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Musikalische Notation vergangener Zeiten wirkt oft dekorativ wie ein exotisches Gewächs, gleichzeitig aber auch sehr rätselhaft. Wer sie verstehen lernt, kann jedoch nicht nur eigene Übertragungen anfertigen und daraus musizieren, sondern erhält auch Einblick in das ganze musikalische Denken einer Epoche.In der neuen, praktischen Notationskunde von Manfred Hermann Schmid gehen beide Aspekte Hand in Hand: die Erläuterung der Schrift und ihr Verhältnis zur Komposition der jeweiligen Zeit. Der Autor stellt das "klassische Feld" der Notationskunde, die Rhythmuslehre von 1200 bis 1600 (Notre Dame,…mehr

Produktbeschreibung
Musikalische Notation vergangener Zeiten wirkt oft dekorativ wie ein exotisches Gewächs, gleichzeitig aber auch sehr rätselhaft. Wer sie verstehen lernt, kann jedoch nicht nur eigene Übertragungen anfertigen und daraus musizieren, sondern erhält auch Einblick in das ganze musikalische Denken einer Epoche.In der neuen, praktischen Notationskunde von Manfred Hermann Schmid gehen beide Aspekte Hand in Hand: die Erläuterung der Schrift und ihr Verhältnis zur Komposition der jeweiligen Zeit. Der Autor stellt das "klassische Feld" der Notationskunde, die Rhythmuslehre von 1200 bis 1600 (Notre Dame, Ars nova, weiße Mensuralnotation), kompakt und auf die wesentlichen Linien konzentriert dar. Darüber hinaus gibt er Schritt für Schritt eine grundlegende Einführung in die Theorie antiker Musik und die mittelalterlichen Schriften bis hin zur Neumenschrift des Gregorianischen Chorals. Ebenso werden Partituranordnungen von Monteverdi bis Wagner und verschiedene Tabulaturen erläutert sowie die Grenzen von Schrift reflektiert.Durch seinen weiten Horizont nimmt das flüssig geschriebene Buch den Leser mit auf eine Entdeckungsreise. Wie nebenbei erfährt man, warum auf einem Klavier die höchsten Töne rechts sind und auf der Harfe die Halbtöne gelb und rot markiert, dass der Gregorianische Choral vermutlich viel "orientalischer" gesungen wurde, als es moderne Schrift wiedergeben kann, und wie überhaupt Notation Einfluss auf Komposition nahm. Auch Seitenblicke in die Musikethnologie bringen verblüffende Erkenntnisse.Um selbst das Transkribieren alter Notenschriften üben zu können, erhält der Leser Aufgaben auf der Bärenreiter-Website: www.baerenreiter.comDer AutorManfred Hermann Schmid ist Ordinarius an der Universität Tübingen. Seine Forschungs-Schwerpunkte liegen auf der Musik der Wiener Klassiker, der deutschen Romantik und der Musik der Renaissance. Weitere Interessengebiete Schmids sind Musikinstrumentenkunde und Musikethnologie. Das Fach Notationskunde unterrichtet er seit langem als festen Bestandteil des Grundstudiums.
Autorenporträt
Manfred Hermann Schmid ist Ordinarius an der Universität Tübingen. Seine Forschungs-Schwerpunkte liegen auf der Musik der Wiener Klassik, der deutschen Romantik und der Musik der Renaissance. Weitere Interessengebiete Schmids sind Musikinstrumentenkunde und Musikethnologie. Das Fach Notationskunde unterrichtet er seit langem als festen Bestandteil des Grundstudiums.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Anspruchsvoll, aber anregend findet Laurenz Lütteken diesen eine Lücke in der Darstellung von musikalischer Schriftlichkeit schließenden Band von Manfred Hermann Schmid. Dass gute Arbeiten über die Grundvoraussetzung von musikalischer Kunst so rar sind, wundert den Rezensenten. Umso mehr freut er sich, mit Schmids Notationskunde ein chronologisch aufgebautes, historisch vorgehendes (laut Lütteken leider nur bis ins Jahr 1900 reichendes) Werk in Händen zu halten, das mit seiner Grundidee, Notation könne sich idealerweise selbst genügen, zwar nicht zum Lehrbuch taugt, wie der Rezensent einräumt, doch pragmatisch orientierte, sprachlich klar gefasste, problemorientierte Informationen bietet, etwa zu alten Notenschriften und zur Geschichte der Schriftlichkeit allgemein.

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