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Masterarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,0, Technische Universität Dresden (Institut für Germanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Berliner Zeitung schrieb am 12. 12. 1996: "Gregor Gysi tut es: ,Weil das mit Heitmann hat schon seinen Grund.' Björn Engholm hat es auch getan: ,Weil ein totaler Ausstieg aus der Politik wäre sehr schmerzvoll.' [...]" Was wird den beiden Politikern hier unterstellt? Der Tageszeitung fällt auf, dass sie eine grammatische Konstruktion benutzen, die offenbar in dieser Form nicht üblich ist: die Verbzweitstellung nach weil.…mehr

Produktbeschreibung
Masterarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,0, Technische Universität Dresden (Institut für Germanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Berliner Zeitung schrieb am 12. 12. 1996: "Gregor Gysi tut es: ,Weil das mit Heitmann hat schon seinen Grund.' Björn Engholm hat es auch getan: ,Weil ein totaler Ausstieg aus der Politik wäre sehr schmerzvoll.' [...]" Was wird den beiden Politikern hier unterstellt? Der Tageszeitung fällt auf, dass sie eine grammatische Konstruktion benutzen, die offenbar in dieser Form nicht üblich ist: die Verbzweitstellung nach weil. Das Thema dieser Arbeit sind genau solche grammatischen Konstruktionen, denen ein nebensatzeinleitendes Element vorausgeht und anschließend das finite Verb an zweiter Stelle steht. Dass solche Verbzweitnebensätze im mündlichen Sprachgebrauch gehäuft auftreten, beweisen bereits die obigen Zitate und auch im Verlauf der vorliegenden Arbeit wird sich zeigen, dass dieses Phänomen keine Ausnahme ist. Oft wird diese sprachliche Konstruktion erst einmal als Regelbruch oder Normwidrigkeit deklariert. Das ist nachvollziehbar, da man bereits im Deutschunterricht in der Schule lernt, dass das Verb in Hauptsätzen an zweiter Stelle steht und es in Nebensätzen an die letzte Position rückt. Wenn sogar hochrangige Politiker Verbzweitkonstruktionen benutzen, scheint diese Ausdrucksmöglichkeit unter Sprechern der deutschen Sprache weit verbreitet zu sein. Deshalb stellt sich die Frage: Ist dann noch immer von einer Normwidrigkeit zu sprechen?
Zahlreiche Beiträge zu den Verbzweitstellungsnebensätzen untersuchen die Funktionalität und/oder die Gründe für die offenbar zunehmende Verwendung. Keine Arbeit jedoch beschäftigte sich bisher hinsichtlich der sprachlichen Norm mit den Verbzweitstellungskonstruktionen. Demnach ist es das Ziel dieser Arbeit festzustellen, ob es sich bei dem Nebensatz mit Verbzweitstellung um einen Normverstoß handelt oder ob diese grammatische Erscheinung als Norm in der gesprochenen Sprache gelten kann. Die Verbzweitstellung findet sich häufig nach weil, obwohl und wobei, daher beschränkt sich die Untersuchung auf die Verbzweitstellungssätze, die mit diesen Einleitewörtern auftreten. Außerdem soll die Untersuchung zeigen, ob die Verbzweitstellungssätze lediglich eine alternative Form zu den Verbendstellungssätzen bilden und somit funktional äquivalent sein müssten.
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