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Six weeks of shopping, taking tea with the most fashionable ladies and dancing with the most handsome gentlemen is what awaits young Catherine Morland when she makes her entree into the leisure society at Bath. But, oh, the thrill of an unexpected invitation from the mysterious Tilney family to stay at their home-a veritable abbey.
Northanger Abbey is a perfectly aimed literary parody that is also a withering satire of the commercial aspects of marriage among the English gentry at the turn of the nineteenth century. But most of all, it is the story of the initiation into life of its naïve
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Produktbeschreibung
Six weeks of shopping, taking tea with the most fashionable ladies and dancing with the most handsome gentlemen is what awaits young Catherine Morland when she makes her entree into the leisure society at Bath. But, oh, the thrill of an unexpected invitation from the mysterious Tilney family to stay at their home-a veritable abbey.
Northanger Abbey is a perfectly aimed literary parody that is also a withering satire of the commercial aspects of marriage among the English gentry at the turn of the nineteenth century. But most of all, it is the story of the initiation into life of its naïve but sweetly appealing heroine, Catherine Morland, a willing victim of the contemporary craze for Gothic literature who is determined to see herself as the heroine of a dark and thrilling romance. When she is invited to Northanger Abbey, the grand though forbidding ancestral seat of her suitor, Henry Tilney, she finds herself embroiled in a real drama of misapprehension, mistreatment, and mortification, until common sense and humor-and a crucial clarification of Catherine's financial status-resolve her problems and win her the approval of Henry's formidable father. Written in 1798 but not published until after Austen's death in 1817, Northanger Abbey is characteristically clearheaded and strong, and infinitely subtle in its comedy.
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Autorenporträt
Though the domain of Jane Austen’s novels was as circumscribed as her life, her caustic wit and keen observation made her the equal of the greatest novelists in any language. Born the seventh child of the rector of Steventon, Hampshire, on December 16, 1775, she was educated mainly at home. At an early age she began writing sketches and satires of popular novels for her family’s entertainment. As a clergyman’s daughter from a well-connected family, she had an ample opportunity to study the habits of the middle class, the gentry, and the aristocracy. At twenty-one, she began a novel called “The First Impressions,” an early version of Pride and Prejudice. In 1801, on her father’s retirement, the family moved to the fashionable resort of Bath. Two years later she sold the first version of  Northanger Abby to a London publisher, but the first of her novels to appear was Sense and Sensibility, published at her own expense in 1811. It was followed by Pride and Prejudice (1813), Mansfield Park (1814), and  Emma (1815). After her father died in 1805, the family first moved to Southampton then to Chawton Cottage in Hampshire. Despite this relative retirement, Jane Austen was still in touch with a wider world, mainly through her brothers; one had become a very rich country gentleman, another a London banker, and two were naval officers. Though her many novels were published anonymously, she had many early and devoted readers, among them the Prince Regent and Sir Walter Scott. In 1816, in declining health, Austen wrote Persuasion  and revised Northanger Abby. Her last work, Sandition, was left unfinished at her death on July 18, 1817. She was buried in Winchester Cathedral. Austen’s identity as an author was announced to the world posthumously by her brother Henry, who supervised the publication of Northanger Abby and  Persuasion in 1818.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.07.2017

Findest du mich nicht auch?
Catherine Morland aus "Northanger Abbey" zeigt: Einen Heiratsmarkt gibt es, aber keinen Liebesmarkt

Wie war die Mutter des Geliebten zu Tode gekommen? Catherine Morland war sich ganz sicher: Das grauenhafte Geheimnis, das die Abtei von Northanger hütete, stand in verblasster Tinte auf einer Papierrolle. Bei Kerzenschein hatte die Romanheldin das Schriftstück heimlich und voller Angst aus den Schubladen eines verschlossenen Sekretärs gezogen. Doch die Kerze erlosch nachts jäh. Anderntags gelesen, war der Zettel - eine Wäscheliste.

Jane Austens erster Roman, "Northanger Abbey", parodiert nicht nur die damaligen Bestseller, jene "gotischen" Schauergeschichten mit ihren Findelkindern, die sich als Thronerben herausstellen, Nonnen, die einst ehebrecherische Schlossfräulein waren, und haufenweise teuflischen Italienern. Catherine Morlands Glück scheitert fast daran, dass sie solchen sentimentalen Romanen Macht über ihr Herz einräumt. Das Buch, das erst 1818 nach Austens Tod erschien, ist auch eine Komödie der Selbsttäuschung. Denn die Wirklichkeit des Schauerschlosses liegt ebenso in der Wäscheliste, wie die Wirklichkeit der Bälle des Seebades Bath, auf denen Morland debütiert, im Heiratsmarkt liegt, die Wirklichkeit des Heiratsmarktes aber im Streben nach sozialer Besserstellung. Mit Glück und Verstand, gibt Austen zu verstehen, hat das alles nur ausnahmsweise zu tun. Morlands Liebesglück scheitert darum auch fast daran, dass falsche Meinungen über ihren Wohlstand und ihre Absichten kursieren, weil sie mal als äußerst lohnende Beute, mal als Mädchen erscheint, das nur darauf aus ist, einen großen Fisch zu angeln.

