Schmalz ihre wichtigsten Argumente vor. Gratis übrigens. Thorsten Riedl
Gisela Schmalz:
No Economy – Wie
der Gratiswahn das Internet zerstört.
Eichborn Verlag,
Frankfurt 2009,
234 Seiten, 16,95 Euro.
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