„Schillernde weiße Flügel flatterten zu Boden. Fanden sich zwei kleine Hälften auf ihrem kurzen Weg zur Erde, konnte man einen winzigen Moment lang einen grünen Stern erkennen."
… das ist eine der Stellen im Buch, die mich besonders berührt haben. Aber davon gibt es eine ganze Menge mehr.
Die
alleinerziehende Gärtnerin Nora Dittbrenner lebt mit ihrer kleinen Tochter Fanny zusammen mit Udo…mehr„Schillernde weiße Flügel flatterten zu Boden. Fanden sich zwei kleine Hälften auf ihrem kurzen Weg zur Erde, konnte man einen winzigen Moment lang einen grünen Stern erkennen."
… das ist eine der Stellen im Buch, die mich besonders berührt haben. Aber davon gibt es eine ganze Menge mehr.
Die alleinerziehende Gärtnerin Nora Dittbrenner lebt mit ihrer kleinen Tochter Fanny zusammen mit Udo Kienast, Ellie Wagenknecht und Margarete Segge in einem Stadthaus in Berlin. Die drei alten Herrschaften kümmern sich rührend um Fanny, während ihre Mama das Geld zum Leben verdienen muss. Bei einem gemeinsamen Ausflug in die Mark Brandenburg finden sie ein verlassenes Grundstück mit Herrenhaus und einer Gärtnerei. Noras Gedanken formen sich sofort zu Ideen, was man hier alles machen könnte. Ein Besuch bei der zuständigen Ortsverwaltung bringt keine Ergebnisse. Also beschließen die Vier plus Udos neue Freundin Charlie das Grundstück wieder bewohnbar zu machen…
Tania Krätschmar entführt mich in ihrem neuesten Buch in die Welt der Blumen, Pflanzen, Sträucher und Bäume. Ich lerne durch die Augen von Nora neue Pflanzen kennen; bin dabei, wenn die Gruppe, die Wege von Unkraut befreit; wenn Udo das Wasser zum Laufen bringt. Die Autorin bringt mich an einen so idyllische, mystischen Ort, an dem ich mich sofort geborgen und wohl fühle.
Nora und ihre Mitstreiter sind so sympathisch, dass ich jeden Einzelnen gerne zum Freund hätte. Auch auf Fanny, die zwar etwas, wie ich finde, anstrengend ist, würde ich gerne aufpassen. Udo gönne ich nach den Jahren des Alleinseins seine neue Liebe zu Charlie.
Aber dieses Buch hat nicht nur Wohlfühlthemen. Die Judenverfolgung in der Nazizeit bekommt ihren Raum. Als Nora und ihren Mitbewohnern ein Brief mit einer Sanierungsansage in den Briefkasten flattert, haben alle Angst wohnungslos zu werden. Und Nora, die von ihrem Arbeitgeber die Kündigung erhalten hat, ist auf der Suche nach einem neuen Job.
Trotz der ernsteren Themen haben mich die Dialoge und die Beschreibungen des Gartens und des Hauses in ihren Bann gezogen. Die Seiten sind mir nur so durch die Hände geflogen und ich hoffe bald mehr aus der Feder von Tania Krätschmar lesen zu dürfen.