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In den Bergen von Colorado gerät die junge Darby Thorne in einen Schneesturm und sucht Zuflucht in einer Raststätte. Dort trifft sie auf eine Gruppe von Schutzsuchenden. Darby scheint in Sicherheit zu sein. Doch auf dem Parkplatz macht sie eine schreckliche Entdeckung: Im Fond eines Vans sieht sie ein gefesseltes Mädchen. Wie Eiswasser schießt die Erkenntnis durch Darby: Der brutale Täter muss unter den Anwesenden sein. Aber es gibt keine Verbindung nach außen, keine Fluchtmöglichkeit. Darby muss das Mädchen retten - und die Nacht überleben ...

Produktbeschreibung
In den Bergen von Colorado gerät die junge Darby Thorne in einen Schneesturm und sucht Zuflucht in einer Raststätte. Dort trifft sie auf eine Gruppe von Schutzsuchenden. Darby scheint in Sicherheit zu sein. Doch auf dem Parkplatz macht sie eine schreckliche Entdeckung: Im Fond eines Vans sieht sie ein gefesseltes Mädchen. Wie Eiswasser schießt die Erkenntnis durch Darby: Der brutale Täter muss unter den Anwesenden sein. Aber es gibt keine Verbindung nach außen, keine Fluchtmöglichkeit. Darby muss das Mädchen retten - und die Nacht überleben ...
Autorenporträt
Eine Karriere als international gefeierter Krimi-Autor zeichnete sich für Taylor Adams lange Zeit nicht ab. Bei seinem Abschluss an der Eastern Washington University im äußersten Nordwesten der USA war er bereits für seine Drehbücher mehrfach ausgezeichnet worden. Sein Debüt als Filmemacher feierte er mit dem tragikomischen Schwarz-Weiß-Kurzfilm „And I Feel Fine“, in dem ein Meteorit auf die Erde zurast. Entgegen den Erwartungen und Ansprüchen eines Priesters, einer Ex-Beziehung und seiner Mutter folgt dort ein junger Mann namens Zeke einer absurd wirkenden Mission: Er will seine verstorbene Schwester noch geregelt beerdigen, bevor die Welt, wie wir sie kennen, vernichtet wird. Die offene Hommage an den R.E.M.-Song „It’s the End of the World as We Know It (And I Feel Fine)“ sorgte auf dem Seattle True Independent Film Festival für Furore.

Seither geht Adams im TV- und Medienbusiness zwar seinem Brotjob nach, widmet sich aber in seiner freien Zeit weniger eigenen Filmprojekten, sondern dem Schreiben. Inspiriert von seinen Vorbildern, den Autoren Scott Smith, Stephen Hunter und Stephen King, aber auch von Horrorfilmen und Thrillern, legte er 2014 schließlich sein Debüt als Krimiautor vor. In „Eyeshot“ gerät ein krisengeschütteltes Ehepaar auf der Fahrt durch die Mojave-Wüste ins Visier eines genialen Scharfschützen und Psychokillers. Damit hatte Adams sein Medium gefunden.

Bereits ein Jahr später erschien mit seinem zweiten Buch „Our Last Night“ eine originelle Mischung aus Krimi, Thriller, Mystery und tragischer Romanze. Hier ist der Held ein professioneller Geisterjäger, der leider noch nie einem echten Geist begegnet ist. Als seine Verlobte stirbt und er es zugleich mit einem antiken, angeblich mit einem Fluch beladenen russischen Gewehr zu tun bekommt, verwischen die Grenzen zwischen den Dimensionen.

2017 wurde „No Exit“ dann zu Adams erstem internationalen Erfolg, der nun auch auf Deutsch erscheint. Kein Geringerer als Produzent Scott Frank, der als Drehbuchautor unter anderem für herausragende Filme von George Clooney („Out of Sight“) und Tom Cruise („Minority Report“) verantwortlich zeichnet, bereitet derzeit die Verfilmung vor. Spätestens, wenn „No Exit“ in die Kinos kommt, dürfte sich der in Seattle lebende Taylor Adams überlegen, ob es nicht doch an der Zeit wäre, seine Arbeit in der Werbeabteilung eines lokalen TV-Senders an den Nagel zu hängen.
Krimi des Monats October 2019
Taylor Adams: No Exit

Es ist ein grauenvolles Bild, das Darby Thorne nicht mehr loslässt: Die Hand eines kleinen Kindes taucht aus der Dunkelheit auf, klammert sich kurz an einem Gitter fest und verschwindet wieder. War das Einbildung? Oder wird in dem Transporter, durch dessen Seitenfenster die Studentin im Vorbeigehen einen Blick warf, tatsächlich ein Kind in einem Käfig gehalten? Ist sie hier – auf dem Parkplatz einer Raststätte mitten in den verschneiten Bergen des US-Bundesstaats Colorado – zur Zeugin einer Entführung geworden? Wie kann sie helfen? Mit diesen Fragen betritt Darby die nicht besonders einladende Gaststätte namens „Wanapa“, in der sich eine Handvoll weiterer Gestrandeter aufhalten, um sich bei ein paar Drinks und einem lustlosen Kartenspiel die Zeit zu vertreiben. Was sie alle verbindet: Sie sitzen hier fest, zehn Meilen von der nächsten Stadt entfernt, auf 3.000 Meter Höhe. Bis Schneepflüge die durch einen Schneesturm unpassierbar gewordene Straße geräumt haben, kann es Stunden dauern, möglicherweise die ganze Nacht. Und alle hier sind verdächtig, ein kleines Kind möglicherweise entführt und in ihrem Auto in einen Käfig gesperrt zu haben.

Als wäre das nicht genug, treibt Darby auch noch die Sorge um ihre Mutter um. Die liegt wegen Bauchspeicheldrüsenkrebs in einem Krankenhaus im Nachbarstaat Utah. Darby ist eigentlich auf dem Weg zu ihr. Nun empfängt sie vom Krankenbett nur unverständliche Nachrichten von ihrer älteren Schwester. Auch hier sieht es nach einem Rennen gegen die Zeit aus, das Darby unbedingt gewinnen will, obwohl das Verhältnis zu ihrer Mutter seit jeher zerrüttet ist. Wahrscheinlich auch gerade deshalb.

Taylor Adams hat mit Darby Thorne eine Heldin geschaffen, die zunächst wenig heldenhaft daherkommt. Sie wirkt etwas eigenbrötlerisch, ihre engste Beziehung pflegt sie zu ihrem Auto, einem Civic Honda, den sie zärtlich „Blue“ nennt. Ihr Leben im Wohnheim an der Universität von Boulder entspricht so gar nicht dem Klischee der wilden Studienjahre, in denen man es „so richtig krachen lässt“. Darby wirkt wie eingesperrt zwischen den Geistern ihrer nicht sehr behüteten Kindheit und einer ungewissen Zukunft. Ihre hartnäckige und zunächst vorsichtige Spurensuche wird zu ihrem eigenen Befreiungskampf – mit körperlichem Einsatz auf Leben und Tod.

Adams bettet den Krimi in die atmosphärischen Bilder einer düsteren Winternacht. Die Spannung eines geschickt konstruierten Kammerspiels erinnert bisweilen an Agatha-Christie-Klassiker, während die drastischen Passagen manchem Horrorfilm gleichen. Dazu verweisen Popmusik-Zitate und Referenzen an die Angst schürende US-Politik auf den Zeitgeist. So funktioniert „No Exit“ gleichermaßen als hochspannender Escape-Thriller wie als Spiegelbild einer von Gewalt und Misstrauen geprägten Gesellschaft. Alles zum Krimi des Monats