Peter Schaller war 34 Jahre deutscher Diplomat. Er war in Europa, der Karibik, in Westafrika und in Zentral- und Ostasien eingesetzt und Leiter von Auslandsvertretungen in Turkmenistan, Nordkorea, Kap Verde, Kundus, St. Petersburg und der Mongolei, wo er 2013 in den Ruhestand trat. Im Januar 1991 eröffnete er als erster diplomatischer Vertreter des wiedervereinten Deutschlands die deutsche Interessenvertretung in Pjöngjang und lebte fast drei Jahre bis Herbst 1993 in diesem weltweit am stärksten verschlossenen Land. Während seines Aufenthaltes fotografierte er Motive der politischen Agitation des ersten Herrschers Nordkoreas, Kim Il-sung, und Szenen des alltäglichen Lebens, die in dieser Art selten zu sehen sind. Eine theoretische Einleitung stellt die wesentlichen ideologischen Grundlagen und Herrschaftsmechanismen des von Kim Il-sung geschaffenen Systems dar. Die Bilder, die den Schwerpunkt der Arbeit darstellen, vermitteln einen Eindruck von den Mechanismen der visuellen Lenkung und Beeinflussung der Bevölkerung, die wesentlich dazu beitragen, die nordkoreanische Dynastie bis zum heutigen Tage zu erhalten. Bildmotive, agitatorische Slogans und Ideologie bilden dabei eine Einheit. Die Fotos des nordkoreanischen Alltags vermitteln einen Eindruck von den schwierigen Lebensbedingungen der Bevölkerung und zeigen den eklatanten Widerspruch zwischen Propaganda und Realität.
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