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Der Einfluss nomadischer Gruppen auf den Gang der Geschichte war in Zentralasien, im iranischen Hochland und im Nahen Osten stärker als in anderen Teilen der Welt. Das mongolische Weltreich, das sich von Bagdad bis zum Chinesischen Meer erstreckte, ist nur ein Beispiel für erfolgreiche militärische und politische Unternehmungen nomadischer Eroberer. Die Macht nomadischer Gruppen in der langen Epoche von der Ausbreitung des Islams bis zur europäischen kolonialen Intervention, die den Aufstieg und Fall verschiedener turko-mongolischer Reiche zu beobachten erlaubt, ist das zentrale Thema dieses…mehr

Produktbeschreibung
Der Einfluss nomadischer Gruppen auf den Gang der Geschichte war in Zentralasien, im iranischen Hochland und im Nahen Osten stärker als in anderen Teilen der Welt. Das mongolische Weltreich, das sich von Bagdad bis zum Chinesischen Meer erstreckte, ist nur ein Beispiel für erfolgreiche militärische und politische Unternehmungen nomadischer Eroberer. Die Macht nomadischer Gruppen in der langen Epoche von der Ausbreitung des Islams bis zur europäischen kolonialen Intervention, die den Aufstieg und Fall verschiedener turko-mongolischer Reiche zu beobachten erlaubt, ist das zentrale Thema dieses Sammelbandes.
Dabei richtet sich das Interesse insbesondere auf die Entstehungsbedingungen nomadischer Macht im Kontext der Wechselbeziehungen zwischen nomadischen und sesshaften Lebensformen, welche im Mittelpunkt des Sonderforschungsbereichs "Differenz und Integration" (SFB 586) standen, aus dem dieser Band hervorgeht. Iran und die daran angrenzenden Gebiete zeichneten sich in historischer Zeit durch eine räumlich dichte Gemengelage mobiler und sesshafter Gruppen und politischer Verbände aus und eignen sich darum besonders zur Untersuchung.
Gefragt wird nach den Umständen, Verlaufsformen und Folgen politischer und militärischer Bündnisse zwischen nomadischen und sesshaften Herrschern oder Gruppen. Ließ sich nomadische Militärmacht in die Strategien sesshafter Herrscher einbinden? Welche eigenen Ziele verfolgten die nomadischen Bündnispartner unter diesen Umständen und zu welchen auch unerwarteten Resultaten führte ihre Teilhabe?
Thematisiert werden zudem die Transformationen in Staaten, die aus nomadischen Eroberungen hervorgingen. Welche Rollen wiesen die Beherrscher "post-nomadischer" sesshafter Staaten den Nachkommen der nomadischen Eroberer im Staats- und Militärwesen zu? Welche Rollen beanspruchten diese Gruppen selbst? Inwiefern wirkten nomadische Traditionen in diesen Staaten nach?
Neben ereignis- und strukturgeschichtlichen Phänomen werden auch zeitgenössische konzeptionelle Entwürfe nomadischer Macht sowie die visuelle Repräsentation nomadischer Kriegskunst in der persischen Miniaturmalerei behandelt.
Indem der Sammelband einen historisch gewichtigen und bislang nicht zusammenhängend untersuchten Aspekt der Entwicklung Irans und umliegender Länder beleuchtet, richtet er sich sowohl an Spezialisten der Geschichte der islamischen Welt, zumal der Iran- und Mittelasienwissenschaften, als auch allgemein an Historiker, die sich mit mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Militärgeschichte in überregional vergleichender Perspektive auseinandersetzen wollen.

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