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Ein spektakulärer Blick auf ein unbekanntes Land:
Beeindruckende kulturelle Großereignisse treffen auf ruhige Alltagsaufnahmen Die Fotojournalistin Julia Leeb schafft es, verschiedenste Facetten des nordkoreanischen Lebens abzubilden Exklusives Vorwort von Star-Künstler JR Enthält 15 interaktive Features unterlegt mit eigens komponierter Musik von Xenia Maculan.
Nordkorea steht sicher nicht an erster Stelle allgemeiner Wunschdestinationen. Dennoch strahlt das Land eine unheimliche Faszination aus. Es ist ein Mysterium, ein anonymes Land, abgeschottet vom Rest der Welt. Die
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Produktbeschreibung
Ein spektakulärer Blick auf ein unbekanntes Land:

Beeindruckende kulturelle Großereignisse treffen auf ruhige Alltagsaufnahmen
Die Fotojournalistin Julia Leeb schafft es, verschiedenste Facetten des nordkoreanischen Lebens abzubilden
Exklusives Vorwort von Star-Künstler JR
Enthält 15 interaktive Features unterlegt mit eigens komponierter Musik von Xenia Maculan.

Nordkorea steht sicher nicht an erster Stelle allgemeiner Wunschdestinationen. Dennoch strahlt das Land eine unheimliche Faszination aus. Es ist ein Mysterium, ein anonymes Land, abgeschottet vom Rest der Welt. Die Fotojournalistin Julia Leeb hat sich mit zwei Freundinnen auf die Reise gemacht, um Land und Leute besser kennenzulernen. Herausgekommen ist ein spektakulärer Bildband, der einen fesselnden Blick auf Architektur, Kultur und Bevölkerung bietet. Er lässt uns in eine unbekannte Welt eintauchen. So haben wir Teil an den Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag des Staatsgründers Kim Il Sung und verfolgen wie tausende Nordkoreaner das Synchrontanzspektakel Arirang vorführen. Aber auch "leisere" Aufnahmen wecken Emotionen im Betrachter. Eine aufgeregte Braut, eine Mutter mit Kind, eigentlich ganz alltägliche Szenen und doch ist alles anders. Diese vielschichtigen Bilder wirken noch lange nach, selbst wenn man das Buch schon zur Seite gelegt hat.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.08.2014

Entenhausen des
Kommunismus
Abb.: aus dem besprochenen Band
Nordkorea macht frösteln. Einerseits herrscht dort seit mehr als 60 Jahren eine menschenverachtende Diktatur, für die das Individuum nur zählt als Pixel in einem ideologischen Bild, als Auffüllmasse für die Chiffre vom roten Stern. Andererseits hat das dynastische Diktatoren-Regime die 24 Millionen Einwohner des Landes so von der Welt abgeschottet, dass dort ein anaerobes kulturelles Mikroklima entstanden ist, das nur von der eigenen Phantasie befruchtet wird: mit bizarren Symbolen und Fetischen, unterfüttert von skurrilen Werten und Bedeutungen. Man versteht dieses anachronistische System als Außenstehender nicht, und Außenstehender ist fast jeder Mensch auf diesem Planeten. Nordkorea wurde so zur größten „Gated Community“ der Erde, aber einer gründlich verkehrten: So gut wie niemand will hinein und so gut wie keiner kommt je heraus. So erscheint das Land wie eine bröckelnde Disney-World des Kommunismus mit der Hauptstadt Pjöngjang als ihrem Entenhausen: Hier erschlagen golden lächelnde Diktatoren-Monumente die werktätigen Massen, erdrückt das Heroen-Pathos der Arbeiter-, Bauern- und Soldaten-Bildnisse ganze Häuserfassaden, weisen gigantistische Fackelsäulen den gelobten Pfad. Und die U-Bahn-Stationen hier heißen: „Goldenes Feld“, „Triumphale Wiederkehr“, „Paradies“.
  Die Fotografin Julia Leeb hat das Land besucht und ihre – oft heimlich – geschossenen Bilder in einem prachtvollen Band herausgebracht. ( North Korea. Anonymous Country. Teneues Media, Kempen 2014. 224 S., 79,90 Euro ) Eines zeigt ein Paar Gummistiefel, das in einem reich verzierten Glasschrein ausgestellt ist: Es ist jenes Paar, auf dem der Blick des „Geliebten Führers“ einen Moment lang ruhte, als er die Gummistiefel-Fabrik besuchte.
BGR
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.12.2014

Machtdemonstrationen aus dem Hinterhalt

Der Mut ist bewundernswert, doch die Methode fordert ihren Preis: Die Fotojournalistin Julia Leeb reist mit einem Touristenvisum nach Nordkorea, verschweigt ihren wahren Beruf und fotografiert auf ihrer geführten Tour halb geheim, was das Zeug hält - aus dem Bus oder dem Hotelfenster, im Stadion oder in Zirkusvorstellungen, bei Spaziergängen auf der Straße oder Wanderungen im Gebirge. So kommt eine regelrechte Flut von Bildern zustande. Die gespenstische Symmetrie von Nordkoreas Hauptstadt Pjöngjang, der stalinistische Führerkult um die Herrscherfamilie Kim, der nur mühsam kaschierte Verfall der potemkinschen Fassaden, die ebenso gespenstische wie hochexplosive Stimmung an der innerkoreanischen Grenze, die unfassbare Präzision und Simultaneität der Choreographie bei der Massenveranstaltung Arirang - all das ist zu sehen, und trotzdem ist der Blick so flüchtig, so willkürlich, so episodisch, dass der surrealistische Schrecken des isoliertesten, despotischsten, bizarrsten Landes des Planeten nur eine Ahnung bleibt. Vielleicht braucht eine so kunstvolle Inszenierung der Lüge, wie sie Nordkoreas Tyrannen täglich anrichten, eine ebenbürtige Gegeninszenierung durch die Fotografie. Der Schnappschuss aus der Kamera der getarnten Touristin kann sie nicht leisten, jedenfalls nicht für jene, die schon einmal in Nordkorea gewesen sind und allein bei dem Gedanken an dieses letzte Land der Erde, das sich der Gegenwart und der Wirklichkeit mit grausamem Trotz verweigert, eine Gänsehaut bekommen. Beim Betrachten von Julia Leebs Bildern passiert das eher selten. Und doch erfüllen sie einen Zweck: Denn man will unbedingt dorthin - oder wieder dorthin.

str.

"North Korea - Anonymous Country" von Julia Leeb. teNeues Verlag, Kempen 2014. 224 Seiten, etwa 160 Farbfotografien. Gebunden, 79,90 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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