"Ich bin schwul - und das ist auch gut so." Klaus Wowereits spektakuläres Bekenntnis löste 2001 eine Kaskade von homosexuellen Politiker-Outings aus. Nach Jahren des einvernehmlichen Verschweigens scheinen homosexuelle Männlichkeit und Staatsräson im massenmedialen Diskurs nun erstmals vereinbar. Anhand der vier prominenten Fallbeispiele Volker Beck (Grüne), Klaus Wowereit (SPD), Ole von Beust (CDU) und Guido Westerwelle (FDP) untersucht Andreas Heilmann die Normalisierung homosexueller Männlichkeit in der printmedialen Berichterstattung - und zeigt, warum der homosexuelle Staatsmann einstweilen nur eine prekäre Normalität auf Bewährung repräsentiert.
»Die Stärke der theoretisch und empirisch überzeugenden Studie liegt gegenüber vielen anderen Analysen darin, empirisch aufzuzeigen, wie hegemoniale Männlichkeit in den sozialen Praxen der Elite erzeugt und transformiert wird. Zugleich werden die Machtverhältnisse zwischen homo- und heterosexuellen Männlichkeiten plausibel theoretisch neu justiert.« Sylka Scholz, Soziologische Revue, 36 (2013) »Eine lesenwerte und anregende Studie, die auf einer breiten theoretischen und methodischen Grundlage aufbaut. Ein exzellentes Beispiel qualitativer Sozialforschung, das insbesondere zum Einstieg in diesen Methodenbereich eine gelungene Anleitung bzw. Orientierung bieten kann.« Johannes von Stritzky, Zeitschrift für Sexualforschung, 26 (2013) »Spannend zu lesende Studie.« Gudrun Hauer, LAMBDA nachrichten, 143/1 (2012) »[H]eilmanns Arbeit [zeigt] u.a., dass die neue Toleranz gegenüber Homosexuellen enge Grenzen kennt und nur so weit reicht, wie sich Spitzenpolitiker den Mustern hegemonialer Männlichkeit unterordnen.« Marius Hildebrand, Portal für Politikwissenschaft, 11 (2011) Besprochen in: Rosige Zeiten, März/April 2011, Heinz-Jürgen Voß www.schwule-seite.de, 3 (2011) Psychologie Heute, 2 (2012), Christine Weber-Herfort