Mal ganz ehrlich: Was fällt Ihnen als Erstes ein, wenn Sie an indigene Kunst in Australien denken? Im Inneren dieses Buches lauern Antworten, die Sie sich vermutlich nicht unbedingt ausgemalt hätten: Neben jenen eindeutig als Aboriginal Arts klassifizierbaren Werken, die den australischen Kunst- und Tourismusmarkt überschwemmen, entwickelten sich fast unbemerkt alternative Kunstformen. Klischeehaften Repräsentationen zum Trotz, setzen deren KünstlerInnen auf Individualität, stellen schonungslos politisch brisante Themen zur Schau und legen dabei eine Art Geständnis jener Realitäten ab, in denen sie gegenwärtig leben. Im Rahmen ihrer ethnologischen Feldforschung mitten im Herzen von Sydney hat die Autorin des Buches zwei junge indigene Künstler auf einem Stück ihres Karrierepfades begleitet. Die beiden erzählen von den Höhen, Tiefen und Abgründen dieses holprigen Pfades, der einer Gratwanderung zwischen den Welten gleicht. Mit dem Wunsch, ihre Identität als Aborigine ohne Kompromisse abzubilden, ecken sie immer wieder an und das an allen Seiten. Not BLAK enough? liefert die Skizze einer indigenen Generation, die bereits als verloren abgestempelt wurde, sich mittlerweile aber auf einem guten Weg befindet, neue Zuversicht zu gewinnen.