Normativität wird meist als rechtliches oder philosophisches Problem erforscht. Anhand russischer Gerechtigkeitsdebatten wird dagegen in diesem Buch gezeigt, welche sprachlichen Phänomene zur Entstehung normativer Äußerungen beitragen. Gerechtigkeit scheint ein 'ewiges Thema' zu sein. Bereits in der Antike schieden sich an ihr die Geister, und bis heute streitet man darüber, was getan werden muss, kann oder soll, damit Gerechtigkeit herrscht. Solche normativen Äußerungen stehen im Zentrum des Buches, das nicht nur ein theoretisches Modell für die Entstehung von Normativität durch Sprache entwirft, sondern auch anhand der russischen Gerechtigkeitsdebatten der letzten 200 Jahre zahlreiche Beispiele für das Zusammenwirken argumentativer, modaler und evaluativer sprachlicher Verfahren anführt und damit ein Stück russischer Kulturgeschichte beleuchtet.
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