Seit einer Reihe von Jahren gilt der "Dritte Sektor" -die Sammelbezeichnung für Nonprofit-Organisationen ,jenseits von Markt und Staat" - als eine Art Wundermittel gegen die Massenarbeitslosigkeit: als ,job machine" (Salamon 1999), "Hoffnungsträger" (Anheier 1997), Organisator der "Bürgerarbeit" (Beck 1997) und sogar als Ort der ,,zukunft der Arbeit" (Rifkin 1996). Was ist davon zu halten? Sind es leere Versprechungen, Worthülsen, die in der Öffentlichkeit für Aufmerksamkeit sorgen und den Markt der sozialwissen schaftlichen Wortführerschaft beleben? Die Antwort auf diese Fragen fallt schwer, u. a. weil bislang unzureichen de Informationen vorliegen, die auf empirischen Untersuchungen der Er werbsarbeit im "Dritten Sektor" fußen. Der vorliegende Forschungsbericht beansprucht zwar nicht, diese Lücke umfassend zu schließen. Er enthält aber eine Fülle von informativen Daten, aufschlussreichen Erkenntnissen, nüchter nen Einschätzungen und konkretisierbaren Vorschlägen, die als Ergebnis der deutschen Teilstudie aus dem Zusammenhang des NETS-Projekts hervorge gangen sind. Das gef3mte Forschungsvorhaben NETS -New Employment Opportuni ties in the Third Sector wurde während seiner zweijährigen Laufzeit (Januar 1998 bis Dezember 1999) von der Europäischen Kommission im Rahmen des Sozio-ökonomischen Schwerpunktprogramms bezuschusst. Es untersuchte eine Fragestellung, die zwei große wissenschaftliche Gegenstandsbereiche bzw. deren gemeinsame Schnittmenge umfasst: die "Dritter Sektor"-For schung und die Arbeitsmarkt( -politik)-Forschung. Darüber hinaus sollten aus dem Vergleich der Ergebnisse in den beteiligten Ländern Erfahrungen ge wonnen werden, die zur Beantwortung der Projektfrage auf europäischer Ebene beitragen können.