Christian Reder erzählt anhand der Biographie Ali M. Zahmas die Geschichte Afghanistans in den letzten 100 Jahren - und bietet damit auch einen substanziellen Blick auf die Perspektiven des Landes.Seit vierzig Jahren Krieg. Ali M. Zahma hat mit Glück alle politischen Verfolgungen, Haft und Folter in Afghanistan überlebt, da er 1985 nach Europa entkommen konnte. In Kabul ein beliebter und einflussreicher Universitätsprofessor für persische Literatur und Geschichte Afghanistans, gehört er zur kleinen Gruppe unangepasster, moderater Reformer, die - schon damals ziemlich illusorisch - seit den 1960er-Jahren eine tatsächlich demokratische Entwicklung mit garantierten Freiheiten, Rechtssicherheit, Gewaltenteilung, hinreichender Liberalität und abwählbaren Parteien unterstützen wollten.Etwa die Hälfte des Landes kontrollieren wieder islamistische, summarisch weiterhin Taliban genannte, militante Oppositionelle. Kaum sonst wo hat sich eine ohnedies aus ethnischen Gruppen zu formierende Gesellschaft dermaßen krass gespalten - noch dazu allseits bewaffnet. Welche Chancen sich für eine Konsolidierung ergeben, obwohl sich kaum jemand noch an friedliche Zeiten erinnert, beleuchtet dieses Buch ebenfalls in einem Ausblick.