Das Buch vermittelt eine Übersicht, inwieweit der gesetzliche Gewissensvorbehalt für Ärzte und die ärztliche Berufsausübung unterstützendes Gesundheitspersonal unter den Bedingungen der Informationsgesellschaft und des Wandels der Sitten sinnvoll und notwendig ist. Auf Grund seiner verfassungsrechtlichen Bindung an die Gewissensfreiheit muss der Gesetzgeber gerade im medizinischen Bereich darauf hinwirken, dass dem Gesundheitsdienstleister angesichts schwerer Gewissenskonflikte die Möglichkeit eingeräumt wird, seiner moralischen Grundeinstellung zu folgen. Ein rechtspraktisches Bedürfnis hierfür besteht umso mehr, als es sich bei der ärztlichen Berufstätigkeit angesichts des Dienstes unmittelbar am Menschen und im Hinblick auf den medizintechnischen Fortschritt um eine zutiefst rechtsethisch durchdrungene Materie handelt. Der Weg zur Bewältigung der resultierenden Konflikte führt über die Implementierung von Gewissensklauseln. Dies betrifft vor allem den Lebensbeginn, das Lebensende und Fragen der Reproduktionsmedizin, z.B. darf kein Arzt gegen sein Gewissen gezwungen werden an einer Abtreibung mitzuwirken oder an Maßnahmen im Rahmen des assistierten Suizids teilzunehmen.