Im vormals liberal geprägten Nordhausen erhielt die NSDAP bereits bei den Reichstagswahlen vom Juli 1932 die absolute Mehrheit. Der historische Wegweiser berichtet über die wenigen Menschen, die sich den Nationalsozialisten entgegenstellten und zeichnet das Verfolgungsschicksal der Nordhäuser nach, die aus der nationalsozialistischen "Volksgemeinschaft" ausgegrenzt und vielfach ermordet wurden. Seit Kriegsbeginn gehörten Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen zum Stadtbild. Nahezu alle Nordhäuser Firmen vom Handwerksbetrieb bis zur traditionsreichen Kautabakindustrie profitierten von der Zwangsarbeit ausländischer Männer, Frauen und Kinder. Mit der Verlagerung der Raketen- und Flugzeugrüstung in Stollenanlagen rund um Nordhausen entwickelte sich der Südharz im letzten Kriegsjahr zudem zu einem Rüstungszentrum, in dem zehntausende KZ-Häftlinge, ausländische Zivilarbeiter und Kriegsgefangene arbeiten mussten.