Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
"Eine Art von poetischer Eleganz" bescheinigt Rezensent Martin Meyer diesen zwischen 1976 und 2001 entstandenen Essays, an denen ihm besonders "der Blick des Realismus auf die Phänomene der modernen Doppelmoral" Eindruck machte. Oft genügten Enzensberger ein paar Notate, um das Thema zu definieren, schreibt der Rezensent, Gründlichkeit nach allen Seiten bleibe ausgespart. Was andere möglicherweise kritisieren würden, ist für den Rezensenten ein Qualitätsmerkmal. Denn "was manchem ... als Mangel an Ausdruck vorkommen mag, .. zeigt seine Kraft im ... Philosophieren darüber, wie wir leben, wenn wir nicht träumen". Nicht immer treffen Enzensbergers Bewertungen nach Ansicht des Rezensenten ins Schwarze. Seine Einschätzung des Fernsehens beispielsweise sind Meyer fast zu optimistisch. Aber summa summarum werde vieles gesagt, was den Ideenfluss belebe und die Tüchtigkeit des freien Denkens ermuntere.
© Perlentaucher Medien GmbH
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