"Northanger Abbey" handelt davon, dass Gefühle nicht Mittel zum Zweck sein sollten. An keiner Figur des Romans wird das deutlicher als an Isabella Thorpe. An ihr, der allerbesten Freundin von Catherine Morland in Bath, ist alles gespielter Enthusiasmus, Übertreibung, Eigenwerbung. Unausdenkbar, unaussprechlich, unglaublich, unmöglich - das ist ihr Vokabular. Wenn sie fünf Minuten warten muss, war es "eine halbe Ewigkeit" und bestimmt schon eine halbe Stunde. Wenn andere hingegen auf sie warten müssen, geschieht es ihnen recht. Sie muss der Freundin tausend Dinge sagen, das Gespräch betrifft dann Hüte.

Wo Catherine ein hübsches Mädchen sieht, hat Isabella "noch nie etwas auch nur halb so Schönes" gesehen. In einem Satz spricht sie vom einzigen Mann, den sie je geliebt hat, im nächsten von der fürchterlichen Frühjahrsmode. Für ihre Freundinnen tut sie einfach alles, meint aber genau umgekehrt, dass diese alles für sie tun müssen. Wenn die allerbeste Freundin sich dem widersetzt, was sie will, wird sie eisig. Kaum verlobt - und anderes als das Ja seiner Eltern wäre "ihr Tod" gewesen -, hält sie nach Besserem Ausschau. Wen sie gerade erst getroffen hat, kennt sie ganz genau. Auch die Männer kennt sie, die ihr die eitelsten Geschöpfe sind, auf deren Blicke sie nichts gibt, um kurz darauf zu finden, der eine sehe doch ausgesprochen gut aus. Wen sie umgekehrt unbedingt kennenlernen will, für den interessiert sie sich Minuten später kein bisschen mehr. "Das Allerwiderwärtigste" ist für sie aber natürlich "die Unbeständigkeit".

So schwatzt sie dahin - ganz Schwester ihres noch phrasenhafteren Bruders John, der hinter Catherine her ist -, und Austen notiert lakonisch: "Ihre eigenen Gefühle beanspruchten sie völlig." Wenn darum Catherine Morlands Bruder James, der in Isabella Thorpe verliebt ist, ihr viel gesunden Menschenverstand attestiert und dass sie "durch und durch aufrichtig und liebenswürdig" sei, demonstriert das, wie blind Liebe macht.

Noch blinder aber, teilt der Roman mit, macht Selbstliebe aus innerer Schwäche und Engherzigkeit, weil dieses Blindsein nicht geheilt werden kann. An Isabella Thorpe wird demonstriert, wie die Unfähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen, zum Unglück disponiert. Wie war ich, war ich nicht gut, findest du nicht auch, du weißt ja, wie ich bin - zum Kampf zwischen Einsicht und Ego kommt es bei ihr nie, nur zu schamloser Reklame des eigenen Werts.

Der Verstand hat so bei ihr immer schon gegen den Willen verloren. Den einzigen Mann, der sie lieben könnte, verliert sie, weil sie ihn für ein Affärchen wegwirft. Die Welt schuldet ihr Bestätigung und die Heirat eines Vermögens. Da sie sich über das Vermögen des Verlobten getäuscht hat und er auch ein wenig fad ist, fühlt sie sich berechtigt, ihm versuchsweise den Rücken zuzuwenden. Doch das Gegenüber ihrer Affäre denkt seinerseits keine Sekunde daran, ihr etwas zu geben. Isabella Thorpe wiederum hat, selbst als sie mit leeren Händen dasteht, nichts über sich gelernt, sondern macht einfach nur weiter in ihrer selbstgerechten Einfalt, die sie für Schläue hält.

So kommen die Welt der Einbildungskraft und die Welt der Ökonomie hier zueinander. Catherine Morland lernt in "Northanger Abbey", dass Romane Romane sind, und sie beobachtet an Isabella Thorpe, wie Liebe keinesfalls gelingen kann: als Mittel. Weder das Lesen noch das Verkaufen führt zum Glück. Isabella Thorpe verkörpert die Haltung, dass Gefühle für eine Frau nur Techniken sind, um dahin zu kommen, wohin sie will: Kosmetika, Kleider, Werbemittel. So benutzen die Autoren der Kitschromane, über die sich Austen lustig macht, die Gefühle. Sie streichen ihre Figuren und Situationen mit ihnen farbig an.

So aber benutzt sie auch Isabella Thorpe. Würde sie über Millionen verfügen und über die Welt, sagt sie an einer Stelle, fiele ihre Wahl auf Catherines Bruder. Die Anglistin Susan Zlotnick hat in einem klugen Kommentar dazu bemerkt, Isabella Thorpe verfüge aber nur über ihre Person und ihre Wahl könne nur auf James Morland fallen, weil der sie seinerseits gewählt habe. Es mag einen Heiratsmarkt geben, heißt das, einen Liebesmarkt gibt es nicht. Das letzte Wort über die in ihrem trostlosen Selbstbetrug eingesperrte Miss Thorpe hat Catherine Morland: "Sie schämte sich Isabellas und schämte sich, sie je geliebt zu haben."

JÜRGEN KAUBE

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