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»Es gibt Schriftsteller, die scheinbar aus dem Nichts auftauchen. Die auf ungeahnte Weise in einem ihnen fremden Umfeld hervortreten, ohne dass sie von etwas oder jemandem vorbereitet wurden. Sie sind exzentrisch, unbequem und ungewöhnlich, nicht einzuordnen und unverwechselbar. Gómez Dávila gehört durch die Art, wie er schreibt, und durch das, was er schreibt, zu ihnen. Sein Werk ist in der Literatur- und Ideengeschichte des 20. Jahrhunderts ein einzigartiger Fall: Das in diesem Werk geschaffene Universum, worin Stil und Ideen zu einer festen Einheit verschmelzen, bietet sich als ein…mehr

Produktbeschreibung
»Es gibt Schriftsteller, die scheinbar aus dem Nichts auftauchen. Die auf ungeahnte Weise in einem ihnen fremden Umfeld hervortreten, ohne dass sie von etwas oder jemandem vorbereitet wurden. Sie sind exzentrisch, unbequem und ungewöhnlich, nicht einzuordnen und unverwechselbar. Gómez Dávila gehört durch die Art, wie er schreibt, und durch das, was er schreibt, zu ihnen. Sein Werk ist in der Literatur- und Ideengeschichte des 20. Jahrhunderts ein einzigartiger Fall: Das in diesem Werk geschaffene Universum, worin Stil und Ideen zu einer festen Einheit verschmelzen, bietet sich als ein geschlossener Raum dar. Um ihn zu betreten, helfen kein rationales Herangehen und keine logische Folgerung. Das Verständnis ist in diesem Fall tatsächlich eine Frage der Empathie, dass man es vermag, in die Gedankenwelt des Autors einzudringen, indem man Intuitionen und Visionen, Sympathien und Idiosynkrasien, Vorlieben und Anathemata vereint. Glücklicherweise verfügen wir über ein hilfreiches hermeneutisches Instrument, das uns Gómez Dávila hinterlassen hat, ohne eine derartige Absicht damit zu verbinden: die Notas. Es erlaubt uns, seinen Geist zu verstehen, seine Genialität zu ahnen und den unverwechselbaren Stil zu genießen.« Franco Volpi
Autorenporträt
Nicolás Gómez Dávila, 1913 in Bogotá geboren, gilt neben Gabriel García Márquez als bedeutendster kolumbische Autor des 20. Jahrhunderts. Der charismatische Philosoph und Selbstdenker brachte seine eigene literarische Form des Denkens und Schreibens hervor, dessen Stil und Dichte - überwiegend in Aphorismen und Fragmenten festgehalten - häufig mit den Werken Pascals und Nietzsche verglichen wird. Seine antimoderne Grundhaltung und das sich nicht linear sondern in gleichsam konzentrischen Kreisen entwickelnde Denken machen ihn zu einem Solitär ebenso wie zu einem höchst aktuellen Denker. Gómez Davila starb 1994 in Bogotá. Franco Volpi, 1952 in Vicenza geboren, war ein italienischer Philosoph und Philosophiehistoriker. Er starb 2009. Ulrich Kunzmann, 1943 geboren, übersetzt seit 1969 aus dem Französischen, Spanischen und Portugiesischen.  Martin Mosebach, 1951 in Frankfurt am Main geboren, war Jurist, bevor er sich dem Schreiben zuwandte. Seit 1983 veröffentlicht er Romane, dazu Erzählungen, Gedichte, Libretti und Essays über Kunst und Literatur, über Reisen, über religiöse, historische und politische Themen. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Preise, darunter den Heinrich-von-Kleist-Preis, den Großen Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, den Georg-Büchner-Preis und die Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt. Er ist Mitglied der Akademie für Sprache und Dichtung, der Deutschen Akademie der Künste in Berlin-Brandenburg sowie der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und lebt in Frankfurt am Main.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Rezensent Eberhard Geisler begrüßt die Neuveröffentlichung der Notizen von Nicolas Gomez Davila. Dem berühmten kolumbianischen Reaktionär Autor wünscht er ganz offenbar mehr und jüngere Leser, allerdings hat er auch Bedenken betreffend Gomez Davilas Konservatismus, die eine bessere Einordnung des Autors durch eine aktuelle Einführung möglicherweise minimieren würde, wie er vermutet. Dass der Verlag das alte Vorwort von Martin Mosebach und das alte Nachwort von Franco Volpi abdruckt, hält Geisler daher für eine bedauernswerte Bequemlichkeit.

© Perlentaucher Medien GmbH