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Norwegen ist aufsehenerregend und gemächlich, überwältigend und karg zugleich. Aquarellist Hans-Jürgen Gaudeck begab sich mit Farben und Pinseln auf eines der norwegischen Postschiffe und erkundete auf der Hurtigrute das skandinavische Königreich, seine wohlbehaltene Landschaft, traf seine Menschen. Entstanden ist eine Liebeserklärung an weit ins Land reichende Fjorde wie der Geirangerfjord, an Wasserfälle wie »Die sieben Schwestern«, an urbane Städte wie Bergen. Rostfarbene Holzhäuser, tiefhängende Wolken und Kaskaden wie fallende Schleier vereint er in seinem Buch voller poetischer…mehr

Produktbeschreibung
Norwegen ist aufsehenerregend und gemächlich, überwältigend und karg zugleich. Aquarellist Hans-Jürgen Gaudeck begab sich mit Farben und Pinseln auf eines der norwegischen Postschiffe und erkundete auf der Hurtigrute das skandinavische Königreich, seine wohlbehaltene Landschaft, traf seine Menschen. Entstanden ist eine Liebeserklärung an weit ins Land reichende Fjorde wie der Geirangerfjord, an Wasserfälle wie »Die sieben Schwestern«, an urbane Städte wie Bergen. Rostfarbene Holzhäuser, tiefhängende Wolken und Kaskaden wie fallende Schleier vereint er in seinem Buch voller poetischer Reiseerinnerungen für Norwegenliebhaber und solche, die es werden wollen - Balsam für das Gemüt.
Autorenporträt
Der Aquarellmaler und Autor Hans-Jürgen Gaudeck wurde 1941 in Berlin geboren. Er hat am Hochschul-Institut für Wirtschaftskunde Berlin Betriebswirtschaft studiert. 1987 trat Gaudeck der Künstlergruppe Mediterraneum bei, mit der er mehrere Jahre auf der Freien Berliner Kunstausstellung vertreten war. Seine Aquarelle wurden zudem in zahlreichen Einzelausstellungen präsentiert. Im Steffen Verlag erschienen bisher: Perlen der Ostsee (2013), Märkischer Juni (2013) mit Gedichten von Eva Strittmatter, Ein weites Land (2013), Von London bis Pompeji mit Theodor Fontane (2014), Oh hoher Baum des Schauns (2014) mit Gedichten von Rainer Maria Rilke, sowie 2015 ein weiterer Band zu Eva Strittmatter: Und Liebe liebt niemals vergebens.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 19.01.2017

REISEBUCH
Wasserfarben
Reisen, wenn nicht immer die Sonne scheint: die Aquarelle des Malers
Hans-Jürgen Gaudeck aus Norwegen und Polen
VON STEFAN FISCHER
Ohne Wasser kein Aquarell. Es darf aber auch nicht zu viel davon sein. Der Reisemaler Hans-Jürgen Gaudeck ist im September 2015 mit dem Schiff Nordnorge von Bergen bis nach Kirkenes und wieder zurück gefahren – und konnte mitunter gar nicht malen, so stark hat es oftmals geregnet. Meistens hat er aber doch irgendwo einen halbwegs trockenen Platz an Deck des Schiffes gefunden mit dem gewünschten Ausblick, wo er im Freien war und sich gleichwohl unterstellen konnte. Wo seine Bilder also nicht stärker verwischt sind, als ihm das lieb war.
So sind mehr als 40 Aquarelle entstanden, die er nun in dem Band „Norwegen. Faszination Hurtigruten“ präsentiert. Er hat ihnen kleine Texte beigestellt, die diese Reise nacherlebbar machen. September ist in Norwegen Nachsaison; selbst der Spätsommer ist dann bereits zu Ende, es herrscht ganz entschieden der Herbst. Für einen Aquarellisten also einer der geeignetsten Monate. Es ist dann stürmischer und häufiger bewölkt als zur vermeintlich schönsten Reisezeit, dennoch setzt sich immer wieder die Sonne durch. Diese flüchtigen Augenblicke hat Gaudeck festgehalten, und dafür eignet sich natürlich die Aquarellmalerei am besten: Weil die Bilder recht schnell entstehen können, und weil sie durchscheinend sind. Das ist die gelungenste künstlerische Entsprechung für die realen Lichtverhältnisse, wenn die Sonnenstrahlen durch die Wolkenberge brechen.
Auch ist der Aufwand gering: Hans-Jürgen Gaudeck ist lediglich mit einem kleinen, zwölffarbigen Aquarellkasten, zwei Pinseln und einem Stoß Papier unterwegs gewesen – leichtes Reisegepäck. Für den 75-jährigen Berliner war diese Reise eine Rückkehr zu seinen Anfängen als Maler: Anfang der 1960er-Jahre war er zum ersten Mal in Norwegen, die Landschaft und das Licht dort haben ihn animiert, überhaupt mit dem Aquarellieren zu beginnen.
Eine reizvolle Landschaft hat Gaudeck auch in Polen für sich entdeckt, in zweifacher Hinsicht: Masuren ist aufgrund der hellen Seen und den Spiegelungen darin einerseits, der dunklen Wälder andererseits und schließlich der Wolken, die der Wind vom Meer her rasch hier- und dorthin bläst, von den Lichtverhältnissen her ebenfalls gut für Aquarell-Porträts geeignet. Sein Basislager hat Gaudeck am Jezioro Juksty aufgeschlagen, der früher einmal Ixt-See geheißen hat.
Seine Streifzüge haben ihn nicht nur an die Ufer der Seen und in die Urwälder hinein geführt, sondern auch in die Literatur. Gaudeck hat früher bereits Texte von Theodor Fontane, Rainer Maria Rilke und Eva Strittmatter in Bilder übersetzt und so deren Reise- und Ortsbeschreibungen interpretiert. In „Masuren. Land der Stille“ zitiert der Maler Arno Surminski, Ernst Wiechert, Fritz Skowronnek und Arno Holz, die meisten der einschlägigen masurischen Schriftsteller also. Deren Texte und Gaudecks Aquarelle, ergänzt um eigene schriftliche Eindrücke, spiegeln ein eindrückliches Bild von Masuren wider, in einer schönen Kombination aus manifesten und flüchtigen Eindrücken. Bemerkenswert ist – das gilt auch für das Norwegen-Buch –, wie fein die farblichen Abstufungen der Grau- und Blautöne sind: Gaudecks Blick ist nämlich keineswegs flüchtig, vielmehr sehr genau.
Hans-Jürgen Gaudeck: Norwegen. Faszination Hurtigruten. Steffen Verlag, Berlin 2016. 84 Seiten, 16,95 Euro.
Hans-Jürgen Gaudeck: Masuren. Land der Stille. Steffen Verlag, Berlin 2016. 96 Seiten, 16,95 Euro.
Der Hjǿrundfjord (o.) wird von den Schiffen erst seit Kurzem befahren. Mitunter sind Norwegens Landschaften überraschend schroff.
Abbildungen: Gaudeck
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