Tiziano Terzani: „Noch eine Runde auf dem Karussell; Vom Leben und Sterben“
Terzani war von 1972 bis 1997 als Spiegel-Korrespondent in Asien. Als er 1979 die Diagnose „Krebs“ bekommt, sieht er in der Nacht im Krankenhaus sein Leben als eine Karussellfahrt. Er hat ein prächtiges weißes Pferd
ergattert und dreht seitdem seine Runden ohne zu bezahlen. Nun kommt der Schaffner und er bezahlt seinen…mehrTiziano Terzani: „Noch eine Runde auf dem Karussell; Vom Leben und Sterben“
Terzani war von 1972 bis 1997 als Spiegel-Korrespondent in Asien. Als er 1979 die Diagnose „Krebs“ bekommt, sieht er in der Nacht im Krankenhaus sein Leben als eine Karussellfahrt. Er hat ein prächtiges weißes Pferd ergattert und dreht seitdem seine Runden ohne zu bezahlen. Nun kommt der Schaffner und er bezahlt seinen Preis, in der Hoffnung zu weiteren Runden auf dem Karussell.
Auf der Suche nach Heilung führt ihn sein Weg von einer Krebsklinik mit Chemotherapie, Operation und Strahlenbehandlung in New York zu Selbsthilfegruppen in den USA, zur Homöopathie nach Italien, zu Zauberheilern auf die Philippinen, zu einer Pilzkur nach Hongkong, zur alternativen Darmspülung nach Thailand, zum Leibarzt des Dalai Lama, zu indischen Meditations-Ashrams und Ayurveda-Kliniken - es gibt kaum eine der nicht-westlichen, asiatischen Heilmethoden, die er auslässt und zugleich deren Geschichte und Praxis studiert. Seine Reise endet im Himalaja, wo er seinen inneren Frieden findet.
Tiziano Terzani testet jedes Heilverfahren und entscheidet selbst über Nutzen oder Täuschung. Dabei hilft ihm sein Bekanntheitsgrad und seine Neugierde als Journalist.
So schildert er zum Beispiel einen Besuch bei dem Dalai Lama, der ihm erklärte, dass er seine akuten Halsschmerzen auf abendländische Weise mit Antibiotika behandle, die er allerdings mit einem tibetischen Heiltrank hinunterspüle.
Obwohl das Buch über das Sterben handelt, ist es kein bedrückendes Buch, sondern macht Mut.
Was mich persönlich enttäuscht hat, ist der Egoismus, mit dem Terzani seinen Weg geht. Er lässt seine Familie alleine, obwohl ihm der Swami erklärt, dass ein Mann, der seine Frau sehr lange alleine lässt, Minuspunkte auf seinem Karma-Konto anhäuft.
Ein Buch, das man gelesen haben sollte und das wunderbar zu der Jahreszeit passt.