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Mehrere Novellen, die ich aufgeschrieben, beziehen sich auf geheime Familiengeschichten oder sonderbare, abenteuerliche Vorfälle, deren wahre Ursachen wenig ins Publikum kamen, und ich kann versichern, daß ich sie alle teils in Berlin, teils in Hannover, Kassel, Karlsruhe, selbst in Dresden eben von solchen alten Frauen, den Chroniken ihrer Umgebung, gehört und oft wörtlich wiedererzählt habe. Nur so ist es möglich, daß wir, auch ohne jenen Schlüssel zum Feenreich, gegenwärtig in Deutschland eine so bedeutende Menge Novellen zutage fördern. Die »wundervolle Märchenwelt« findet kein…mehr

Produktbeschreibung
Mehrere Novellen, die ich aufgeschrieben, beziehen sich auf geheime Familiengeschichten oder sonderbare, abenteuerliche Vorfälle, deren wahre Ursachen wenig ins Publikum kamen, und ich kann versichern, daß ich sie alle teils in Berlin, teils in Hannover, Kassel, Karlsruhe, selbst in Dresden eben von solchen alten Frauen, den Chroniken ihrer Umgebung, gehört und oft wörtlich wiedererzählt habe. Nur so ist es möglich, daß wir, auch ohne jenen Schlüssel zum Feenreich, gegenwärtig in Deutschland eine so bedeutende Menge Novellen zutage fördern. Die »wundervolle Märchenwelt« findet kein empfängliches Publikum mehr, die lyrische Poesie scheint nur noch von wenigen geheiligten Lippen tönen zu wollen und vom alten Drama sind uns, sagt man, nur die Dramaturgen geblieben. In einer solchen miserablen Zeit, Verehrter! ist die Novelle ein ganz bequemes Ding. Den Titel haben wir, wie eine Maske, von den großen Novellisten entlehnt, und Gott und seine lieben Kritiker mögen wissen, ob die nachstehenden Geschichten wirkliche und gerechte Novellen sind. Ich habe, mein werter Herr! dies alles gesagt, um Ihnen darzutun, wie ich eigentlich dazu kam, Novellen zu schreiben, wie man beim Novellenschreiben zu Werk gehe, und - daß alles getreue Wahrheit sei, wenn auch keine poetische, was ich niedergeschrieben. [Aus dem Vertraulichen Schreiben von W. Hauff]
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Autorenporträt
Wilhelm Hauff (1802-1827), Schriftsteller der Romantik, gehörte zum Kreise der Schwäbischen Dichterschule. Hauff besuchte von 1809 bis 1816 die Tübinger Lateinschule und ab 1817 die Klosterschule in Blaubeuren. Er studierte von 1820 bis 1824 an der Universität Tübingen Theologie und wurde zum Dr. phil. promoviert. Von 1824 bis 1826 arbeitete er in Stuttgart bei Ernst Eugen Freiherr von Hügel als Hauslehrer und reiste danach durch Frankreich und Norddeutschland. Im Januar 1827 wurde er Redakteur des Cottaschen Morgenblattes für gebildete Stände. Im Februar heiratete er seine Cousine Luise Hauff. Im August unternahm er eine Studienreise durch Tirol, bei der er Material für ein geplantes Werk über Andreas Hofer sammeln wollte. Während der Reise infizierte er sich mit Typhus und kehrte krank zurück. Im November 1827 wurde die Tochter Wilhelmine geboren. Hauff starb acht Tage später an der Typhuserkrankung, kurz vor seinem 25. Geburtstag.