Marktplatzangebote
3 Angebote ab € 18,00 €
  • Gebundenes Buch

Zum ersten Mal erscheint hier in deutscher Sprache das frühe Hauptwerk von Nicolás Gómez Dávila: NOTAS.
Der Bruder des Autors ließ 1954 in Bogotá dieses Werk als Privatdruck in einer Auflage von einhundert Exemplaren drucken, und erst im Jahre 2004 erschien die erste offizielle spanische Buchausgabe in Kolumbien. Nachdem die späteren Bücher von Gómez Dávila in Deutschland bereits Aufsehen erregten, wird dieses Hauptwerk überraschen: es konzentriert sich in vulkanischen Splittern auf die Sinnlichkeit des Menschen. - Eine stärkende Lektüre.
Aus dem Vorwort von Franco Volpi: Eine
…mehr

Produktbeschreibung
Zum ersten Mal erscheint hier in deutscher Sprache das frühe Hauptwerk von Nicolás Gómez Dávila: NOTAS.

Der Bruder des Autors ließ 1954 in Bogotá dieses Werk als Privatdruck in einer Auflage von einhundert Exemplaren drucken, und erst im Jahre 2004 erschien die erste offizielle spanische Buchausgabe in Kolumbien. Nachdem die späteren Bücher von Gómez Dávila in Deutschland bereits Aufsehen erregten, wird dieses Hauptwerk überraschen: es konzentriert sich in vulkanischen Splittern auf die Sinnlichkeit des Menschen. - Eine stärkende Lektüre.

Aus dem Vorwort von Franco Volpi: Eine unverwechselbare und reine Stimme

"Es gibt Schriftsteller, die scheinbar aus dem Nichts auftauchen. Die auf ungeahnte Weise in einem ihnen fremden Umfeld hervortreten, ohne daß sie von etwas oder jemandem vorbereitet wurden, ohne Vorläufer, ohne Begleitumstände oder Erkennungszeichen, mit denen sie sich leichter bestimmen ließen. Sie sind exzentrisch, unbequem und ungewöhnlich, nicht einzuordnen und ebendeshalb unverwechselbar.

Nicolás Gómez Dávila gehört durch die Art, wie er schreibt, und durch das, was er schreibt, rechtmäßig zu ihnen. Sein Werk ist in der Literatur und Ideengeschichte des 20. Jahrhunderts ein eher einzigartiger als sonderbarer Fall: Das in diesem Werk geschaffene Universum, worin Stil und Ideen zu einer festen Einheit verschmelzen, bietet sich als ein geschlossener Raum dar: Um ihn zu betreten, helfen kein rationales Herangehen und keine logische Folgerung. So etwas läßt sich nur erreichen, wenn man sich in ihn hineinversetzt. Das Verständnis ist in diesem Fall tatsächlich eine Frage der Empathie, dass man es vermag, in die Gedankenwelt des Autors einzudringen, indem man Intuitionen und Visionen, Sympathien und Idiosynkrasien, Vorlieben und Anathemata vereint. Glücklicherweise verfügen wir über ein hilfreiches hermeneutisches Instrument, das uns Gómez Dávila hinterlassen hat, ohne eine derartige Absicht damit zu verbinden: ein Band, der in den fünfziger Jahren auf Anregung seines Bruders Ignacio - ebenfalls eines Schriftstellers - unter dem einfachen Titel Notas. Dabei handelt es sich um ein ganz eigentümliches Werk: einen experimentellen Text, der aus Notizen, Maximen, Bemerkungen, Aussprüchen und Meinungsäußerungen besteht. Es erlaubt uns, einen Einblick in die Werkstatt Gómez Dávilas zu erhalten, seine schöpferischen Regungen von Anfang an zu verfolgen, seinen Geist zu verstehen, seine Genialität zu ahnen und den unverwechselbaren Stil zu genießen, der mit blitzartigen sprachlichen und gedanklichen Verkürzungen arbeitet. Im Grunde liefert uns Notas den -theoretischen, poetischen, manchmal auch persönlichen und biographischen - Schlüssel, um die Sichtweise Gómez Dávilas zu ergründen."
Autorenporträt
Nicolás Gómez Dávila (1913-1994) ist neben Gabriel García Márquez der bedeutendste Autor Kolumbiens im 20. Jahrhundert. Er ist ein Selbstdenker, der die fragmentarische Form bevorzugt; seine Bücher erschließen sich nicht linear, sondern in konzentrischen Kreisen. Der aphoristische Stil und die Dichte seiner Gedanken legen den Vergleich mit Pascal und Nietzsche nahe.

geboren 1943, nach zwanzigjähriger Tätigkeit als Dramaturg für den Rundfunk übersetzt er seit 1969 aus dem Spanischen, Französischen und Portugiesischen. Für Matthes & Seitz Berlin übersetzte u.a. "Die Zeit kehrt wieder. Lob der Postmoderne" von Michel Maffesoli sowie "Vom Menschen. Gedanken und Maximen, Portraits und Bonmotsvon Antoine de Rivarol.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Erfreut zeigt sich Manfred Geier von den jetzt erstmals auf deutsch vorliegenden "Notas" des kolumbianischen "Schriftsteller-Philosophen" Nicolas Gamez Davila (1913-1994), die sich seines Erachtens als "Wegweiser durch das stilistische und argumentative Labyrinth seiner späteren Texte" lesen lassen. Er beschreibt Davila als "Parteigänger verlorener Sachen", als radikalen Individualisten, der vehement attackierte, was ihm abstrakt, alltäglich und allgemein erschien. Den gedanklichen Kern der "Notas" sieht Geier in einem extremen Nominalismus, der für Davila nicht lediglich Sache des uralten philosophischen Universalienstreits war, sondern existenzielle Lebensform, politische Überzeugung, schriftstellerische Aktivität, religiöse Haltung. Nur in diesem Lichte sind für Geier die Eigentümlichkeiten Davilas, seine Beschwörung der Individualität, des Einzigartigen, Konkreten und Solitären sowie seine Ablehnung von Gesellschaftsformen wie Kommunismus oder auch Demokratie zu verstehen. Dagegen setze der Autor die Figur des "liberalen Aristokraten", der personales Freiheitsgefühl verkörpere, das nicht auf "trügerischen demokratischen Sehnsüchten beruht, sondern auf dem unerschütterlichen Bewusstsein individueller Würde" (Davila).

© Perlentaucher Medien GmbH